Die Zahl der Beschäftigten in den Pflegeberufen ist in Thüringen weiter gestiegen. Das zeigt eine Datenauswertung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen anlässlich des „Tags der Pflege“ am 12. Mai. Ende Juni 2023 gab es im Pflegebereich1 rund 48.600 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Das sind 2.600 mehr als fünf Jahre zuvor. Das entspricht einem Anstieg von rund 5,6 Prozent. Damit gehört das Gesundheitswesen zu den Branchen, die nicht von einem Beschäftigungsrückgang betroffen waren. In Thüringen arbeiteten im Sommer 2023 fast 2.600 ausländische Arbeitskräfte in Pflegeberufen. Die Beschäftigung insgesamt ging in Thüringen im gleichen Zeitraum um 0,6 Prozent zurück. Pflegeberufe sind weiterhin eine Frauen- und Teilzeitdomäne. Der Frauenanteil lag in den Alten- und Gesundheitspflegeberufen bei 85 Prozent. Fast die Hälfte aller Beschäftigten arbeitet in Teilzeit.
Zitat:„Ein Blick in die Zukunft zeigt deutlich, dass die demografische Lage an den Pflegekräften nicht spurlos vorüber geht. Jeder 10 Beschäftigte in der Pflegebranche ist 60 Jahre und älter und wird damit in absehbarer Zeit in den Ruhestand wechseln. Diese Entwicklung und der medizinische Fortschritt führen zu einem steigenden Bedarf an examinierten Pflegekräfte. Ohne die Anwerbung ausländischer Fachkräfte, eine Erhöhung des Vollzeitanteils und die weitere Qualifizierung von Arbeitslosen und geringqualifizierten Beschäftigten wird sich die Situation verschärfen“, erklärte Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
Interesse an einer Ausbildung im Pflegebereich steigt
Im Juni 2023 haben sich fast 5.000 junge Menschen zu Pflegefachkräfte ausbilden lassen, davon hatten fast 900 Auszubildende keinen deutschen Pass. Die Anzahl der Nachwuchskräfte ist in den letzten 5 Jahren um fast 1.100 gestiegen (plus 29 Prozent).
Fachkräfte in der Gesundheits- und Altenpflege knapp
Für Fachkräfte in den Pflegeberufen stellt die BA in Thüringen einen deutlichen Fachkräftemangel fest. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren 202 Pflegefachkräfte arbeitslos gemeldet. Im gleichen Zeitraum wurden den Arbeitsagenturen fast 500 offene Stellen für Pflegefachkräfte gemeldet.
Tipp:1 GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGE, RETTUNGSDIENST UND GEBURTSHILFE gemäß Ziffer 813 der Klassifikation der Berufe und ALTENFPLEGE gemäß Ziffer 812 der Klassifikation der Berufe