Die Arbeitslosigkeit in Thüringen ist im Februar 2024 leicht gestiegen. So waren im Februar 71.697 Arbeitslose gemeldet, 443 mehr als im Vormonat (+0,6 Prozent). In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 6.610 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, knapp 350 mehr als im Februar 2023. Im Februar 2023 zählten die Arbeitsagenturen im Land 66.927 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 6,5 Prozent. Zum Vergleich: Im Februar lag sie 2023 bei 6,1 Prozent. Im Ländervergleich lag die Arbeitslosigkeit in Thüringen im aktuellen Berichtsmonat unter den Quoten von Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Bremen.
Langzeitarbeitslosigkeit annähernd unverändert
Im Berichtsmonat waren rund 23.607 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren rund 15 mehr als im Januar und allerdings 3.127 mehr als im Februar 2023. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt aktuell in Thüringen 32,9 Prozent, im Januar 2024 waren es 33,1 Prozent.
Zitat:„Im Februar stieg die Arbeitslosigkeit in Thüringen leicht an, was untypisch für diese Jahreszeit ist. Dennoch haben mehr Menschen im Vergleich zum Vormonat eine Beschäftigung gefunden. Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit ist teilweise auf das Ende von Ausbildungen zurückzuführen. Es ist zu hoffen, dass diese jungen Fachkräfte trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen bald ihre berufliche Laufbahn beginnen können. Es ist erfreulich, dass mehr offene Stellen gemeldet wurden, was auf den Beginn der Frühjahrsbelebung hindeutet. Mit über 15.000 offenen Stellen in Thüringen besteht ein hoher Bedarf an Arbeitskräften. Qualifizierung spielt eine wichtige Rolle bei der Sicherung von Fachkräften, um sicherzustellen, dass Beschäftigte über die richtigen Kompetenzen verfügen. Die örtlichen Arbeitsagenturen und Jobcenter bieten Unterstützung in Beratung und finanzieller Hilfe für Weiterbildung und Qualifizierung“, erklärte Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
Einstellungen und Entlassungen
Insgesamt meldeten sich 5.291 Menschen im Februar aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 2.991 weniger als im Vormonat und 63 mehr als im Februar 2023. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen aus dem verarbeitenden Gewerbe (833), gefolgt von der Arbeitnehmerüberlassung (809), dem Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz (613), den wirtschaftlichen Dienstleistungen (512) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (380). 3.849 arbeitslose Frauen und Männer fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 329 mehr als im Vormonat und 215 weniger als vor einem Jahr.
Anzahl der Stellenmeldungen steigt
Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 3.532 neue Stellen, das waren 901 mehr als im Vormonat und 323 weniger als vor einem Jahr. Rund 21 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, 16 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe, 13 Prozent aus dem Bereich der freiberuflichen wissenschaftlich/technischen Dienstleistungen und 14 Prozent aus dem Handel/Instandhaltung/ Reparatur von Kfz.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung geht zurück
Stand Dezember 2023 waren laut Hochrechnung in Thüringen 798.600 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 7.000 weniger als im November 2023 und 5.076 weniger als im Dezember 2022.
Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit
Die Arbeitsagenturen registrierten im Februar 112 Anzeigen für fast 2.000 Beschäftigte. Im Januar waren es 149 Anzeigen für fast 2.700 Beschäftigte. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat die Baustellenvorbereitung/Ausbaugewerbe mit 15 Anzeigen für 330 Beschäftigte, die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteile mit 4 Anzeigen und 33 Beschäftigte und die Herstellung von Metallerzeugnissen mit 21 Anzeigen für 110 Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im November 2023 insgesamt 5.700 Beschäftigte in 253 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im November 0,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Thüringen von Kurzarbeit betroffen, das waren 0,1 Prozentpunkte mehr als im Oktober 2023.
Unterbeschäftigung steigt
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Februar 2024 bei 90.480. Das waren 854 mehr als im Vormonat und 3.881 mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 8,2 Prozent. Damit stieg die Unterbeschäftigungsquote um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat.
Grundsicherung – weniger erwerbsfähige Leistungsberechtigte
Die Jobcenter in Thüringen betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 89.045 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 721 mehr als im Vormonat und 1.374 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt kamen 15.203 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine, 1.371 Personen mehr als vor einem Jahr.
Tipp:Der Stichtag für die Bestandszählung von Personen in der Arbeitsmarkt-, Grundsicherungs- und Förderstatistik war am 14.02.2024.