Weiterbildung wird angesichts des Wandels der Wirtschaft, des Arbeitsmarktes und der Gesellschaft immer wichtiger. In ihrem Auftakttreffen sprachen die Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitsmarktpartner daher darüber, wie die nationale Weiterbildungsstrategie in der Region weiter mit Leben gefüllt werden kann. "Wir brauchen eine gemeinsame Weiterbildungskultur", fordert Julia Roesler, Leiterin der Regionalagentur Münsterland. Dazu gehört aus Sicht der Arbeitsmarktpartner, dass Aus- und Weiterbildung ein fester Bestandteil des Berufs werden. Zugleich müsse die stetige Qualifizierung von Mitarbeitenden fest in den Betrieben verankert sein, so die Vertreter der Kammern.
So will das Gremium beispielsweise anhand der Fachkräftebedarfe der regionalen Unternehmen und des Bildungsniveaus der Beschäftigten transparent machen, welche konkreten Bildungsbedarfe es im Münsterland gibt. So könne das Angebot an Qualifizierungen noch gezielter weiterentwickelt werden. Gleichzeitig soll Bürgerinnen und Bürgern ein besserer Überblick über die vorhandenen Bildungsangebote ermöglicht und der Zugang zu Beratung, Förderung und Weiterbildungen erleichtert werden. Dazu sei es nötig, dass sich die Partner am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt noch enger als bisher vernetzen, erklärt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster: "Eine Organisation alleine kann diese Ziele nicht erreichen. Dazu ändern sich Rahmenbedingungen in Gesellschaft, Technologie und Arbeitswelt zu schnell. Die Herausforderungen sind so komplex, dass wir sie nur in der Zusammenarbeit lösen können".
Daher wolle man in sogenannten "vernetzten Bildungsräumen" denken und handeln, die auf die Wirtschaftsstruktur und die Anforderungen der Region zugeschnitten sind. So könne man beispielsweise kleine und mittlere Unternehmen, denen es oft an zeitlichen und finanziellen Ressourcen für mehr Weiterbildungsanstrengungen fehlt, gezielter unterstützen, glaubt auch Julia Roesler. In einem ersten Schritt werden die Vertreterinnen und Vertreter des Münsterland e.V., der Arbeitsagenturen, der Jobcenter, der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer daher besonders Branchen und Unternehmen in den Blick nehmen, in denen es bereits jetzt einen erhöhten Fachkräftebedarf gibt. Ihnen sollen konkrete Handlungsansätze und Qualifizierungsmöglichkeiten angeboten werden, um Fachpersonal zu gewinnen und zu halten.