Thüringen: Arbeitsmarkt weiter robust; Frühjahrsbelebung kündigt sich an

Arbeitslosenquote liegt bei 6,4 Prozent +++ Arbeitgeber melden im März 2.933 neue Stellen +++ Bei den Arbeitsagenturen sind 15.123 Stellenangebote gelistet +++ Behrens: Die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt kündigt sich im März an. Deutlich mehr Frauen und Männer haben aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung aufgenommen. Allerdings meldeten die Unternehmen deutlich weniger offene Stellen als im Vorjahr.

28.03.2024 | Presseinfo Nr. 22

Die Arbeitslosigkeit in Thüringen ist im März 2024 weiter gesunken. Es waren 70.500 Arbeitslose gemeldet, 1.100 weniger als im Vormonat (-1,6 Prozent). In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 6.600 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, knapp 150 mehr als im März 2023. Vor einem Jahr zählten die Arbeitsagenturen im Land 66.000 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 6,4 Prozent. Zum Vergleich: Im März 2023 lag sie bei 6,1 Prozent. Im Ländervergleich rangierte Thüringen im aktuellen Berichtsmonat unter den Quoten von Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Bremen.

Langzeitarbeitslosigkeit annähernd unverändert

Im Berichtsmonat waren rund 23.500 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren rund 90 weniger als im Februar und allerdings 3.000 mehr als im März 2023. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt aktuell in Thüringen 33,3 Prozent, im Februar 2024 waren es 32,9 Prozent.

Zitat:

„Das Frühjahr bringt traditionell positive Impulse für den Arbeitsmarkt, mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen im März. In den kommenden Monaten werden voraussichtlich mehr Jobchancen entstehen, da Unternehmen dringend Fachkräfte suchen. Arbeitsuchende erhalten Unterstützung durch Qualifizierungsangebote von Arbeitsagenturen und Jobcentern. Die Zahl der Neueinstellungen waren jedoch zurückhaltender aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten sowie des anhaltenden Inflationsdrucks", erklärte Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.

Einstellungen und Entlassungen

Insgesamt meldeten sich 4.800 Menschen im März aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren rund 510 weniger als im Vormonat und fast 380 mehr als im März 2023. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen aus der Arbeitnehmerüberlassung (765), dem verarbeitenden Gewerbe (691), aus dem Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz (584), den wirtschaftlichen Dienstleistungen (500), gefolgt dem Gesundheits- und Sozialwesen (366). Fast 5.000 arbeitslose Frauen und Männer fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 1.100 mehr als im Vormonat und fast 300 mehr als vor einem Jahr.

Anzahl der Stellenmeldungen sinkt

Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat fast 3.000 neue Stellen, das waren knapp 600 weniger als im Vormonat und 400 weniger als vor einem Jahr. Rund 12,2 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der freiberuflichen wissenschaftlich/technischen Dienstleistungen, 21,1 Prozent aus den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, 16,9 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe und 10,7 Prozent aus dem Handel/Instandhaltung/ Reparatur von Kfz.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung geht zurück

Stand Januar 2024 waren laut Hochrechnung in Thüringen 791.800 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 6.100 weniger als im Dezember 2023 und 6.309 weniger als im Januar 2023.

Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit

Die Arbeitsagenturen registrierten im März 77 Anzeigen für fast 1.725 Beschäftigte. Im Februar waren es 138 Anzeigen für fast 3.360 Beschäftigte. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat die Baustellenvorbereitung/Ausbaugewerbe mit 6 Anzeigen für 111 Beschäftigte und die Herstellung von Metallerzeugnissen mit 9 Anzeigen für 161 Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im Dezember 2023 rund 5.056 Beschäftigte in 222 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im November 0,6 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Thüringen von Kurzarbeit betroffen.

Unterbeschäftigung sinkt

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im März 2024 bei 89.400. Das waren 1.000 weniger als im Vormonat und 3.500 mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 8,1 Prozent. Damit lag die Unterbeschäftigungsquote auf dem Niveau des Vormonats.

Grundsicherung – weniger erwerbsfähige Leistungsberechtigte

Die Jobcenter in Thüringen betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 89.000 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 40 mehr als im Vormonat und 710 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt kamen 15.700 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine, 1.360 Personen mehr als vor einem Jahr.

Tipp:Der Stichtag für die Bestandszählung von Personen in der Arbeitsmarkt-, Grundsicherungs- und Förderstatistik war am 13.03.2024.