Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Riesa im Juli 2024
- Arbeitslosigkeit im Juli: 7.444 Arbeitslose
- Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich: + 80 Arbeitslose/ + 1,1 Prozent
- Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich: + 466 Arbeitslose/ + 6,7 Prozent
- Arbeitslosenquote im Juli: 6,0 Prozent
- Stellenmeldungen im Monatsverlauf: 490 neue Stellen beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Riesa
I. Überblick
Im Landkreis Meißen, dem Bezirk der Agentur für Arbeit Riesa, waren im Juli 7.444 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 80 Arbeitslose (+ 1,1 Prozent) mehr als im Juni. Im Vergleich zum Vorjahr sind 466 Personen (+ 6,7 Prozent) mehr arbeitslos.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, nahm gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent zu. Im Juli 2023 betrug die Arbeitslosenquote 5,7 Prozent.
„Im Ferienmonat Juli stieg die Arbeitslosigkeit im Landkreis Meißen insbesondere aus saisonalen Gründen leicht an. Junge Menschen meldeten sich nach dem Ende der schulischen oder beruflichen Ausbildung arbeitslos und wir werden in den nächsten Wochen unseren Fokus darauf richten, diese Jugendlichen dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Des Weiteren sorgte der typische Kündigungstermin 30.06. für einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Unternehmen meldeten unserem Arbeitgeber-Service im Juli 490 Stellen zur Besetzung, ein Plus von 60 Stellenangeboten gegenüber dem Vormonat. Gesucht werden überwiegend Fachkräfte, Spezialisten und Experten. Auf dem Ausbildungsmarkt verzeichnen wir noch über 650 unbesetzte Ausbildungsbildungsstellen und knapp 250 unversorgte Jugendliche. Unsere Berufsberater stehen mit den jungen Menschen in Kontakt, um den Übergang von der Schule in das Berufsleben entsprechend der Interessen und Eignung zu begleiten“, fasst Thomas Stamm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Riesa, die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung zusammen.
Im Rechtskreis SGB III – im Bereich der Arbeitslosenversicherung – vergrößerte sich die Anzahl der Arbeitslosen im Monatsverlauf um 145 auf 2.407 Personen. Im Vorjahresvergleich sind 233 Personen (+ 10,7 Prozent) mehr arbeitslos gemeldet.
Im Rechtskreis SGB II – im Bereich der Grundsicherung – verringerte sich die Arbeitslosigkeit im Juni um 65 Personen (- 1,3 Prozent) auf insgesamt 5.037 Personen. Das sind 233 Arbeitslose (+ 4,9 Prozent) mehr als im Vorjahr. Unter Berücksichtigung vorläufiger Daten betreute der Grundsicherungsträger, der in alleiniger Zuständigkeit des Landkreises Meißen organisiert ist, 7.352 Bedarfsgemeinschaften mit 12.693 Leistungsempfängern. Im Juni 2024 waren es 7.419 Bedarfsgemeinschaften mit 12.846 Leistungsempfängern.
II. Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. An arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen beider Rechtskreise, zum Beispiel Weiterbildungen, Praktika in Betrieben sowie Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten nahmen im Juli 1.057 Frauen und Männer teil. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf 8.698 Personen (7.444 Arbeitslose; + 1.057 Personen in Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung; + 151 Personen, die beruflich eingegliedert oder aktiviert wurden oder sich in Sonderregelungen für Ältere befinden; + 46 Personen, die Gründungszuschuss oder Einstiegsgeld erhalten). Die Unterbeschäftigungsquote veränderte sich gegenüber dem Vormonat nicht und beträgt weiterhin 6,9 Prozent. Im Juli 2023 lag die Unterbeschäftigungsquote bei 6,8 Prozent. 85,6 Prozent der Unterbeschäftigten sind arbeitslos.
III. Stellenmarkt
Die Vermittler im Arbeitgeber-Service der Riesaer Arbeitsagentur nahmen im Monatsverlauf 490 neue Stellenangebote entgegen. Das sind 60 Stellen mehr als im Juni 2024 sowie 123 Stellen mehr als im Juli 2023. Die meisten freien Arbeitsstellen wurden von Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe (71 Stellen), dem Handel (64 Stellen) sowie aus dem Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (45 Stellen) gemeldet. Aus dem Bereich der Arbeitnehmerüberlassung wurden 97 Stellen verzeichnet.
Insgesamt waren 2.683 freie Arbeitsstellen in der Region zur Besetzung gemeldet. Das sind 57 Stellen mehr als im Juni 2024 und 69 Stellen mehr als im Juli 2023.
Diese freien Stellen sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der „Jobsuche – App“ der Bundesagentur für Arbeit zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden.
IV. Die Entwicklung der Kurzarbeit
Vor Beginn der Kurzarbeit müssen Betriebe Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 25. Juli 2024 für 205 Personen konjunkturelle Kurzarbeit von insgesamt 13 Unternehmen neu oder erneut angezeigt.
Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis März 2024 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit im März für 1.093 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld in 33 Unternehmen im Landkreis Meißen gezahlt.
Für den Januar liegen nun endgültige Daten vor und 1.364 Arbeitnehmer in 37 Unternehmen arbeiteten verkürzt. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 23,9 Prozent.
V. Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt
Bis Ende Juli meldeten sich im aktuellen Berufsberatungsjahr 2023/2024 insgesamt 1.256 Mädchen und Jungen als Bewerber für eine Berufsausbildungsstelle bei der Agentur für Arbeit Riesa oder beim Träger der Grundsicherung im Landkreis Meißen. Das sind 28 Bewerber (- 2,2 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Gegenwärtig sind noch 248 Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle oder einer Alternative (unversorgte Bewerber).
Arbeitgeber meldeten dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Riesa im gleichen Zeitraum 1.624 Ausbildungsstellen zur Besetzung. Das sind 165 Ausbildungsstellen (- 9,2 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Ende Juli waren 664 der gemeldeten Stellen noch nicht endgültig besetzt.