Sachsen-Anhalt: Erst testen - dann entscheiden

Mit einem Langzeitpraktikum zum passenden Azubi

05.06.2024 | Presseinfo Nr. 37

Für diejenigen, wo der direkte Einstieg in die Ausbildung nicht sofort gelingt, gibt es Alternativen, beispielsweise die Einstiegsqualifizierung. Das ist ein betriebliches Praktikum von vier bis zwölf Monaten, welches im Übernahmefall auf die Dauer der Ausbildung angerechnet werden kann. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Unternehmen lernen die Jugendlichen in der Praktikumsphase kennen und können sich somit ihre zukünftigen Auszubildende sichern. Zeitgleich gewinnen die jungen Menschen einen Eindruck über das Unternehmen und die Ausbildungsinhalte.

Eine Einstiegsqualifizierung ist ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum. Die Agenturen für Arbeit oder die Jobcenter fördern dieses durch einen Zuschuss zur Praktikumsvergütung und eine Pauschale für die Beiträge zur Sozialversicherung.

Auf Seiten der Betriebe gilt es zu überlegen, ob für sie auch Bewerberinnen und Bewerber mit ungünstigeren Startchancen in Frage kommen. Dazu gehören Jugendliche mit Beeinträchtigungen genauso wie junge Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund.

Im letzten Jahr haben fast 200 junge Erwachsene in Sachsen-Anhalt eine Einstiegsqualifizierung absolviert, hauptsächlich in den Verkaufsberufen, Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik und in der Landwirtschaft. Fast 60 Prozent der Absolventinnen und Absolventen sind nach dem Langzeitpraktikum nahtlos in eine Ausbildung eingestiegen.

Zitat:

„Die Unternehmen brauchen Berufsnachwuchs, um ihre Standorte zu sichern. Alle Partnerinnen und Partner am Ausbildungsmarkt müssen deshalb ihre Aktivitäten bei der Berufsorientierung und Vermittlung in die betriebliche Ausbildung weiter verstärken. Das zeigen auch die Zahlen im Mai. Denn aktuell sind noch 5.800 Ausbildungsstellen in Sachsen-Anhalt unbesetzt“, erklärt Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.

Aktuelle Ausbildungsmarktzahlen

Insgesamt meldeten Arbeitgeber knapp 10.500 betriebliche Ausbildungsstellen bei den Agenturen für Arbeit zur Besetzung. Das waren 750 weniger als im Vorjahr. Trotz des Rückgangs ist die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen nach wie vor hoch, denn nicht jeder Betrieb sucht jedes Jahr neue Auszubildende. Im Mai waren noch rund 5.800 Ausbildungsstellen unbesetzt.

Auf der anderen Seite hatten sich 7.600 junge Menschen bei den Arbeitsagenturen für eine Vermittlung in Ausbildung registrieren lassen, das waren genauso viele wie voriges Jahr. Noch keinen Ausbildungsplatz gefunden, hatten Ende Mai rund 3.600 Jugendliche.

Weitere Informationen zur Einstiegsqualifizierung

https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/ausbilden/einstiegsqualifizierung-arbeitgeber