Die Arbeitslosigkeit in Thüringen ist im Februar 2023 gestiegen. So waren im Februar 66.900 Arbeitslose registriert, 700 mehr als im Vormonat (+1,1 Prozent). Für gewöhnlich sinkt die Arbeitslosigkeit bereits im Februar. In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 6.300 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, 60 mehr als im Januar. Im Februar 2022 zählten die Arbeitsagenturen im Land 58.400 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 6,1 Prozent. Das entsprach dem Wert vom Januar. Im Februar 2022 lag die Arbeitslosenquote bei 5,3 Prozent. Im Ländervergleich lag die Arbeitslosenquote in Thüringen unter der von Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Bremen, Berlin, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
Weniger Langzeitarbeitslose als vor einem Jahr
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Februar 2023 leicht gestiegen. So waren im Berichtsmonat rund 20.500 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren 17 mehr als im Januar 2023 aber 2.100 weniger als im Februar 2022. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt in Thüringen 30,6 Prozent. Vor einem Jahr lag der Anteil bei 38,6 Prozent.
„Der Arbeitsmarkt bleibt im Februar in Thüringen trotz leichtem Anstieg der Arbeitslosigkeit stabil. Der Anstieg bei der Jugendarbeitslosigkeit ist auf das Ende der dreieinhalbjährigen Ausbildung zurückzuführen. Ich gehe davon aus, dass diese jungen Fachkräfte in den nächsten Wochen ihre berufliche Laufbahn starten können. Erfreulich ist, dass wieder mehr freie Arbeitsstellen gemeldet wurden. Darin zeigt sich die beginnende Frühjahrsbelebung. Die größten Herausforderungen für die Jobcenter bleiben die weitere Umsetzung des Bürgergeldes und die Integration der vorwiegend ukrainischen Frauen in den Arbeitsmarkt. Viele werden in den nächsten Monaten ihre Integrationskurse beenden. Damit haben sie gute Voraussetzungen, als Fachkräfte in Unternehmen von Thüringen eine Arbeit aufzunehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jobcenter unterstützen sie dabei mit allen zur Verfügung stehenden Fördermöglichkeiten“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Sachsen-Anhalt, Markus Behrens.
Einstellungen und Entlassungen
Knapp 4.900 Menschen meldeten sich im Februar aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 2.300 weniger als im Vormonat und 500 mehr als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz und der Arbeitnehmerüberlassung (jeweils 700) sowie aus dem Bereich Verkehr/Lagerei und dem Gesundheits- und Sozialwesen (jeweils 400). 3.700 arbeitslose Männer und Frauen fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 1.100 mehr als im Vormonat und 200 weniger als vor einem Jahr.
Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 3.900 neue Stellen, das waren 1.200 mehr als im Vormonat und 1.500 weniger als vor einem Jahr. Rund 20 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der Zeitarbeit, 16 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe, 11 Prozent aus dem Gesundheitswesen und 9 Prozent aus dem Handel/Instandhaltung/Reparatur von Kfz.
Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt über dem Vorjahreswert
Stand Dezember 2022 waren laut Hochrechnung in Thüringen 803.900 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 6.300 weniger als im November 2022 und 1.300 mehr als im Dezember 2021.
Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit
Die Arbeitsagenturen registrierten im Februar rund 200 Anzeigen für 2.600 Beschäftigte. Im Januar waren es 200 Anzeigen für 2.900 Beschäftigte gewesen. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat die Herstellung von Metallerzeugnissen mit 20 Anzeigen für 300 Beschäftigte, der Maschinenbau mit 9 Anzeigen für 200 Beschäftigte, die Bauvorbereitung mit 20 Anzeigen für 100 Beschäftigte und der Einzelhandel mit 14 Anzeigen für 100 Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im November 2022 rund 4.000 Beschäftigte in 300 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im November 0,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Thüringen von Kurzarbeit betroffen, das waren 0,1 Prozentpunkte mehr als im Oktober 2022.
Unterbeschäftigung ist gestiegen
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Februar 2023 bei 86.600. Das waren 1.100 mehr als im Vormonat und 10.800 mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 7,8 Prozent. Das waren 1,1 Prozentpunkte mehr als im Februar 2022.
Grundsicherung – mehr erwerbsfähige Leistungsberechtigte als vor einem Jahr
Die Jobcenter in Thüringen betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 86.100 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 40 weniger als im Vormonat und 8.800 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt kamen 13.800 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine, rund 300 mehr als vor einem Monat und 13.500 mehr als vor einem Jahr.
Statistik-Daten bilden die Entwicklung am Arbeitsmarkt bis zum Zähltag 13.02.2023 ab.
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