In diesem Jahr haben junge Menschen in Sachsen gute Chancen, in den Sommermonaten einen Ausbildungsplatz zu finden. Von den im Ausbildungsjahr 2023/2024 gemeldeten 19.000 Ausbildungsstellen sind aktuell noch rund 9.000 unbesetzt. Dem gegenüber gibt es rund 6.400 potenzielle Bewerberinnen und Bewerber, die noch keinen Ausbildungsplatz haben. Bedeutet: Wer sich in den kommenden Monaten bewirbt, hat gute Chancen, zum Start des Ausbildungsjahres im Spätsommer einzusteigen. Um sich bestmöglich darauf vorzubereiten, helfen gezielte Online- und Präsenzangebote der Bundesagentur für Arbeit.
„Auf dem Ausbildungsmarkt ist die Nachfrage nach Nachwuchskräften weiterhin hoch. Rein rechnerisch gibt es für jeden Azubi eine Ausbildungsstelle. Selbst, wenn es für die Bewerberinnen und Bewerber mit der am Anfang favorisierten Ausbildungsstelle nicht klappt, gibt es immer noch genügend Alternativen zum Wunschberuf. Ich appelliere daher an alle Ausbildungssuchenden, ihre Fühler in verschiedenste Richtungen auszustrecken und sich auch zu anderen Berufen zu informieren.“, so der Geschäftsführer Operativ der Regionaldirektion Sachsen Steffen Leonhardi.
Chancenberufe: Viele unbesetzte Stellen, wenig unversorgte Bewerber
Viele Berufe verzeichnen einen Mangel an Auszubildenden, so dass die Chancen sehr gut stehen in diesen Bereichen auch kurzfristig einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Beispiel: Der Beruf Beton- und Stahlbetonbauer/in: Hier kommen 3 Bewerberinnen und Bewerbern auf 67 Stellen, bedeutet einem unversorgten Bewerber stehen rechnerisch 22 freie Ausbildungsstellen gegenüber.
Weitere Berufe mit fehlenden Bewerberinnen und Bewerbern (Beispiele):
- Werkzeugmechaniker/in 18 freie Stellen pro unversorgte/n Bewerber/in
- Fachverk.-Lebensm.handwerk - Fleischerei 16 freie Stellen pro unversorgte/n Bewerber/in
- Mechatroniker/in - Kältetechnik 15 freie Stellen pro unversorgte/n Bewerber/in
- Fleischer/in 9 freie Stellen pro unversorgte/n Bewerber/in
- Kaufmann - Spedition/Logistikdienstl. 9 freie Stellen pro unversorgte/n Bewerber/in
„Informationsangebote und Unterstützung dazu bekommen interessierte junge Menschen durch unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater, die sie auf ihrem beruflichen Weg begleiten und mit den Ausbildungsbetrieben zusammenbringen. Wir haben dafür verschiedene Initiativen auf den Weg gebracht wie zum Beispiel unsere Ausbildungskampagne #AusbildungKlarmachen und „Sommer der Berufsausbildung“ in Kooperation mit einer Vielzahl von Partnerinstitutionen.“, so Steffen Leonhardi weiter.
Gemeldete Ausbildungsbewerber: | 16.957 |
Ausbildungsbewerber im Vorjahresvergleich: | -98 oder -0,6 Prozent |
Gemeldete Berufsausbildungsstellen: | 19.040 |
Berufsausbildungsstellen Vorjahresvergleich: | -1.514 oder -7,4 Prozent |
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Unversorgte Ausbildungsbewerber: | 6.398 |
Ausbildungsbewerber im Vorjahresvergleich: | -505 oder -7,3 Prozent |
Unbesetzte Berufsausbildungsstellen: | 9.025 |
Berufsausbildungsstellen Vorjahresvergleich: | -1.012 oder -10,1 Prozent |
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Zahl der Bewerberinnen und Bewerber kaum gesunken
Mit dem Ziel, einen Ausbildungsplatz zu finden, haben sich seit Oktober vergangenen Jahres 16.957 Bewerberinnen und Bewerber bei den zuständigen Agenturen für Arbeit in Sachsen gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang von 98 Ausbildungssuchenden. Parallel dazu wurden den Arbeitsagenturen 19.040 offene Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind rund 1.500 Stellen weniger als im Vorjahr.
