Um den künftigen Bedarf an Fachkräften zu decken, kommt der beruflichen Ausbildung eine zentrale Rolle zu. Angesichts von demografischem Wandel, Digitalisierung und Dekarbonisierung steht der Ausbildungsmarkt in Sachsen-Anhalt allerdings selber vor großen Herausforderungen. Das Spannungsfeld zwischen Stellen und Bewerber/innen zeigen die vorläufigen Ausbildungsmarktdaten der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen für das Ausbildungsjahr 2022/2023.
So wurden den Arbeitsagenturen im Land von Oktober 2022 bis März 2023 10.200 Ausbildungsstellen für den Ausbildungsbeginn im Spätsommer gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr waren das zwar 70 Stellen weniger. Dennoch ist die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ungebrochen.
Freie Stellen variieren nach Branchen
Im März waren noch 7.000 betriebliche Ausbildungsstellen frei, 400 weniger als vor einem Jahr. Die meisten freien Berufsausbildungsstellen gab es im Verkauf (1.100), in der Metallbearbeitung/Metallbau/Schweißtechnik (400), in der Energietechnik/Elektrotechnik (400), sowie im Handel und im Bau (jeweils 300).
Leichter Anstieg bei den Bewerberzahlen
Seit Oktober 2022 meldeten sich in Sachsen-Anhalt 6.700 junge Menschen bei den Arbeitsagenturen zur Vermittlung in eine Ausbildungsstelle an. Das sind 60 mehr als vor einem Jahr. Noch eine Ausbildungsstelle suchen aktuell 4.300 Bewerber/innen.
„Beim Ausbildungsmarkt befinden wir uns aktuell in der Halbzeit. Deshalb erlauben die aktuellen Daten nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung. Anders als in den vergangenen drei Jahren wird die Suche nach einem Azubi oder einer Stelle nicht von Corona Einschränkungen beeinflusst. Messen und Veranstaltungen zur Berufsorientierung können wieder in Präsenz stattfinden, Betriebe wieder ungehindert Ausbildungsinteressenten in Praktika testen. Das erleichtert die passgenaue Besetzung. Unternehmen wissen um ihre Chance, Fachkräftebedarf zu sichern, indem sie frühzeitig auf sich aufmerksam machen und den Jugendlichen Angebote unterbreiten. Dennoch ist die erfolgreiche Besetzung der offenen Stellen keinesfalls leicht. Insbesondere eine zunehmende Diskrepanz zwischen den von den Betrieben angebotenen und den von jungen Menschen gewünschten Ausbildungsplätzen stellt eine große Herausforderung dar. Obwohl eine Ausbildung unzählige Karrierechancen bietet, ist das Image der dualen Ausbildung ausbaufähig, vor allem im Vergleich zum Studium. Die Chancen auf eine gute Bezahlung sind auch durch eine spätere Qualifizierung zum Meister oder Techniker gegeben und viele Unternehmenschefs suchen Nachfolger.
Unser Ziel bis zum Ausbildungsbeginn im Sommer ist es, dass möglichst viele Unternehmen
ihre freien Ausbildungsstellen besetzt bekommen. Dazu bieten die zahlreichen regionalen
Aktionen und Veranstaltungen gute Möglichkeiten. Wichtig dabei ist der enge Kontakt zu den
Berufsberaterinnen und Berufsberatern,“ sagte Markus Behrens, Vorsitzender der
Geschäftsführung der BA Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
Tipp:Alle Infos zum Thema „Ausbildung“ und den direkten Weg zur Berufsberatung bündelt die
Bundesagentur für Arbeit auf der Seite: www.arbeitsagentur.de/ausbildungklarmachen