Sachsen-Anhalt: Azubis in Bewegung

Junge Pendler sind eher männlich und haben ihre Wunschausbildung in einer anderen Region gefunden.

24.09.2024 | Presseinfo Nr. 58

Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen und viele junge Menschen verlassen täglich ihre Region, um zu ihren Ausbildungsplatz oder zur Berufsschule zu gelangen.

In Sachsen-Anhalt gibt es mehr Auspendler als Einpendler unter den Auszubildenden. Fast 3.800 Nachwuchskräfte pendeln täglich zu ihrem Ausbildungsplatz in andere Bundesländer. Das sind 165 junge Menschen mehr als vor fünf Jahren (plus 4,5 Prozent). Nach Sachsen-Anhalt pendeln fast 2.100 junge Menschen. Das sind 28 Nachwuchskräfte weniger als vor fünf Jahren (minus 1,3 Prozent). Auffällig ist, dass für den Wunschberuf oder -arbeitgeber mehr junge Männer täglich sich mit dem Auto oder dem öffentlichen Nahverkehr auf dem Weg machen. Von den 3.800 Auspendler sind 2.300 männlich und 1.500 weiblich. Nicht anders sieht es bei den Einpendlern nach Sachsen-Anhalt aus, von 2.100 sind 1.350 männlich und 750 weiblich.

TOP 3 der Branchen 

Drei Schwerpunktbranchen zeichnen sich bei den Auspendlern ab. Das sind das Verarbeitende Gewerbe, der Handel und der Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen.

Zitat:

Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, nennt drei Hauptgründe für das Pendlerverhalten von Auszubildenden: „Entweder haben sie ihren gewünschten Ausbildungsberuf außerhalb ihrer Heimatregion gefunden, bevorzugen einen Arbeitgeber, der nicht lokal angesiedelt ist, oder der Standort der Berufsschule liegt am Ausbildungsort.“

Regionen 

Hauptsächlich kommen die Nachwuchskräfte aus den Regionen des Stadtgebiets Leipzig (400 Azubis), Nordsachsen (200 Azubis), Leipziger Umland (150 Azubis), Kyffhäuserkreis (100 Azubis) und Berlin (80 Azubis) nach Sachsen-Anhalt.

Ins Stadtgebiet Leipzig (700 Azubis), gefolgt von Nordsachsen (250 Azubis), Berlin (200 Azubis), Wolfsburg (200 Azubis) und Helmstedt pendeln die jungen Nachwuchskräfte aus Sachsen-Anhalt am stärksten.

Zitat:

„In Zeiten des Fachkräftebedarfs ist es nicht nötig seine Heimatregion täglich zu verlassen. Auch kleine, nicht namenhafte Ausbildungsbetriebe bieten gute Rahmenbedingungen für eine gelungene Ausbildung. Hinzu kommt, dass in Sachsen-Anhalt eine Vielzahl der verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten durch die Unternehmen angeboten werden“, so Behrens.

 

Erläuterungen
Pendler werden nach Ein- und Auspendlern unterschieden:
Einpendler sind sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die nicht am Arbeitsort wohnen.
Auspendler sind sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die nicht am Wohnort arbeiten.
Betrachtet werden alle sozialversicherungspflichtigen Auszubildenden, die derzeitig eine Ausbildung absolvieren.