„Kinder sind der Garant für unsere Zukunft und Familien unsere Basis – helfen wir beiden!“ Unter diesem Motto hat die Familienkasse Bayern Süd anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens einen großen Familienkongress im marinaforum Regensburg veranstaltet.
Ulrike Scharf, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Doris Rauscher, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie im Bayerischen Landtag, Mag. Regina Hartweg-Weiss, Sektion Familie und Jugend im Bundeskanzleramt der Republik Österreich, Mag. Tamara Erlmoser, Finanzamt Österreich, Margit Berndl, Vorständin Verbands- und Sozialpolitik beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Bayern und Karsten Bunk, Leiter der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit sowie weitere hochkarätige Gäste diskutierten über „Chancen und Herausforderungen für die Zukunft“ verschiedene Perspektiven für ein umfassendes Bild.
Mehr als jedes fünfte Kind wächst in Deutschland in Armut auf. Das sind 2,8 Mio. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die Kinder- und Jugendarmut verharrt seit Jahren auf diesem hohen Niveau. Kinderarmut ist seit Jahren ein ungelöstes strukturelles Problem in Deutschland. Die Corona-Krise hat die Situation für arme Kinder und ihre Familien weiter verschärft. Thomas Braun, Leiter der Familienkasse Bayern Süd betonte: „Aufwachsen in Armut begrenzt, beschämt und bestimmt das Leben von Kindern und Jugendlichen – heute und mit Blick auf ihre Zukunft. Das hat auch für die Gesellschaft erhebliche negative Folgen“.
Um Kinder und Familien vor Armut zu schützen, brauchen sie nach Einschätzung von Sozialvorständin Margit Berndl vor allem zwei Dinge: „unbürokratisch ausreichend Geld und soziale Einrichtungen, die entlasten, unterstützen und beraten“.
Bayerns Familienministerin Ulrike Scharf betonte: „Die Familienkasse Bayern Süd sorgt seit 10 Jahren als verlässliche Partnerin dafür, dass die familienpolitischen Leistungen auch bei den Familien ankommen. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!“
„Bayern ist Familienland. Wir unterstützen unsere Familien ganz gezielt mit dem Bayerischen Familiengeld! Damit schaffen wir echte Wahlfreiheit für Familien in Bayern. Die Ministerin erklärte weiter: „Kinder sind unsere Zukunft – sie müssen frei von Armut aufwachsen und beste Chancen haben! Ich setze mich für ehrliche, echte, verantwortungsvolle und vor allem zielgerichtete Verbesserungen für Familien ein, um Kinderarmut aktiv entgegenzusteuern!“
„Aktuell stehen Familien über 150 verschiedene ehe- und familienpolitische Leistungen des Bundes und weitere Förderungen und Leistungen der Länder und Kommunen zur Verfügung. Diese Leistungen können dazu beitragen größere Belastungen für Familien abzufedern. Jedoch ist das stark ausdifferenzierte Leistungsspektrum nicht immer über-schneidungsfrei aufeinander abgestimmt. Teilweise sind die Leistungen auch bei den Bürgerinnen und Bürgern unbekannt oder die bürokratischen Hürden werden als zu hoch empfunden. Nicht immer werden Leistungen, auf die ein Anspruch bestünde, beantragt. Es mangelt also nicht am Angebot selbst. Allerdings verlieren sich die guten Angebote zu häufig im Dschungel verschiedener Behörden, die wiederum nur isoliert über das eigene Spektrum der Leistungen informieren, so Ausschussvorsitzende Doris Rauscher“.
Mag. Regina Hartweg-Weiss sieht „Armut als multidimensionales Problem“ und beleuchtete Ansätze zur Bekämpfung der Kinderarmut in Österreich. „2022 waren in Österreich rund 1,6 Mio. Personen oder 17,5 % der in Privathaushalten lebenden Bevölkerung armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Darunter 316.000 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre (19 %). Personen in Ein-Eltern-Haushalten oder Personen in Haushalten mit drei oder mehr Kindern haben ein erhöhtes Risiko von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen zu sein. Eine Erwerbsbeteiligung der Eltern hat eine armutsvermeidende Wirkung. Insgesamt ist die Armutsgefährdungsquote in Österreich seit 2008 gesunken.“
Mag. Tamara Erlmoser informierte über die größte Verwaltungsreform der Finanzverwaltung in Österreich. „Mit dieser Reform erhöhen wir den Servicecharakter und
optimieren die Prozesse in der Finanzverwaltung. Für die Bürgerinnen und Bürger bringt diese Reform verbesserte Abläufe und eine Beschleunigung der Verfahren, kommentierte Erlmoser die Umsetzung der Reform.