Die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt ist im September 2024 gesunken. Es waren 83.700 Arbeitslose gemeldet, 1.200 weniger als im Vormonat (-1,4 Prozentpunkte). In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 5.700 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, knapp 500 mehr als im September 2023. Vor einem Jahr zählten die Arbeitsagenturen im Land 81.100 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 7,6 Prozent. Das waren 0,2 Prozentpunkte mehr als im September 2023.
Mehr Langzeitarbeitslose als voriges Jahr
Im Berichtsmonat waren rund 32.200 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren rund 200 weniger als im August und 900 mehr als im September 2023. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt aktuell in Sachsen-Anhalt 38,4 Prozent, im September 2023 waren es 38,5 Prozent.
Jugendarbeitslosigkeit sinkt
Im September waren 8.800 junge Erwachsene arbeitslos gemeldet. Das waren 500 weniger als im vergangenen Monat und 800 mehr zum September 2023. Die Arbeitslosenquote der unter 25jährigen betrug im Berichtsmonat 8,8 Prozent. Das waren 0,4 Prozentpunkte weniger als im August. Fast 1.300 Jugendliche meldeten sich nach Ausbildung und Studium arbeitslos. In Ausbildung und Studium meldeten sich im September rund 1.500 junge Erwachsene ab.
Zitat:„Wie gewöhnlich geht im September die Arbeitslosigkeit zurück, jedoch wesentlich geringer als in den Septembermonaten der Vorjahre. Zum einen hatte die Herbstbelebung durch das frühe Ferienende in Sachsen-Anhalt schon im August begonnen und zum anderen merken wir zunehmend die schwächelnde Konjunktur der letzten Monate, besonders in den Abgängen der Arbeitslosen. Erfreulicherweise geht nun mit Studium- und Ausbildungsbeginn die Jugendarbeitslosigkeit zurück. Positiv ist auch die Anzahl der neu gemeldeten Stellen, diese übertrifft die Meldungen des Vormonats und Vorjahres. Dennoch haben im Vergleich zum September 2023 deutlich weniger arbeitslose Personen einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber setzen weiterhin darauf, ihr Personal auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zu halten“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens.
Einstellungen und Entlassungen
Insgesamt meldeten sich 4.300 Menschen im September aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 300 weniger als im Vormonat und 100 mehr als im September 2023. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen von den wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie vom Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz (jeweils 600) und dem Gesundheits- und Sozialwesen und der Arbeitnehmerüberlassung (jeweils 500). Rund 4.200 arbeitslose Frauen und Männer fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 100 weniger als im Vormonat und 600 weniger als vor einem Jahr.
Mehr neue Stellenmeldungen als im Vormonat
Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 3.500 neue Stellen, das waren 400 mehr als im August 2024 und rund 100 mehr als im September 2023. Rund 24 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, 14 Prozent aus den freiberuflichen wissenschaftlich/technischen Dienstleistungen, 12 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe und aus dem Handel/Instandhaltung/ Reparatur von Kfz.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sinkt
Stand Juli 2024 waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 791.800 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Zum Juni 2024 sank die Anzahl um 1.700 Beschäftigte. Zum Vorjahresmonat waren es 4.400 weniger als im Juli 2024.
Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit
Die Arbeitsagenturen registrierten im September 40 Anzeigen für 700 Beschäftigte. Im August waren es 50 Anzeigen für 1.000 Beschäftigte. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat die Herstellung von Metallerzeugnissen mit 10 Anzeigen für über 300 Beschäftigten und die Bauvorbereitung mit 8 Anzeigen für rund 100 Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im Juni 2024 insgesamt 3.100 Beschäftigte in 130 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im Juni 0,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von Kurzarbeit betroffen.
Unterbeschäftigung geht zurück
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in der Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im September 2024 bei 110.900. Das waren 1.100 weniger als im Vormonat und 1.300 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 9,8 Prozent. Damit lag die Unterbeschäftigungsquote 0,1 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vormonats.
Grundsicherung – weniger erwerbsfähige Leistungsberechtigte
Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 125.500 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 900 weniger als im Vormonat und 2.400 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt kamen 14.000 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine, 400 Personen mehr als vor einem Jahr.
Tipp:Der Stichtag für die Bestandszählung von Personen in der Arbeitsmarkt-, Grundsicherungs- und Förderstatistik war am 11.09.2024