Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust - die Arbeitslosenquote bleibt bei 2,7 Prozent

Die Chancen noch in die Ausbildung zu starten sind weiterhin gut.

30.09.2022 | Presseinfo Nr. 53

„Der Arbeitsmarkt in unserer Region sendet trotz der steigenden Energiepreise und der wirtschaftlichen und politischen Unwägbarkeiten weiterhin positive Signale. Dies zeigt sich unter anderem dadurch, dass sich im September mit 930 mehr Menschen in Arbeit abgemeldet haben (+210) als im Vormonat. Dies liegt wohl auch daran, dass die Personalverantwortlichen aus dem Urlaub zurückgekehrt sind und die eingegangenen Bewerbungen nun gesichtet, Vorstellungsgespräche geführt und neue Arbeitsverträge geschlossen werden“, sagt Michael Schankweiler, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim. „Die Betriebe brauchen offenbar viele Mitarbeiter*innen. Das kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk bis zum Stichtag am 31.03.22 weiter leicht auf 200.340 gestiegen ist.“

Trotz der hohen Personalnachfrage ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im September um 70 auf 8.340 gestiegen. Dabei haben sich die Werte in den einzelnen Regionen des Agenturbezirks unterschiedlich entwickelt: Während in der Stadt (+19) und dem Landkreis Rosenheim (-15) in etwa so viele Menschen arbeitslos gemeldet waren wie im Vormonat, ist die Zahl der Betroffenen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen (-137) gesunken und im Landkreis Miesbach (+203) gestiegen. Ein möglicher Grund für diese abweichenden Entwicklungen ist, dass Personen aus der Ukraine, die über einen entsprechenden Arbeitsmarktzugang verfügen und Leistungen aus der Grundsicherung beantragen, seit dem 1. Juni nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II durch die Jobcenter betreut werden. Hier kann es bei der Erfassung der Daten zu zeitlichen Verzögerungen kommen.

Im Vorjahresvergleich fällt auf, dass die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) zurückgegangen ist
(-590), während sie im Rechtskreis SGB II der Grundsicherung, wohl auch aufgrund der oben genannten Gründe, zugenommen hat (+1.100). Erfreulich ist, dass in beiden Rechtskreisen im September weniger Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen waren als vor einem Jahr. 

Michael Schankweiler erklärt zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit. „Der Rückgang der Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im SGB III-Bereich wird durch den hohen Personalbedarf der Betriebe begünstigt: Diese halten an ihren Mitarbeitern*innen fest und suchen zusätzliche Beschäftigte. Im September waren mit knapp 6.200 so viele Stellenangebote gemeldet wie noch nie in diesem Monat seit Beginn der entsprechenden Auswertungen. Zahlreiche Anzeigen gibt es unter anderem in den Berufsgruppen Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Mechatronik-, Energie- und Elektro, Verkauf, Medizinische Gesundheitsberufe (u.a. Arzt- und Praxishilfe; Gesundheits- und Krankenpflege), Lebensmittelherstellung und -verarbeitung oder Erziehung / Soziale Arbeit / Hauswirtschaftliche Berufe. Ich möchte deshalb die Menschen, die eine neue berufliche Herausforderung suchen, einladen, sich bei uns zu melden. Es ist uns sehr wichtig, alle Kundinnen und Kunden individuell zu beraten.“ Speziell an die Frauen und Männer gewandt, bei denen die Kinderbetreuung mit Beginn des Kindergarten- oder Schuljahres nun gesichert ist, fährt er fort: „Wir haben in unserem Haus zwei Kolleginnen, die auf die Beratung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und den beruflichen Wiedereinstieg spezialisiert sind. Diese bieten den kommenden Wochen auch Informationsveranstaltungen digital und vor Ort an. Informationen können unter https://web.arbeitsagentur.de/portal/metasuche/suche/veranstaltungen/10000-2000430861-V abgerufen werden“

Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 2,7 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte über dem Wert von vor einem Jahr und um 0,6 Prozentpunkte unter dem von vor zwei Jahren.