Der Blick auf das Vorjahr zeigt, dass die Arbeitslosigkeit im nun abgelaufenen Monat um 1.015 Personen höher war als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag vor einem Jahr mit 4,7 Prozent um 0,3 Prozentpunkte niedriger als im aktuellen Berichtsmonat.
Entwicklungen im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) - Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine ist die Arbeitslosigkeit im Februar gegenüber dem Vormonat um 130 Personen gestiegen. Damit sind aktuell 4.538 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote veränderte sich im gleichen Zeitraum nicht. Sie liegt aktuell bei 1,7 Prozent.
"Es sind vor allem Jugendliche, die nach der abgeschlossenen Ausbildung zu uns gekommen sind und für den Anstieg der Arbeitslosigkeit sorgen", berichtet Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine. In der Personengruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, also Menschen zwischen 15 und unter 25 Jahren, stieg die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat um 64 Personen oder 13,6 Prozent, sodass aktuell 536 Jugendliche arbeitslos gemeldet sind. Zwilling betont: "Das ist ein saisonaler Effekt, den wir in jedem Jahr beobachten können. Ausbildungen mit einer dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit enden und nicht jeder wird vom Betrieb übernommen, oder möchte übernommen werden."
Der Arbeitsmarkt sieht für die jungen Menschen aber zahlreiche Chancen: "Auch wenn die derzeitige wirtschaftliche Rezession bei den Unternehmen zu Zurückhaltungen führt, wenn es um die Einstellung neuer Mitarbeiter geht, sind gut ausgebildete Fachkräfte immer noch sehr gefragt." So geht er davon aus, dass viele der Jugendlichen schnell eine neue Anstellung finden werden.
Trotz der aktuell wirtschaftlich angespannten Lage ist die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften gegenüber dem Vormonat gestiegen. So meldeten die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen im Februar 691 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Rheine und damit 259 mehr als im Januar des Jahres. Damit sind es allerdings 78 weniger als noch vor einem Jahr. "Gerade der Vergleich mit dem Vorjahr macht die Zurückhaltung der Unternehmen deutlich", betont Zwilling. Dennoch seien aktuell 4.009 freie Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet.
Entwicklungen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) - Saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit
Im Februar ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II um 3,9 Prozent auf nunmehr 8.723 Personen angewachsen. Dieser Anstieg ist saisontypisch. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 3,3 Prozent.
Besonders auffällig ist der hohe Anteil langzeitarbeitsloser Menschen an allen Arbeitslosen. Rund 60 Prozent der Arbeitslosen sind länger als ein Jahr ohne Beschäftigung. Zugleich haben mehr als die Hälfte aller Arbeitslosen keinen deutschen Pass. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende liegt daher für ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger rund fünfmal so hoch wie für alle arbeitslos gemeldeten Bürgergeldbeziehenden insgesamt. „Diese Zahlen sind eine direkte Folge des Zuzugs ukrainischer Flüchtlinge infolge des russischen Angriffskriegs“, erläutert Tanja Naumann, Arbeitsmarktvorständin des jobcenter Kreis Steinfurt und weiter: „Da viele von ihnen Sprach- und Integrationskurse erfolgreich abgeschlossen haben, kann jetzt der von der Bundesregierung ausgerufene Job-Turbo im Kreis Steinfurt zünden.“ Zumal dieser Personenkreis häufig sehr gut qualifiziert sei.
Zugleich stieg im Berichtsmonat die Zahl der Menschen, die auf finanzielle Unterstützung durch das Jobcenter angewiesen sind um 414 Personen, so dass insgesamt 22.913 Männer, Frauen und Kinder Bürgergeld bezogen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Zuwachs um 1.107 Personen oder 5,0 Prozent.
Diesen Anstieg verzeichnet das Jobcenter auch bei den Bedarfsgemeinschaften, also der Haushalte im Kreis Steinfurt, die Leistungen nach dem SGB II beziehen. Während es im Vorjahresmonat noch 11.192 Bedarfsgemeinschaften gab, liegt ihre Zahl aktuell bei 11.830. Das ist ein Zuwachs von 5,7 Prozent.
Der Arbeitsmarkt im Münsterland
Die Arbeitslosigkeit im Münsterland ist im Februar leicht angestiegen. So waren im nun abgelaufenen Monat 46.627 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 379 mehr als noch im Januar des Jahres. Auf die Arbeitslosenquote wirkte sich dies jedoch nicht aus. Sie liegt weiterhin bei 4,9 Prozent.
Der Blick auf die einzelnen Bezirke der Agenturen für Arbeit zeigt unterschiedliche Entwicklung. So blieb die Arbeitslosenquote für die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster gegenüber dem Vormonat unverändert bei 5,4 Prozent. Die Agentur für Arbeit Rheine verzeichnete einen Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf nun 5 Prozent, während die Arbeitsagentur Coesfeld ein sinken der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte notieren konnte.
Im Februar meldeten die Unternehmen wieder mehr Stellen beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit. Insgesamt konnten dort 2.696 neue Stellen angenommen werden, 840 mehr als im Vormonat. Allerdings sind das auch 322 weniger als noch vor einem Jahr.
Der Bestand an insgesamt gemeldeten offenen Stellen lag im Februar bei 15.829.
**********
Ansprechpartner:
Agentur für Arbeit Ahlen-Münster
Presse und Marketing
Tel.: 0251 698-555
E-Mail: Muensterland-PresseMarketing@arbeitsagentur.de
jobcenter Kreis Steinfurt
Unternehmenskommunikation
Astrid Tönnis
Tel.: 02551/69-5052
E-Mail: toennis@jobcenter-kreis-steinfurt.de
Allgemeine Presseinformation
Der Kreis Steinfurt ist als sog. Optionskreis vom Bund zugelassener kommunaler Träger der Aufgaben nach dem SGB II, Grundsicherung für Arbeitsuchende (Arbeitslosengeld II). Er nimmt diese Aufgaben eigenständig und unabhängig von der Agentur für Arbeit wahr.
Die Städte und Gemeinden bewilligen im Auftrag des Kreises Steinfurt das Arbeitslosengeld II und stellen die Ansprechpartner/innen in den Rathäusern vor Ort.
Nähere Informationen zur Gesamtaufgabenwahrnehmung erhalten Sie unter: www.jobcenter-kreis-steinfurt.de