Das Berichtsjahr der Ausbildungsmarktstatistik ist am 30. September 2024 zu Ende gegangen. Seit Oktober des Vorjahres wurde erfasst, wie viele Ausbildungsstellen die Betriebe zur Verfügung stellten und wie viele Bewerberinnen und Bewerber sich bei den Arbeitsagenturen in Thüringen für die Beratung und Vermittlung in eine Ausbildungsstelle meldeten.
Insgesamt meldeten Arbeitgeber bis September 2024 knapp 12.200 betriebliche Ausbildungsstellen bei den Agenturen für Arbeit zur Besetzung. Das waren 800 weniger als im Vorjahr und rund 400 weniger als 2022. Trotz des Rückgangs ist die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen nach wie vor hoch, denn nicht jeder Betrieb sucht jedes Jahr neue Auszubildende. Ende September 2024 waren noch rund 1.400 Ausbildungsstellen unbesetzt.
Auf der anderen Seite hatten sich 7.600 junge Menschen bei den Arbeitsagenturen für eine Vermittlung in Ausbildung registrieren lassen, das waren 200 weniger als voriges Jahr 23 Prozent weniger als 2019. Noch keinen Ausbildungsplatz gefunden, hatten Ende September rund 400 Jugendliche. Es haben sich 800 Jugendliche mit ausländischer Herkunft als Bewerberinnen und Bewerber gemeldet, über 100 mehr als im letzten Berichtsjahr. Die meisten ausländischen Jugendlichen kamen aus dem Herkunftsländern Syrien (200) und Osteuropa (137).
Zitat:„Aktuell steht auf zwei Beschäftigte, die in den Ruhestand gehen, nur eine junge Arbeitskraft zur Verfügung. Um unseren Unternehmen die Zukunft zu sichern, benötigt Thüringen dringend qualifizierte Fachkräfte. Die duale Ausbildung spielt dabei eine zentrale Rolle bei der Fachkräftesicherung. Wir setzen auf flächendeckende praxisnahe Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler sowie einen reibungslosen Übergang von der Schule in die Ausbildung – niemand soll auf diesem Weg verloren gehen. Die duale Ausbildung ist der beste Einstieg in ein erfolgreiches Berufsleben mit vielfältigen Karrierechancen in Thüringen: Vier von fünf Auszubildenden werden anschließend von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen. Die Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt sind vielschichtig und erfordern innovative Lösungen, die sowohl den Bedürfnissen junger Menschen als auch der Unternehmen gerecht werden. Frühe Kontakte mit Arbeitgebern können die Motivation der Schüler steigern und ihnen realistische Einblicke in verschiedene Berufsfelder ermöglichen. Zudem müssen Ausbildungsangebote besser an die regionalen Gegebenheiten und den Fachkräftebedarf angepasst werden. Hierfür ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Unternehmen, Kammern und der Bundesagentur für Arbeit erforderlich, um effektive Programme zur Berufsorientierung und -vermittlung zu entwickeln. Der Trend, dass Jugendliche zunehmend über einfache Online-Suchkanäle Jobs finden, eröffnet Chancen, bringt aber auch Herausforderungen mit sich, da sie weniger auf traditionelle Vermittlungswege angewiesen sind“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens.