Im August 2024 waren sachsenweit rund 140.000 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet – etwa 1.500 weniger als im Juli. Damit liegt die Arbeitslosenquote bei 6,5 Prozent. Im Vergleich zum August 2023 sind aktuell 5.000 mehr Menschen in den Arbeitsagenturen und Jobcentern arbeitslos gemeldet. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 6,4 Prozent.
„Mit dem Ende der Sommerferien sinkt die Arbeitslosigkeit, weil wieder mehr Menschen eine neue Arbeit gefunden und viele Jugendliche mit einer schulischen oder betrieblichen Ausbildung begonnen haben. Gleichzeitig haben nach den Ferien wieder Qualifizierungsmaßnahmen begonnen, um die Menschen fit zu machen – einer unserer Beiträge zur Fachkräftesicherung. Nicht zuletzt haben sich auch wieder mehr Menschen in Krankheit abgemeldet und zählen deshalb nicht als arbeitslos. Alles in allem sind es die üblichen Gründe, die im August zu dem Rückgang der Arbeitslosigkeit beigetragen haben – wegen der frühen Ferien einen Monat eher als normal. Mit dem Blick nach vorne bleibe ich optimistisch. Auch in den kommenden Wochen wird es vielen Menschen in Sachsen gelingen, eine Arbeit oder Ausbildung zu finden. Mit über 34.000 Arbeitsstellen und 5.700 unbesetzten Lehrstellen stehen die Chancen dafür - trotz der wirtschaftlichen Risiken, mit denen Betriebe umgehen müssen - vergleichsweise gut“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosenzahl im August 2024: | 140.016 |
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (141.501): | -1.485 oder -1,0 Prozent |
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (135.036): | +4.980 oder +3,7 Prozent |
Arbeitslosenquote im August 2024: | 6,5 Prozent |
Arbeitslosigkeit: 140.000 Arbeitslose in Sachsen
Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer ist im August gesunken. Insgesamt waren in Sachsen 140.016 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat waren 1.485 weniger Menschen (minus ein Prozent) und zum Vorjahresmonat 4.980 mehr Menschen arbeitslos (plus 3,7 Prozent).
Die dreizehn sächsischen Jobcenter betreuten 92.889 arbeitslose Frauen und Männer (66,3 Prozent) und die elf sächsischen Agenturen für Arbeit unterstützten im August insgesamt 47.127 arbeitslose Menschen (33,7 Prozent).
In den Jobcentern ist die Arbeitslosigkeit im Monatsverlauf um 970 (minus ein Prozent) und in den Arbeitsagenturen um 515 (minus 1,1 Prozent) gesunken. Im Vorjahresvergleich sind in beiden Rechtskreisen mehr Arbeitslose gemeldet (Jobcenter: plus 1.099 oder plus 1,2 Prozent; Arbeitsagenturen: plus 3.881 oder plus neun Prozent).
Die Arbeitslosenquote lag im August 2024 bei 6,5 Prozent – 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonat. Im Vorjahresvergleich ist sie um 0,1 Prozentpunkte angestiegen.
Entwicklung innerhalb Sachsens: Sinkende Arbeitslosigkeit im gesamten Freistaat
In den sächsischen Landkreisen und kreisfreien Städten hat sich die Arbeitslosenzahl außer in der Stadt Leipzig (plus/minus null) überall verringert. Den kräftigsten Rückgang gab es im Monatsverlauf in den Landkreisen Meißen und Leipziger Land, den geringsten in den Städten Leipzig und Chemnitz.
Vergleich innerhalb Sachsens: Geringste Arbeitslosenquote im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Erzgebirgskreis
Durch den Rückgang der Arbeitslosigkeit im Monatsverlauf verändern sich auch die Arbeitslosenquoten in vielen der dreizehn Kreise und Städte. Dabei reicht die Spanne der Arbeitslosenquoten im August 2024 von 5,2 Prozent im Erzgebirgskreis und der Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge bis zu neun Prozent in der Stadt Chemnitz.
Ranking der Arbeitslosenquoten im August 2024 (in Prozent):
- Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 5,2
- Erzgebirgskreis 5,2
- Zwickau 5,3
- Mittelsachsen 5,6
- Leipzig 5,7
- Vogtlandkreis 5,8
- Meißen 5,8
- Bautzen 6,2
- Nordsachsen 6,5
- Dresden, Stadt 6,7
- Leipzig, Stadt 7,7
- Görlitz 8,8
- Chemnitz, Stadt 9,0
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Stagnation auf hohem Niveau
Laut aktuellen Hochrechnungen waren im Juni 2024 mit insgesamt rund 3.600 Menschen weniger sozialversicherungspflichtig beschäftigt als noch im Mai (minus 0,2 Prozent) und 5.600 weniger als im Juni 2023 (minus 0,3 Prozent). Damit endet das das Beschäftigungswachstum wie üblich mit Beginn der Sommerferien, durch den frühen Ferienbeginn einen Monat eher. Das hat auch Auswirkungen auf den aktuellen Vorjahresvergleich.
