Sachsen-Anhalt: Zukunftsorientierte Themen im Fokus

Arbeitsmarktexperten diskutierten zu den Themen Strukturwandel in der Braunkohle, Wasserstoffoffensive und Entwicklungen in der chemischen Industrie

22.08.2024 | Presseinfo Nr. 51

Im Rahmen ihrer Rundreise durch die Regionen in Sachsen-Anhalt stand für die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles in dieser Woche eine Gesprächsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft und Behörden zu den Zukunftsthemen auf dem Programm.

Die Wirtschaftsregion um Halle und Leipzig steht vor großen Veränderungen im Bereich der Energiegewinnung und der chemischen Industrie. Der Strukturwandel in der Braunkohle wird neue Perspektiven eröffnen und zukunftsorientierte Projekte wie die Wasserstoffoffensive werden maßgeblich zur Gestaltung einer nachhaltigen Energieversorgung beitragen.

Um diese Themen und die aktuellen Entwicklungen ging es bei der Gesprächsrunde in der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Süd. Neben den Chancen und Herausforderungen dieser Entwicklungen haben auch die Themen Automatisierung und Digitalisierung in unserer Region eine zentrale Rolle gespielt. Der Erfahrungsaustausch bot die Möglichkeit, neue Perspektiven kennenzulernen, innovative Ideen zu diskutieren und von Best Practices zu lernen. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus der Region wurde über die Zukunft unserer Industrie diskutiert und Ansätze für konkrete Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung erarbeitet.

Ausgewählte Leuchtturmprojekte zeigen erste Erfolge bei der Umsetzung des Strukturentwicklungsprogramms

Mit dem Kompetenzzentrum für Energieeffizienz durch Digitalisierung in Industrie und Gebäuden wird in Halle eine zentrale Anlaufstelle für kleine und mittelständische Unternehmen geschaffen. Die Firmen sollen unterstützt werden Energieeffizienzpotentiale mittels Digitalisierung besser zu erschließen.

In Weißenfels entsteht ein Bildungscampus mit dem Ziel, einen Bildungs- und Begegnungsort für die gesamte Bevölkerung zu schaffen, der die unterschiedlichsten Generationen miteinander verbindet. Der Energiepark Bad Lauchstädt ist Bestandteil des Bundesprogramms „Reallabore der Energiewende“. Als weltweit einziges Reallabor zur intelligenten Erzeugung von grünem Wasserstoff wird dabei die gesamte Wertschöpfungskette erprobt.

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Andrea Nahles betonte die Notwendigkeit, innovative Ansätze zu entwickeln, um die Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern. „Die gezielte Förderung von Bildung spielt dabei eine entscheidende Rolle“, so Nahles. „Lebenslanges Lernen und praxisnahe Qualifikationen werden zukünftig eine immer größere Rolle im betrieblichen Alltag spielen, um die Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmenden zu sichern. Gleichzeitig sichern die Betriebe damit ihre eigene Innovations- und Zukunftsfähigkeit. Die Arbeitsagenturen unterstützen dies mit ihren Förderinstrumenten, mit Beratung und indem sie die Partner am Arbeitsmarkt aktiv vernetzen.“

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Markus Behrens Vorsitzender der Regionaldirektion der BA Sachsen-Anhalt und Thüringen Halle legt den Fokus auf die Qualifizierung: „Durch qualifizierte Mitarbeitende können Unternehmen flexibler auf Veränderungen reagieren, neue Technologien einführen und neue Märkte erschließen. Gleichzeitig steigen die Zufriedenheit und Motivation der Beschäftigten, da sie sich durch Weiterbildung persönlich und beruflich weiterentwickeln können. Für die Beschäftigten selbst bietet Weiterbildung die Möglichkeit, sich beruflich zu entfalten und neue Karrierewege zu gehen. Durch das ständige Dazulernen können sie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen und sich gegenüber Konkurrenten positiv abheben. Mit unseren Fördermöglichkeiten stehen wir den Unternehmen als Ansprechpartner zur Verfügung.“

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„Die Zukunft unserer Industrieregion ist von den Herausforderungen des Strukturwandels, der Transformation des Energiesystems und akut von einer Dauerstagnation bedroht. Zudem schränkt der beispiellose Fachkräftemangel die Handlungsmöglichkeiten der Unternehmen massiv ein. Letzteren gilt es aktiv anzugehen – auch die Agentur für Arbeit ist hier gefordert, damit insbesondere die zahlreichen Erwerbslosen effektiv für den ersten Arbeitsmarkt aktiviert werden können. Darüber hinaus müssen wir auch attraktiv für neue Fachkräfte werden. Die Anwerbung und Integration von ausländischen Arbeitskräften ist viel zu oft von komplizierten Verfahren und bürokratischen Hürden geprägt – dies gilt es gemeinsam zu ändern,“ sagt Sascha Gläßer, Präsident der IHK Halle-Dessau.

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Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle, sagt: „Das Handwerk ist ein arbeitsintensiver Wirtschaftszweig. Individuelle Produkte oder Serviceleistungen vor Ort benötigen gut ausgebildete Fachleute. Diese sind, auch wegen des demografischen Wandels, rar gesät. Die Veränderungen, die sich in allernächster Zeit aus dem Strukturwandel ergeben, müssen dazu führen, dass unsere Region Zukunftschancen hat. Dazu werden Digitalisierungsprojekte beitragen können und auch die Automatisierung bestimmter Prozesse. Letztlich werden aber handwerkliche Dienstleistungen immer von Menschen auszuführen sein. Diese müssen wir an die Region binden und bestmöglich auf die Zukunft vorbereiten.