Im Dezember 2023 ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine gegenüber dem Vormonat um 356 Personen gestiegen. Damit sind aktuell 12.294 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte und lag zuletzt bei 4,7 Prozent.
Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 741 Personen, im Dezember 2022 waren 11.553 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag vor einem Jahr mit 4,5 Prozent um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im aktuellen Berichtsmonat.
Die Entwicklung im Rechtskreis SGB III
Arbeitgeber haben hohe Nachfrage nach Arbeitskräften
Im Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der (SGB III) gegenüber dem Vormonat um 204 Personen gestiegen. Damit waren zuletzt 4.086 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit Rheine arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 1,6 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit lag auch weiterhin über dem Niveau des Vorjahres. So waren im Dezember 757 Personen mehr arbeitslos gemeldet als im Dezember 2022. Die Arbeitslosenquote lag vor einem Jahr noch bei 1,3 Prozent und damit um 0,3 Prozentpunkte niedriger als zuletzt.
Die jüngste Entwicklung habe verschiedene Ursachen, erklärt Axel Pieper, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Rheine. "Zum einen enden zum Jahreswechsel in einigen Fällen typischerweise befristete Arbeitsverträge. Werden sie nicht verlängert, melden sich die Betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer übergangsweise arbeitslos", so Pieper. Außerdem seien einige Arbeitgeber in den vergangenen Wochen etwas zurückhaltender, wenn es um die Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ging. "Der zurückgegangene private Konsum und die unsicheren weltwirtschaftlichen Entwicklungen haben die Personalentscheidungen in den Betrieben beeinflusst", so der Arbeitsmarktexperte.
Von einer Trendwende am Arbeitsmarkt könne aber nicht die Rede sein, betont Pieper: "Die Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen und Verwaltungen ist nach wie vor hoch. Viele Arbeitgeber suchen Personal. Damit sind zahlreiche Chancen auf eine neue Beschäftigung für Arbeitsuchende und Arbeitslose verbunden". So meldeten die Personalverantwortlichen im Kreisgebiet im Dezember 697 neue offene Stellen, 209 mehr als im November. Insgesamt standen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen 3.859 gemeldete Stellenangebote zur Verfügung. Dabei werden vorrangig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer abgeschlossenen Berufs- oder Hochschulausbildung gesucht. Knapp 80 Prozent der gemeldeten Jobangebote richten sich an qualifizierte Kräfte. Demgegenüber verfügen rund 40 Prozent der Arbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung über keinen Berufsabschluss. "Diese Lücke zwischen den Anforderungen am Arbeitsmarkt und den fehlenden Qualifikationen gilt es zu schließen", verdeutlicht Pieper. "Im vergangenen Jahr haben wir daher mehr als 3.000 Menschen eine Qualifizierung ermöglicht und damit Wege in den Arbeitsmarkt ermöglicht", unterstreicht er.
Entwicklungen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)
Arbeitslosigkeit zum Jahresende leicht angestiegen
Die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II ist zum Jahresende jahreszeitlich bedingt leicht gestiegen. Insgesamt waren im Dezember 8.208 Menschen arbeitslos gemeldet, 152 oder 1,9 Prozent mehr als noch im November. Gegenüber dem Dezember des Vorjahres waren im aktuellen Monat 16 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote für den Rechtskreis SGB II lag damit wie im Vormonat bei 3,1 Prozent, im Dezember 2022 betrug sie 3,2 Prozent.
Männer sind mit 50,7 Prozent derzeit stärker in der Gruppe der Arbeitslosen vertreten als Frauen. Insgesamt 59,2 Prozent der Personen sind 12 Monate und länger arbeitslos und damit in der Langzeitarbeitslosigkeit, 49,2 Prozent sind Ausländer und knapp jede fünfte Person (19,0 Prozent) ist 55 Jahre und älter.
Insgesamt war der Arbeitsmarkt in 2023 wie auch in den Vorjahren stark in Bewegung. So meldeten sich von Januar bis Dezember insgesamt 9.702 Personen erstmalig oder nach einer Unterbrechung erneut beim jobcenter Kreis Steinfurt arbeitslos. Diesen Zugängen stand eine nahezu identische Zahl an Abgängen aus der Arbeitslosigkeit gegenüber (9.698). Während sich die Zugangszahl gegenüber dem Jahr 2022 damit um 11,4 Prozent reduzierte, stiegen auf der anderen Seite die Abgänge um 4,4 Prozent an.
Die Anzahl der Menschen, die auf finanzielle Unterstützung durch das Jobcenter angewiesen sind, ist im Dezember auf 22.368 angestiegen. Das waren 357 Personen oder 1,6 Prozent mehr als noch im Vormonat. Gegenüber dem Dezember 2022 erhöhte sich die Zahl deutlicher und zwar um 1.206 Personen oder 5,7 Prozent.
Mehr Menschen im Leistungsbezug bedeutet auch mehr Haushalte, die die Unterstützung des Jobcenters benötigen. So ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Dezember auf 11.480 gestiegen, dem höchsten Wert seit Beginn des Jahres.
Der Arbeitsmarkt im Münsterland
Die Arbeitslosenquote lag im Dezember im Münsterland bei 5 Prozent und erhöhte sich damit gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte. Vor einem Jahr lag sie mit 4,5 Prozent allerdings spürbar niedriger. Aktuell sind münsterlandweit 44.238 Personen arbeitslos gemeldet, 709 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit um 4.707 Personen, das entspricht einem Anstieg um 11,9 Prozent.
Die Arbeitslosenquoten entwickelten sich in den drei Arbeitsagenturen im Münsterland unterschiedlich. So verzeichnete die Agentur für Arbeit Coesfeld gegenüber dem Vormonat einen Anstieg der Quote um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent. Im Bezirk der Arbeitsagentur Rheine erhöhte sich die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent. Im Bereich der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster veränderte sich die Arbeitslosenquote nicht. Sie lag im Dezember bei 5,2 Prozent.
Die Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen im Münsterland veränderte sich gegenüber dem Vormonat kaum. So meldeten die Betriebe und Verwaltungen der Region im Dezember 2.292 neue freie Stellen bei den Arbeitsagenturen. Das waren 3 mehr als im November. Insgesamt können Arbeitsuchende damit münsterlandweit auf 15.922 offene Stellen zurückgreifen, 1.779 weniger mehr als im Vorjahresmonat.