Arbeitsmarktbericht für den Monat Juni

28.06.2024 | Presseinfo Nr. 86

Im Juni ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine gegenüber dem Vormonat um 154 Personen gestiegen. Insgesamt waren 13.565 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte. Sie liegt aktuell bei 5,1 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 1.964 Personen. Die Arbeitslosenquote lag vor einem Jahr mit 4,4 Prozent um 0,7 Prozentpunkte niedriger als im aktuellen Berichtsmonat.

Die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

Saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit 

Im Juni ist die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) der Agentur für Arbeit leicht gestiegen. Insgesamt 4.262 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet, 101 mehr als im Mai. Die Arbeitslosenquote blieb jedoch unverändert bei 1,6 Prozent. "Der Anstieg der Arbeitslosigkeit war zu erwarten", sagt Axel Pieper, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Rheine. Denn, so führt er aus: "In vielen Ausbildungsberufen fanden in den vergangenen Wochen die Abschlussprüfungen statt. Nicht immer möchten oder können die Ausbildungsabsolventen im Betrieb bleiben. Sie melden sich dann übergangsweise arbeitslos, bis sie eine neue Beschäftigung gefunden haben", so Pieper. So waren im Juni 508 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 67 mehr als im Mai. Pieper geht davon aus, dass sich die Arbeitslosigkeit in den kommenden Wochen weiter leicht erhöhen wird: "Typischerweise führt das Ende mancher Arbeitsverträge, die bis zum Halbjahr befristet waren, dazu, dass sich die Zahl der Arbeitslosen in den Sommermonaten erhöht".

Für Arbeitsuchende gebe es auf dem Arbeitsmarkt aber weiterhin viele Chancen, vor allem für qualifizierte Fachkräfte, betont Pieper. So meldeten die Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen im Juni 621 neue offene Stellenangebote bei der Agentur für Arbeit, das waren 58 mehr als im Juni des vergangenen Jahres. Insgesamt standen Arbeitsuchenden 3.920 gemeldete Stellenangebote zur Verfügung. Knapp 80 Prozent der Jobangebote richten sich an Bewerberinnen und Bewerber mit einer abgeschlossenen Berufs- oder Hochschulausbildung. "Diese sind für Arbeitgeber am Arbeitsmarkt aber nur schwer zu finden", berichtet Pieper. Denn mehr als 65 Prozent aller Arbeitslosen ist geringqualifiziert, im Bereich der Arbeitslosenversicherung sind es 41 Prozent. Daher sei es weiterhin wichtig, Menschen für eine Weiterbildung oder Umschulung zu gewinnen, unterstreicht Pieper. "Damit erhöhen sich die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich. Fachkräfte werden gesucht und haben eine gute Perspektive", fügt er hinzu. Hier sei man bereits auf einem guten Weg, so der Arbeitsmarktexperte. So nahmen im Bereich der Arbeitslosenversicherung im Juni 404 Menschen an einer beruflichen Weiterbildung teil, 71 mehr als im Juni vor einem Jahr. 

Entwicklungen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)

Fast 20 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr

Im Juni vermeldet das jobcenter Kreis Steinfurt weiter steigende Zahlen in der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Insgesamt waren 9.303 Personen arbeitslos gemeldet, 0,6 Prozent mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 3,5 Prozent. Gut die Hälfte aller arbeitslos gemeldeten Personen im Bürgergeldbezug hat einen ausländischen Pass. 

Besonders auffällig ist die Veränderung zum Vorjahresmonat. So umfasst die Zahl der Arbeitslosen heute 1.470 Personen mehr als im Juni 2023. Das ist eine Steigerung von 18,8 Prozent. Dabei ist die Zahl der arbeitslosen Männer um rund ein Viertel angewachsen. Gleiches gilt für die Zahl der ausländischen Arbeitslosen. „Bei den Frauen fiel die Steigerung zum Vorjahresmonat mit 13,4 Prozent nur etwa halb so hoch aus“, kommentiert Thomas Robert, Jobcentervorstand, die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Das heißt, in den vergangenen zwölf Monaten sind insbesondere ausländische Männer in den Bürgergeldbezug gewechselt. Dementsprechend ist die Arbeitslosenquote für Ausländer um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf nunmehr 16,4 Prozent angewachsen. 

Die Vermittlungsoffensive, betont Robert, sei daher zum richtigen Zeitpunkt gekommen und die Umsetzung im jobcenter Kreis Steinfurt gut gelungen. So hat das jobcenter Kreis Steinfurt im Berichtsmonat bereits 128 Menschen mehr in Arbeit und Ausbildung gebracht als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn wurden bereits weit über 1.000 Männer und Frauen in Arbeit vermittelt.

„Seit Monaten verzeichnen wir neben steigenden Arbeitslosenzahlen auch einen kontinuierlichen Anstieg an leistungsberechtigen Personen“, so Thomas Robert, Vorstand des jobcenter Kreis Steinfurt. Im Juni sind 23.629 Männer, Frauen und Kinder auf die Unterstützung des jobcenter Kreis Steinfurt angewiesen. Das sind 8,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, als der Haushalte, die auf Bürgergeldzahlungen angewiesen sind, um 10,1 Prozent. Insgesamt benötigen 12.344 Haushalte im Kreis Steinfurt die Unterstützung des Jobcenters. 

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Die Arbeitslosenquote stieg im Münsterland leicht an. Zuletzt lag sie bei 4,9 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte über der Quote im Mai. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 789 Personen und lag damit bei 47.017.

Der Blick auf die Bezirke der einzelnen Arbeitsagenturen im Münsterland zeigte fast überall einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Daraus ergibt sich eine Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent für die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, von 5,1 Prozent für die Arbeitsagentur Rheine und von 4,3 Prozent für die Agentur für Arbeit Coesfeld.

Insgesamt 1.978 neue Stellen meldeten die Unternehmen im Juni münsterlandweit bei den Arbeitsagenturen. Damit waren es 142 weniger als noch im Mai dieses Jahres. Insgesamt sind damit zuletzt 15.034 freie Stellen bei den Arbeitsagenturen gemeldet gewesen.

Die Daten zum Arbeitsmarkt können Sie hier abrufen: Daten zum Arbeitsmarkt im Juni.