Sachsen-Anhalt: Licht und Schatten - Bilanz auf dem Ausbildungsmarkt

Unternehmen meldeten seit Oktober vorigen Jahres knapp 11.100 betriebliche Ausbildungsstellen zur Vermittlung+++ Zahl der Bewerberinnen und Bewerber lag bei 9.100+++ Auf 100 gemeldete Ausbildungsstellen kamen damit 80 Jugendliche

30.10.2024 | Presseinfo Nr. 68

Das Berichtsjahr der Ausbildungsmarktstatistik ist am 30. September 2024 zu Ende gegangen. Seit Oktober des Vorjahres wurde erfasst, wie viele Ausbildungsstellen die Betriebe zur Verfügung stellten und wie viele Bewerberinnen und Bewerber sich bei den Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt für die Beratung und Vermittlung in eine Ausbildungsstelle meldeten. 

Insgesamt meldeten Arbeitgeber bis September 2024 knapp 11.100 betriebliche Ausbildungsstellen bei den Agenturen für Arbeit zur Besetzung. Das waren 800 weniger als im Vorjahr und rund 1.200 weniger als 2022. Trotz des Rückgangs ist die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen nach wie vor hoch, denn nicht jeder Betrieb sucht jedes Jahr neue Auszubildende. Ende September 2024 waren noch rund 1.300 Ausbildungsstellen unbesetzt. 

Auf der anderen Seite hatten sich 9.100 junge Menschen bei den Arbeitsagenturen für eine Vermittlung in Ausbildung registrieren lassen, das waren 100 weniger als voriges Jahr und 17 Prozent weniger als vor 5 Jahren. Noch keinen Ausbildungsplatz gefunden, hatten Ende September rund 400 Jugendliche. Es haben sich 700 Jugendliche mit ausländischer Herkunft als Bewerberinnen und Bewerber gemeldet, 100 mehr als im letzten Berichtsjahr. Die meisten ausländischen Jugendlichen kamen aus dem Herkunftsland Syrien (200) und aus Osteuropa (100). 

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„Auf zwei Beschäftigte, die in den Ruhestand gehen, folgt derzeit nur eine junge Arbeitskraft nach. Unser Land braucht dringend Fachkräftenachwuchs, damit Unternehmen, Kliniken und Restaurants am Laufen bleiben. Die duale Ausbildung ist ein wichtiger Schlüssel im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Als Arbeitsministerium setzen wir auf flächendeckende Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler und einen gut funktionieren Übergang von der Schule in die Ausbildung. Niemand darf auf diesem Weg verloren gehen. Die duale Ausbildung ist die beste Eintrittskarte in ein erfolgreiches Berufsleben mit vielfältigen Karrierechancen in unserem Bundesland: Vier von fünf Auszubildenden werden von ihrem Ausbildungsbetrieb in eine Anstellung übernommen“, sagt Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt. 

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„Die Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt sind vielschichtig und erfordern innovative Lösungen, um sowohl jungen Menschen als auch Unternehmen gerecht zu werden. Die praxisnahe Berufsorientierung spielt eine entscheidende Rolle, denn frühzeitige Kontakte mit Arbeitgebern können dazu beitragen, die Motivation der Schüler zu steigern und ihnen realistische Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu geben. Darüber hinaus müssen Ausbildungsangebote besser auf die regionalen Gegebenheiten und den Fachkräftebedarf abgestimmt werden. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Unternehmen, Kammern und der Bundesagentur für Arbeit (BA), um effektive Programme zur Berufsorientierung und -vermittlung zu entwickeln. Der Trend, dass Jugendliche zunehmend über einfache Online-Suchkanäle Jobs finden, zeigt, dass sie möglicherweise weniger auf traditionelle Vermittlungswege angewiesen sind. Dies kann sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung darstellen,“ erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens

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Marcus Simon, Personalleitung Ost der Lieken Brot- und Backwaren GmbH sowie der Wittenberger Bäckerei GmbH sagt: „Unser Unternehmen legt großen Wert auf eine fundierte Ausbildung der Nachwuchstalente, da diese nicht nur die Basis für die Zukunftssicherung unserer Fach- und Führungskräfte bilden, sondern auch zur langfristigen Bindung und Identifikation unserer Mitarbeiter mit dem Unternehmen beitragen. Junge Auszubildende bringen frische Ideen und neue Perspektiven ein, die entscheidend für die Innovationskraft unseres Betriebs sind. Eine gezielte Ausbildung ermöglicht es, unsere Nachwuchskräfte exakt auf die Bedürfnisse der modernen Großbäckerei vorzubereiten. Zudem übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung, indem wir junge Menschen mit Migrationshintergrund aktiv integrieren und fördern. Eine moderne und praxisnahe Vorbereitung auf die IHK-Prüfungen mit Hilfe unserer eingerichteten Azubiwerkstatt sowie einer kontinuierlichen Praxisbetreuung innerhalb der Produktion stellt sicher, dass unsere Auszubildenden bestens für die Anforderungen der Branche gerüstet sind. Dies schafft eine stabile Basis für nachhaltiges regionales Wachstum.“