Die TOP 10 der Ausbildungs- und Wunschberufe auch im Juni fast unverändert
Wie bereits im Vormonat Mai ist auch im Juni die Ausbildung als Verkäufer/in weiterhin am beliebtesten. Nicht mehr unter den TOP 10 vertreten: der Beruf Koch/Köchin. Dieser wurde von Platz zehn verdrängt und von einer Ausbildung zum/zur Fachinformatiker/in-Systemintegration abgelöst.
Die beliebtesten Berufe der knapp 17.000 Bewerberinnen und Bewerber in Sachsen sind:
Verkäufer/in 1.301 Bewerberinnen und Bewerber
Kfz-mechatroniker - PKW-Technik 928 Bewerberinnen und Bewerber
Kaufmann/-frau im Einzelhandel 697 Bewerberinnen und Bewerber
Kaufmann/-frau - Büromanagement 592 Bewerberinnen und Bewerber
Fachlagerist/in 478 Bewerberinnen und Bewerber
Tischler/in 419 Bewerberinnen und Bewerber
Mechatroniker/in 398 Bewerberinnen und Bewerber
Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung 387 Bewerberinnen und Bewerber
Friseur/in 301 Bewerberinnen und Bewerber
Fachinformatiker/in - Systemintegration 299 Bewerberinnen und Bewerber
Die meisten Ausbildungsstellen wurden bisher für folgende Berufe gemeldet:
Kaufmann/-frau im Einzelhandel 1.419 Berufsausbildungsstellen
Verkäufer/in 826 Berufsausbildungsstellen
Mechatroniker/in 739 Berufsausbildungsstellen
Kaufmann/-frau - Büromanagement 629 Berufsausbildungsstellen
Fachkraft - Lagerlogistik 581 Berufsausbildungsstellen
Zerspanungsmechaniker/in 442 Berufsausbildungsstellen
Handelsfachwirt/in (Ausbildung) 437 Berufsausbildungsstellen
Industriemechaniker/in 415 Berufsausbildungsstellen
Elektroniker/in für Betriebstechnik 414 Berufsausbildungsstellen
Industriekaufmann/-frau 410 Berufsausbildungsstellen
Informationsangebote sollen die Chancen auf eine Ausbildung verbessern
Aktuell sind noch 6.398 junge Menschen Sachsen ohne einem Ausbildungsplatz – 7,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Um ihnen bestmöglich beim Einstieg ins Berufsleben zu helfen, bietet die Bundesagentur für Arbeit zahlreiche Online- und Präsenzangebote zur Unterstützung an.
- #AusbildungKlarmachen
Mit der Internetseite #AusbildungKlarmachen will die Bundesagentur für Arbeit junge Menschen auf ihrem Weg zu einer Ausbildung begleiten.
Tests zu Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen sollen unter anderem dabei helfen, Stärken und Schwächen zu erkennen und somit die geeignete Ausbildung zu finden. Ein interaktiver Kalender bietet zudem Informationen zu anstehenden Veranstaltungen wie Job- und Ausbildungsmessen.
Weitere Informationen:
https://www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen
- BERUFENET
Den richtigen Beruf zu finden ist für viele junge Menschen nicht einfach. Hierbei hilft das Portal BERUFNET. In verschiedene Kategorien wie Berufsfelder, Studienfelder und Tätigkeitsfelder eingeordnet, können sich Interessierte einen Überblick über die einzelnen Ausbildungsinhalte verschaffen. Auch neue Beschäftigungsmöglichkeiten können entdeckt und Berufswelten erkundet werden.
Weitere Informationen:
https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/
- „Sommer der Berufsausbildung“
Unter dem Motto „Sommer der Berufsausbildung“ werben 21 Ministerien, Behörden, Wirtschaftsvertreter und Gewerkschaften gemeinsam für die berufliche Ausbildung in Deutschland. Angeboten werden von Anfang Mai bis Ende Oktober 2024 zahlreiche Veranstaltungen auf Bundes-, Landes- und regional Ebene zu Themen wie: Perspektiven einer Ausbildung, berufliche Praxis erleben oder Fördermöglichkeiten.
Weitere Informationen:
https://www.aus-und-weiterbildungsallianz.de/AAW/Navigation/DE/Home/home.html