Thüringen: Arbeitslosigkeit sinkt zum Ende des Sommers

Arbeitslosenquote liegt bei 5,9 Prozent +++ Arbeitgeber melden im September 2.900 neue Stellen +++ Bei den Arbeitsagenturen sind 16.100 Stellenangebote gelistet +++ Behrens: „Die Arbeitslosigkeit geht insbesondere bei Jüngeren zurück, die eine Schul- oder Berufsausbildung begonnen haben.“

29.09.2023 | Presseinfo Nr. 49

Die Arbeitslosigkeit ist im September in Thüringen gesunken. So waren 64.500 Arbeitslose registriert, 2.500 weniger als im Vormonat. In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 6.500 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, das waren 200 weniger als im August. Im September 2022 zählten die Arbeitsagenturen im Land 60.000 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 5,9 Prozent, im September 2022 waren es 5,5 Prozent. Im Ländervergleich lag die Arbeitslosenquote in Thüringen gleichauf mit Brandenburg. Alle anderen neuen Bundesländer hatten höhere Quoten.

Mehr Langzeitarbeitslose als vor einem Jahr

So waren im Berichtsmonat rund 21.800 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren rund 100 weniger als im August 2023 und 1.700 mehr als im September 2022. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt in Thüringen rund 34 Prozent. Das entsprach rund dem Wert vom vorigen Jahr.

Zitat:

„Wie meist im September geht auch in diesem Monat die Arbeitslosigkeit zurück und das sogar stärker als vor einem Jahr. Besonders trifft das auf jüngere Menschen zu, für die das Schul- und Berufsausbildungsjahr begonnen hat und die nach der Ausbildung in die Arbeitswelt gestartet sind. Arbeitgeber haben nach der Sommerpause wieder mehr eingestellt. Das zeigt sich in den Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung. Es gab aber auch mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Fördermaßnahmen. Ein großer Teil der Ukrainerinnen und Ukrainer befinden sich weiterhin in berufsfachlichen oder Integrationskursen. In Verbindung mit weniger neuen Arbeitslosmeldungen ergibt sich damit im September eine positive Entwicklung bei der Arbeitslosigkeit. Die demographische Komponente und der enorme Bedarf an Arbeitskräften führen dazu, dass viele Unternehmen ihre Beschäftigten halten. Eine andere Entwicklung zeigt sich bei der Beschäftigung. Hier gibt es einen weiteren Rückgang. Ebenso ist es bei den in diesem Monat neu gemeldeten Arbeitsstellen. Aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind Arbeitgeber nach wie vor vorsichtig bei der Ausweitung ihres Personalbestandes“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens.

Einstellungen und Entlassungen

Rund 4.100 Menschen meldeten sich im September aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 500 weniger als im Vormonat und 100 weniger als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen aus dem verarbeitenden Gewerbe (700), dem Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz (600), der Arbeitnehmerüberlassung und den wirtschaftlichen Dienstleistungen (jeweils 500) und aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (400). 4.500 arbeitslose Männer und Frauen fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 1.100 mehr als im Vormonat und 100 mehr als vor einem Jahr.

Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat rund 2.900 neue Stellen, das waren 200 weniger als im Vormonat und 300 weniger als vor einem Jahr. Rund 21 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, 17 Prozent aus den freiberuflichen wissenschaftlich/technischen Dienstleistungen und 16 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe. Im Vergleich zum September vorigen Jahres wurden 27 Prozent weniger Stellen in der Zeitarbeit gemeldet.

Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten geht zurück

Stand Juli 2023 waren laut Hochrechnung in Thüringen 795.500 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 3.600 weniger als im Juni 2023 und 4.800 weniger als im Juli 2022.

Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit

Die Arbeitsagenturen registrierten im September rund 60 Anzeigen für 1.000 Beschäftigte. Das waren genauso viele Anzeigen und Beschäftigte wie im August. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat die Herstellung von Metallerzeugnissen mit 9 Anzeigen für 200 Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im Juni 2023 rund 7.300 Beschäftigte in 300 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im Juni 0,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Thüringen von Kurzarbeit betroffen, das waren 0,3 Prozentpunkte mehr als im Mai 2023.

Unterbeschäftigung geht zurück

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im September 2023 bei 84.100. Das waren 1.600 weniger als im Vormonat und 5.800 mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 7,6 Prozent. Das waren 0,5 Prozentpunkte mehr als im September 2022.

Grundsicherung – mehr erwerbsfähige Leistungsberechtigte als vor einem Jahr

Die Jobcenter in Thüringen betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 87.300 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 500 weniger als im Vormonat und rund 3.000 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt kamen 14.600 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine, rund 40 mehr als im August. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 3.300 mehr erwerbsfähige Leistungsberechtigte.

 

Tipp:Statistik-Daten bilden die Entwicklung am Arbeitsmarkt bis zum Zähltag 12.09.2023 ab.