• 10.729 Arbeitslose im Dezember 2023
• Arbeitslosenquote auf 3,7 Prozent gestiegen
• 3.608 Stellenangebote im Bestand
Zum Jahreswechsel ist die Arbeitslosenquote in der Region noch einmal leicht angestiegen. 10.729 Menschen waren im Dezember im Agenturbezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen arbeitslos gemeldet, das waren 38 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote ist dadurch um 0,1 gestiegen und liegt zum Ende des Jahres 2023 bei 3,7 Prozent.
Im Baden-Württemberg-Durchschnitt ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zum November ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte gestiegen und liegt jetzt bei 4,0 Prozent (Vormonat 3,9 Prozent).
„Der Arbeitsmarkt verliert auch im Dezember weiter an Dynamik,“ so Oliver Kerl, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Reutlingen. „Nach wie vor ist bei den Betrieben – was Neueinstellungen angeht – eine gewisse Zurückhaltung spürbar. Außerdem erkennen wir in den letzten Monaten einen zunehmenden Trend zu vermehrten Anzeigen von Kurzarbeit. Insbesondere ist die Baubranche betroffen. Das Niveau ist im Vergleich zur Pandemie sehr gering, dennoch gibt dieser Frühindikator eine leichte Warnung für die nächsten Monate.“
Die leichte Eintrübung am Arbeitsmarkt, die bereits in den Vormonaten vorherrschte, ist auch zum Jahresende weiterhin erkennbar. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen verfestigt sich und ist im SGB II in der Region im Vergleich zum Vorjahr um 10,4 Prozent (beziehungsweise 611 Personen) gestiegen. Dieser Anstieg ist primär auf die Geflüchteten aus der Ukraine zurückzuführen, welche in den kommenden Monaten verstärkt in den regionalen Arbeitsmarkt integriert werden sollen. „Nach einer ersten Phase der Orientierung inklusive Spracherwerbs und Integrationskurs gilt es jetzt mit dem Job-Turbo mehr Geflüchtete in Arbeit zu bringen,“ erläutert Kerl.
Der im Oktober 2023 von der Bundesregierung beschlossene Job-Turbo, der Geflüchteten zur schnelleren Integration in den deutschen Arbeitsmarkt verhelfen soll, startet nun auch in der Region. „Arbeit und Integration bedingen sich gegenseitig. Dafür brauchen wir auch hier in der Region Arbeitgeber, die Geflüchteten eine Chance geben, auch wenn sie noch nicht perfekt Deutsch sprechen. Für Ende Januar sind von unserem Arbeitgeber-Service weitere Veranstaltungen zur Vermittlung geflüchteter Ukrainerinnen und Ukrainer geplant,“ berichtet Oliver Kerl.
Trotz der leichten Eintrübungen zieht Kerl ein verhalten positives Resümee zum vergangenen Jahr. „In Anbetracht der eingetrübten Konjunktur-Entwicklung hat sich der Arbeitsmarkt in 2023 relativ stabil gezeigt.“
Stellenmeldungen
Im Dezember wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit 628 Stellenangebote neu gemeldet, das waren 70 weniger als im Vormonat. Der Gesamtbestand liegt nun bei 3.608 Stellenangeboten, 180 (beziehungsweise 4,8 Prozent) weniger als im November. Seit Jahresbeginn wurden den Arbeitsvermittlern 10.924 offene Stellen gemeldet, das sind 19 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.
Entwicklung in den Landkreisen
Insgesamt waren im Landkreis Reutlingen im Dezember 6.597 Menschen (+11,7 Prozent gegenüber Dezember 2022) von Arbeitslosigkeit betroffen, davon waren 2.490 (+8,8 Prozent gegenüber Vorjahr) bei der Agentur für Arbeit und 4.107 (+13,5 Prozent gegenüber Vorjahresmonat) beim Jobcenter Landkreis Reutlingen gemeldet.
Im Landkreis Tübingen waren im Dezember 2023 insgesamt 4.132 Menschen arbeitslos gemeldet (+7,1 Prozent gegenüber Vorjahr). Davon waren 1.756 bei der Arbeitsagentur in Betreuung (+9,5 Prozent gegenüber Vorjahr) und 2.376 (+5,4 Prozent gegenüber Vorjahr) beim Jobcenter Landkreis Tübingen.
Arbeitsmarkt der Geschäftsstellen
Die Arbeitslosenquote für den Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen (also Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung) lag im Dezember bei 3,7 Prozent (Vorjahr 3,4 Prozent).
Die Quoten im Einzelnen (Wert aus dem Dezember 2022 jeweils in Klammern):
Landkreis Reutlingen 4,0 Prozent (3,6 Prozent), Landkreis Tübingen 3,2 Prozent (3,0 Prozent), Hauptagentur Reutlingen 4,2 Prozent (3,8 Prozent), Geschäftsstelle Münsingen 2,6 Prozent (2,8 Prozent) und Bad Urach 3,8 Prozent (3,2 Prozent).