Die aktuellen Zahlen des Ausbildungsmarktes zeigen, die Schere zwischen Bewerberinnen und Bewerbern und möglichen Ausbildungsstellen klafft auch im Mai 2023 weiter auseinander. 3.700 Jugendliche, die noch eine Ausbildung suchen, standen aktuell 6.500 offene Stellen gegenüber und das über alle Branchen hinweg. Dabei beginnt in drei Monaten das neue Ausbildungsjahr.
In den Agenturen für Arbeit Sachsen-Anhalts werden in den nächsten Wochen zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen der Allianzinitiative „Sommer der Berufsausbildung“ stattfinden. Dazu gehören Berufsmessen, Tage in der Praxis, Aktionstage oder Last-Minute-Aktionen. Ein Blick auf die Veranstaltungsdatenbanken der entsprechenden Internetseiten www.arbeitsagentur.de lohnt sich. Aber jeder Jugendliche kann auch selbst aktiv werden und den Sommer für Schnupperkurse in den Betrieben und Einrichtungen nutzen.
„Junge Leute müssen sich frühzeitig mit der Arbeitswelt auseinandersetzen. Bei der großen Auswahl an Berufen sind viele unsicher. Deshalb ist Berufswahlkompetenz entscheidend. Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn Jugendliche während eines Praktikums herausfinden, was nicht zu ihnen passt. Viel wichtiger ist es, früh ein objektives Bild davon zu bekommen, was im gewünschten Beruf verlangt wird,“ sagt Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
Welche Vorteile haben Praktika für die Jugendlichen?
- Sie bieten eine Orientierungshilfe und geben Einblicke in berufsrelevante Arbeitsfelder.
- Die Praktika helfen, eine bereits getroffene Berufswahl zu überprüfen oder zu festigen.
- Den Jugendlichen werden ihre persönlichen Interessen, Stärken und eigenen Fähigkeiten bewusst.
- Für die Berufswahl ist es wichtig, möglichst umfassende und realistische Informationen zu haben, je mehr davon vorliegen, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Jugendliche eine für sich und seine Zukunft passende Entscheidung trifft.
- Das Praktikum hilft, das Unternehmen kennenzulernen.
- Aus den praktischen Erfahrungen kann auch Gewissheit entstehen, was der Jugendliche nicht möchte, so können Ausbildungsabbrüche vermieden werden.
Was bringt ein Schülerpraktikum für die Unternehmen?
- Die Unternehmen können ihre Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen besser präsentieren.
- Sie lernen die jungen Menschen besser kennen, testen ihre Motivation und Fähigkeiten. Das Praktikum kann als „Probezeit“ betrachtet werden.
- Ein Praktikum bietet mehr Zeit, insbesondere Bewerber/innen, die bisher nur bedingt überzeugen konnten, kennenzulernen.
- Durch frühzeitige Kontaktherstellung kann eine längerfristige Bindung der Jugendlichen und somit eine Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfs erfolgen.
- Praktikanten kommen unvoreingenommen ins Unternehmen, bringen andere Sichtweisen und Ideen ein und decken Routinen auf, sie können von deren neuen Perspektiven profitieren.
- Beim Ausbildungsbeginn kennen die Jugendlichen bereits Mitarbeiter/innen und betriebliche Abläufe, eine Eingewöhnungszeit entfällt.
- Zufriedene Jugendliche werden ihre Erfahrungen mit anderen teilen, der Bekanntheitsgrad wächst, im Idealfall erhalten Sie mehr Bewerbungen auf offene Stellen, erweitern ihre Netzwerke, gewinnen neue Kunden.
Wo können sich Schülerinnen und Schüler zum Thema Praktikum informieren?
Auf der Internetseite der Bundesagentur für Arbeit gibt es zahlreiche Tipps zum Thema Praktikum. Dort können die jungen Leute auch konkret nach Praktikumsstellen suchen.
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/probiere-beruf-praktikum
In Sachsen-Anhalt wird die Transparenz über Praktikumsstellen über die landesweite Praktikumswebseite https://hallo-praktikum.de hergestellt.