Thüringen: Azubis in Bewegung

Junge Pendler sind eher männlich und haben ihre Wunschausbildung in einer anderen Region gefunden.

24.09.2024 | Presseinfo Nr. 59

Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen und viele junge Menschen verlassen täglich ihre Region, um zu ihren Ausbildungsplatz oder zur Berufsschule zu gelangen.

In Thüringen gibt es mehr Auspendler als Einpendler unter den Auszubildenden. Über 4.200 Nachwuchskräfte pendeln täglich zu ihrem Ausbildungsplatz in andere Bundesländer. Das sind 586 junge Menschen mehr als vor fünf Jahren (plus 16,1 Prozent). Nach Thüringen pendeln über 2.100 junge Menschen. Das sind 187 Nachwuchskräfte weniger als vor fünf Jahren (minus 8 Prozent). Auffällig ist, dass für den Wunschberuf oder -arbeitgeber mehr junge Männer täglich sich mit dem Auto oder dem öffentlichen Nahverkehr auf dem Weg machen. Von den 4.200 Auspendler sind 2.600 männlich und 1.600 weiblich. Nicht anders sieht es bei den Einpendlern nach Thüringen aus, von 2.100 sind 1.400 männlich und 700 weiblich. 

TOP 3 der Branchen 

Drei Schwerpunktbranchen zeichnen sich bei den Auspendlern ab. Das sind das Verarbeitende Gewerbe, der Handel und der Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen.

Zitat:

Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, nennt drei Hauptgründe für das Pendlerverhalten von Auszubildenden: „Entweder haben sie ihren gewünschten Ausbildungsberuf außerhalb ihrer Heimatregion gefunden, bevorzugen einen Arbeitgeber, der nicht lokal angesiedelt ist, oder der Standort der Berufsschule liegt am Ausbildungsort.“

Regionen 

Hauptsächlich kommen die Nachwuchskräfte aus den Regionen Burgenlandkreis (300 Azubis), Vogtlandkreis (150 Azubis), Zwickau (150 Azubis), Mansfeld-Südharz (100 Azubis) und Göttingen (100 Azubis) nach Thüringen.

Nach Göttingen (400 Azubis), gefolgt von Hersfeld-Rotenburg (300 Azubis), Coburg (250 Azubis), Stadtgebiet Leipzig (200 Azubis) und Fulda pendeln die jungen Nachwuchskräfte aus Thüringen am stärksten.

Zitat:

„In Zeiten des Fachkräftebedarfs ist es nicht nötig seine Heimatregion täglich zu verlassen. Auch kleine, nicht namenhafte Ausbildungsbetriebe bieten gute Rahmenbedingungen für eine gelungene Ausbildung. Hinzu kommt, dass in Thüringen eine Vielzahl der verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten durch die Unternehmen angeboten werden“, so Behrens.

 

Erläuterungen
Pendler werden nach Ein- und Auspendlern unterschieden:
Einpendler sind sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die nicht am Arbeitsort wohnen.
Auspendler sind sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die nicht am Wohnort arbeiten.
Betrachtet werden alle sozialversicherungspflichtigen Auszubildenden, die derzeitig eine Ausbildung absolvieren.