Innerhalb der einzelnen Branchen entwickelt sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung jedoch verschieden. So gibt es im Jahresvergleich den kräftigsten Beschäftigungsaufbau in den Bereichen:
- Immobilien, freiberufl., wissenschaftl. Dienstleistungen (+2.100)
- Heime und Sozialwesen (+1.700)
- sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (+ 1.400)
- Gesundheitswesen (+ 1.300)
- Gastgewerbe (+ 1.000)
- Öffentliche Verwaltung (+ 1.000)
Beschäftigungsrückgänge sind von Juni 2023 bis Juni 2024 in folgenden Bereichen zu verzeichnen:
- Verarbeitendes Gewerbe (- 6.500)
- Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit): (- 3.600)
- Baugewerbe (- 2.400)
- Handel, Instandhaltung, Rep. von Kfz (-1.900)
Im langjährigen Vergleich liegt die Beschäftigung im Juni 2024 mit 1,64 Mio. auf hohem Niveau. Den Tiefstand erreichte die Beschäftigung in Sachsen in einem Juni im Jahr 2005. Damals waren 1,34 Mio. Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – etwa 302.000 weniger als am aktuellen Rand.
Arbeitskräftenachfrage: 34.600 freie Arbeitsstellen
Im August 2024 haben sächsische Betriebe insgesamt 5.547 freie Stellen neu gemeldet. Das waren 680 weniger als im Juli (minus 10,9 Prozent) und 1.388 weniger als im August des vergangenen Jahres (minus zwanzig Prozent).
Damit sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 34.600 freie Stellen gemeldet, 848 weniger als im Juli (minus 2,4 Prozent) und 5.527 weniger als im August 2024 (minus 13,8 Prozent). Auffällig ist, dass die meisten freien Stellen ab sofort (95 Prozent), unbefristet (94 Prozent) und in Vollzeit (87 Prozent) zu besetzen sind.
Diese gemeldeten freien Stellen und viele weitere – insgesamt über 45.800 freie Stellen in Sachsen – sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden.
Dynamik: Fast 53.000 An- und Abmeldungen in wenigen Wochen
Arbeitslosigkeit ist kein fester Block. Vielmehr gibt es unabhängig von der wirtschaftlichen Lage und jahreszeitlichen Entwicklung viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Dabei werden Zu- und Abgänge von Arbeitslosen erfasst. So meldeten sich im Berichtsmonat August 2024 insgesamt 25.663 Menschen in einer Arbeitsagentur oder einem Jobcenter arbeitslos und gleichzeitig beendeten 27.215 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
Für den ersten Arbeitsmarkt bedeutet das: 8.093 Menschen meldeten sich aus einer Beschäftigung arbeitslos und gleichzeitig haben 7.545 eine neue Arbeit gefunden und konnten sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden.
Gleichzeitig gab es auch in den Bereichen der schulischen und betrieblichen Ausbildung mehr Zugänge (2.125) als Abgänge (1.762). Im Bereich der geförderten Maßnahmen (Lehrgänge und Qualifizierungen), Selbständigkeit und Arbeitsunfähigkeit haben sich im August mehr Menschen aus Arbeitslosigkeit abgemeldet als angemeldet, was zu einer Verringerung der Arbeitslosigkeit beitrug.
Unterbeschäftigung: Rund 36.300 Menschen zählen nicht als arbeitslos
In der Unterbeschäftigungsrechnung sind neben den Arbeitslosen diejenigen Personen enthalten, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder zeitweise arbeitsunfähig erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Damit wird ein umfassenderes Bild über die Zahl derjenigen Menschen gezeichnet, die ihren Wunsch nach einer Beschäftigung nicht realisieren können.
Im August 2024 haben sachsenweit rund 36.300 Frauen und Männer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen der Arbeitsvermittlung vorübergehend nicht zur Verfügung: 4.600 von ihnen befanden sich in Aktivierungs- und beruflichen Eingliederungsmaßnahmen, 5.100 besuchten eine berufliche Weiterbildung und 3.100 waren vorrübergehend arbeitsunfähig. Weitere 15.200 wurden durch andere Leistungsträger unterstützt (z.B. durch den Besuch eines Integrationskurses des BAMF) und 3.600 gingen Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs) nach.
Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitslosen – umfasste im August 176.314 Personen. Das sind 1.202 weniger als im Juli und 5.972 mehr als im August 2023.
Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen und beträgt 79,4 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote damit bei 8,1 Prozent.