Auch in diesem Sommer sind wieder viele Jugendliche und junge Erwachsene in eine Ausbildung gestartet. Sie erlernen nun Fähigkeiten und Wissen eines spannenden Berufes. Jetzt, zum Ende des statistischen Jahres am Ausbildungsmarkts, zieht die Agentur für Arbeit Rheine Bilanz zur Situation am Ausbildungsmarkt im Kreis Steinfurt.
"Erfreulicherweise haben sich im zurückliegenden Jahr mehr junge Menschen bei uns gemeldet, um den Weg in eine betriebliche Ausbildung zu gehen", bilanziert Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine. So waren im statistischen Jahr, im Zeitraum von Oktober 2023 bis September 2024, insgesamt 2.758 Jugendliche als Bewerberinnen und Bewerber bei der Arbeitsagentur Rheine gemeldet, 114 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
"Mit einer Ausbildung kann man einen sehr guten Grundstein für den beruflichen Weg legen, denn damit stehen einem viele Möglichkeiten offen. Weiterbildungen, Spezialisierungen oder gar ein späteres Studium sind mit dieser Basis oftmals möglich", so Zwilling. Gleichzeitig betont er, dass die Chancen auf einen Ausbildungsplatz aktuell sehr gut seien.
Die Unternehmen im Agenturbezirk meldeten nämlich im abgelaufenen Berichtsjahr insgesamt 3.302 freie Ausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur und damit 199 mehr als im Vorjahr. Rechnerisch bedeutet das, auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kamen 85 Bewerberinnen und Bewerber. "Es gibt also mehr Ausbildungsmöglichkeiten als interessierte Jugendliche", fasst Zwilling zusammen und ergänzt: "Was für die Jugendlichen eine gute Ausgangssituation ist, bedeutet für Unternehmen jedoch eine besondere Herausforderung. Sie haben es immer schwerer, Nachwuchskräfte zu gewinnen."
So blieben am Ende des Berichtsjahres 209 Ausbildungsstellen unbesetzt. "Gerade in Zeiten, in denen aufgrund der demografischen Entwicklung und des Fachkräfteengpasses Nachwuchskräfte für die Unternehmen wichtig für die Zukunft sind, ist es natürlich ungünstig, wenn die Ausbildungsplätze nicht besetzt werden können", so der Ausbildungsmarktexperte.
Aber auch auf Seiten der Jugendlichen gibt es noch Bewerberinnen und Bewerber, die bislang keinen Ausbildungsplatz finden konnten. Ende September waren das noch 119 Jugendliche. "Mit ihnen stehen wir im engen Austausch. Für sie gibt es immer noch Möglichkeiten. Natürlich kann man auch jetzt noch, etwas verspätet, in eine Ausbildung einsteigen. Wir besprechen aber auch andere Alternativen mit den Jugendlichen und machen jedem ein Angebot", so Zwilling. Die Alternativen können beispielsweise berufsvorbereitende Maßnahmen, ein Praktikum oder auch ein weiterer Schulbesuch sein.
Die beliebtesten Berufe haben sich gegenüber den letzten Jahren nur wenig verändert. Hier standen im Berichtsjahr Ausbildungen zum Kaufmann/frau für Büromanagement, KFZ-Mechatroniker/in, Industriekaufmann/frau, Medizinische/r Fachangestellte/r oder Kaufmann/frau im Einzelhandel ganz oben auf den Wunschlisten vieler junger Menschen.