Saisonbedingt ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine gestiegen. Insgesamt waren 13.939 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 374 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte. Sie lag aktuell bei 5,2 Prozent.
Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 1.938 Personen. Die Arbeitslosenquote lag vor einem Jahr mit 4,6 Prozent um 0,6 Prozentpunkte niedriger als im aktuellen Berichtsmonat.
Die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Mehr Menschen nehmen neue Beschäftigung auf
Erwartungsgemäß ist die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) der Agentur für Arbeit Rheine im Juli erneut gestiegen. Insgesamt 4.545 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet, 238 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte und lag zuletzt bei 1,7 Prozent. "Die saisontypische Entwicklung am Arbeitsmarkt hat sich fortgesetzt", sagt Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine, und erklärt: "Zur Jahresmitte enden üblicherweise einige befristete Arbeitsverhältnisse. Wenn diese nicht verlängert werden, führt dies zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit". Darüber hinaus fanden in den vergangenen Wochen die Abschlussprüfungen in vielen Ausbildungsgängen statt. "Junge Menschen, die nach ihrer Ausbildung nicht im Betrieb bleiben können oder möchten, melden sich dann übergangsweise arbeitslos", erläutert Zwilling.
So waren im Juli 691 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 183 mehr als im Juni. "Sie treffen auf einen Arbeitsmarkt, auf dem ausgebildete Fachkräfte gesucht werden", beschreibt Zwilling die Situation und fügt an: "Damit sind die Chancen für Ausbildungsabsolventen, schnell eine neue Beschäftigung zu finden, grundsätzlich sehr gut".
Dass es am Arbeitsmarkt trotz konjunktureller Herausforderungen durchaus Möglichkeiten für Arbeitsuchende gibt, zeigt auch die gestiegene Zahl der Menschen, die ihre Arbeitslosigkeit beenden und eine neue Arbeitsstelle antreten konnten. So meldeten sich im Juli 619 Arbeitslose ab, weil sie eine neue Beschäftigung aufgenommen haben, 191 mehr als im Vormonat.
"Die Wirtschaft im Kreis ist breit aufgestellt und bietet weiterhin viele Arbeitsplätze", unterstreicht Reiner Zwilling. Dementsprechend meldeten die Unternehmen und Verwaltungen im Juli 589 neue offene Arbeitsstellen bei der Agentur für Arbeit, 32 weniger als im Juni, aber 61 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt standen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen 3.820 gemeldete Stellen zur Verfügung. Viele neue Jobangebote gab es im Handel, im Baugewerbe, in der Metallverarbeitung sowie im Öffentlichen Dienst.
Entwicklungen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)
Weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit
Mit Beginn der Sommerpause ist die Arbeitslosigkeit im Juli leicht gestiegen. Insgesamt waren 9.394 Personen in der Grundsicherung für Arbeitsuchende arbeitslos gemeldet. Das waren 91 oder 1,0 Prozent mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 3,5 Prozent. Mehr als die Hälfte aller arbeitslos gemeldeten Personen im Bürgergeldbezug hat einen ausländischen Pass.
Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung im Vergleich zum Vorjahresmonat. So waren im Berichtsmonat 1.497 Personen mehr als vor einem Jahr arbeitslos gemeldet. Das ist eine Steigerung von 19,0 Prozent. Dabei ist die Zahl der arbeitslosen Männer um mehr als ein Viertel angewachsen. Gleiches gilt für die Zahl der arbeitslosen Ausländer. Die größte Veränderung verzeichnet das jobcenter Kreis Steinfurt bei den Arbeitslosen unter 25 Jahren. Hier ist die Zahl der Arbeitslosen um fast 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen.
Steigende Arbeitslosenzahlen korrelieren mit einem Zuwachs an Menschen, die auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende angewiesen sind. So erhielten im Juli 16.876 erwerbsfähige Männer und Frauen finanzielle Unterstützung vom Jobcenter. Das sind 0,7 Prozent mehr als im Vormonat. Ebenso nahm die Zahl der Bedarfsgemeinschaften zu. Insgesamt bezogen 12.293 Bedarfsgemeinschaften Leistungen vom Jobcenter. Dies entspricht einer leichten Steigerung von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Der Arbeitsmarkt im Münsterland
Die Arbeitslosigkeit im Münsterland ist im Juli gegenüber dem Vormonat vor allem durch saisonale Effekte angestiegen. So waren im nun abgelaufenen Monat 48.312 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 1.295 mehr als noch im Juni dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote stieg dementsprechend von 4,9 Prozent im Vormonat auf 5 Prozent im Juni.
Im Juli meldeten die Unternehmen im Münsterland 2.168 freie Stellen bei den Arbeitsagenturen und damit 190 mehr als noch im Vormonat. Insgesamt sind für die Jobsuchenden aktuell 14.731 freie Stellen bei der Arbeitsagentur im Bestand. Der größte Teil davon, nämlich 14.163, sind unbefristete Jobangebote.
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Der Kreis Steinfurt ist als sog. Optionskreis vom Bund zugelassener kommunaler Träger der Aufgaben nach dem SGB II, Grundsicherung für Arbeitsuchende (Arbeitslosengeld II). Er nimmt diese Aufgaben eigenständig und unabhängig von der Agentur für Arbeit wahr.
Die Städte und Gemeinden bewilligen im Auftrag des Kreises Steinfurt das Arbeitslosengeld II und stellen die Ansprechpartner/innen in den Rathäusern vor Ort.
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