Der Arbeitsmarkt im September
Im September ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine gesunken. Insgesamt waren 13.835 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 389 weniger als im August. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,1 Prozentpunkte und lag zuletzt bei 5,2 Prozent.
Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 1.981 Personen. Die Arbeitslosenquote lag vor einem Jahr mit 4,5 Prozent um 0,7 Prozentpunkte niedriger als im aktuellen Berichtsmonat.
Die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Jugendarbeitslosigkeit sinkt
Die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) ging im September zurück. Insgesamt 4.332 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet, 269 weniger als im August. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,1 Prozentpunkte und lag zuletzt bei 1,6 Prozent. Besonders Jugendliche und junge Erwachsene profitierten von der Entwicklung am Arbeitsmarkt. So waren im September 564 unter 25-Jährige arbeitslos gemeldet, 106 weniger als im Vormonat. "Das ist eine erfreuliche Nachricht, denn wir brauchen die jungen Menschen in den Betrieben der Region", sagt Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine. "Vielen jungen Erwachsene, die nach dem Abschluss ihrer Ausbildung nicht im Betrieb bleiben konnten oder wollten und die sich in den vergangenen Wochen arbeitslos gemeldet haben, ist es nun gelungen, eine neue Arbeitsstelle anzutreten", erklärt der Agenturchef und fügt hinzu: "Trotz der konjunkturellen Herausforderungen gibt es gute Chancen für qualifizierte Kräfte".
So ist die Nachfrage der Unternehmen nach neuem Personal zuletzt gestiegen. Sie meldeten im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine im September 499 neue offene Stellenangebote, 44 mehr als im August. Insgesamt standen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen 3.767 gemeldete offene Stellen zur Verfügung. Der Großteil, nämlich 2.930 Jobangebote, richtet sich an Bewerberinnen und Bewerber mit einer abgeschlossenen Berufs- oder Hochschulausbildung. "Dies bringt jedoch ein Teil der Menschen, die wir in der Arbeitsagentur betreuen, nicht mit. Für Arbeitslose, die geringqualifiziert sind, ist es schwer, wieder am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen", erklärt Zwilling. Insgesamt 40 Prozent der Arbeitslosen im Bereich der Arbeitslosenversicherung gelten als geringqualifiziert. Daher setze man weiterhin verstärkt darauf, Betroffene für eine Weiterbildung oder Umschulung zu gewinnen, so Zwilling. "Das gelingt uns auch zunehmend", berichtet der Agenturchef. So nahmen im September insgesamt 408 Frauen und Männer an einer von der Arbeitsagentur Rheine geförderten Weiterbildung teil.
Weiterhin schwierig sei die Situation der über 50-Jährigen am Arbeitsmarkt, so Zwilling. 1.893 Frauen und Männer über 50 Jahre waren im September bei der Arbeitsagentur Rheine arbeitslos gemeldet, das entspricht 42,5 Prozent aller Arbeitslosen. Hier sei in den Betrieben ein Umdenken erforderlich, so der Arbeitsmarktexperte. "Wer heute 50 Jahre alt ist, hat in der Regel noch ein längeres Berufsleben vor sich und kann durchaus zum Erfolg eines Unternehmens beitragen". Fehlende berufliche Kompetenzen könnten auch nach der Einstellung durch Weiterbildungen erworben werden. "Dabei unterstützen wir sowohl die Betriebe als auch Beschäftigte", unterstreicht Zwilling.
Entwicklungen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)
Weniger junge Menschen arbeitslos
Im September ist die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende erstmals in diesem Jahr leicht gesunken. Insgesamt waren 9.503 Personen arbeitslos gemeldet, 120 oder 1,2 Prozent weniger als im August. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 3,6 Prozent. Die Arbeitsmarktvorständin Tanja Naumann zeigt sich vorsichtig optimistisch: „Wir können von einer leichten Herbstbelebung sprechen.“ Neben der intensiven Integrationsarbeit ihrer Behörde zeige die gute Zusammenarbeit mit der Wirtschaft im Kreis Steinfurt Wirkung.
Einen spürbaren Rückgang von -4,8 Prozent verzeichnet das jobcenter Kreis Steinfurt bei den jungen Arbeitslosen unter 25 Jahren. Eine ganz normale Entwicklung, bilanziert Tanja Naumann, Arbeitsmarktvorständin des Jobcenters. „Es gibt immer junge Menschen, die nach dem Schulabschluss oder der Ausbildung noch unschlüssig sind, wie es für sie weitergehen könnte“, so Naumann. Genau diese Zielgruppe werde vom Jobcenter in den Spätsommermonaten verstärkt unterstützt. „Nach der Beratung unserer Fachkräfte findet die große Mehrheit in der Regel den Weg aus der Arbeitslosigkeit.“ Dies belegen auch die Zahlen. So verzeichnet das Jobcenter bei den Abgängen aus der Arbeitslosigkeit in Ausbildung eine Steigerung von fast 40 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Auch in den kommenden Herbstmonaten rechnet die Vorständin daher bei dieser Zielgruppe mit einem weiteren Rückgang an Arbeitslosen.
Die Zahl der Bürgergeldbeziehenden ist im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert. Insgesamt beziehen 23.402 Männer, Frauen und Kinder Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende – kurz Bürgergeld. Ebenso ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, also der Haushalte, die auf Unterstützung durch das Jobcenter angewiesen sind, im Berichtsmonat unmerklich um 18 Haushalte auf nunmehr 12.238 angewachsen.
Der Arbeitsmarkt im Münsterland
Im Münsterland ist die Arbeitslosigkeit im September gegenüber August gesunken. Im nun abgelaufenen Monat waren 48.070 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 1.370 weniger als im Vormonat. Dem folgend sank auch die Arbeitslosenquote. Sie liegt aktuell bei 5 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im August und damit wieder auf dem Niveau vom Juli dieses Jahres. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote im Münsterland noch bei 4,6 Prozent.
Leicht rückläufig war die Anzahl der neu gemeldeten freien Stellen. Die Unternehmen und Verwaltungen meldeten im September 2.007 Stellen bei den Arbeitsagenturen im Münsterland. Damit waren es 35 weniger als im August. Der Bestand an insgesamt gemeldeten Stellen kletterte allerdings leicht an. So waren im nun abgelaufenen Monat 14.660 freie Stellen in der Jobbörse der Arbeitsagentur resistiert. Das waren 42 weniger als im Vormonat.
Die Daten zum Arbeitsmarkt können Sie hier abrufen: Arbeitsmarktdaten.