„Die Arbeitslosenquote ist im März um 0,2 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung wurde durch die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt begünstigt: Weitere Betriebe aus den sogenannten witterungsabhängigen Berufsfeldern wie Hoch-, Tief- und (Innen)Ausbau (-139 arbeitslos gemeldete Menschen) und dem daran angrenzenden Wirtschaftsbereich Führer*in von Fahrzeug- und Transportgeräten (-48) sowie aus dem Gartenbau (-91) und dem Bereich Hotellerie/Tourismus (-24) konnten ihre Arbeit aufgrund der milden Temperaturen wieder aufnehmen und haben Beschäftigte zurückgeholt, die sie über die Wintermonate freigestellt hatten. Aktuell sind im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch (SGB) III) jedoch noch rund 90 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Wir rechnen deshalb damit, dass es in den genannten Berufsfeldern in den kommenden Wochen zu weiteren Abgängen kommen und sich diese Differenz aufheben wird“, sagt Michael Vontra, der stellvertretende Leiter der Agentur für Arbeit Rosenheim. Insgesamt haben sich mit 2.740 mehr Menschen bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter abgemeldet als sich Betroffene neu oder erneut gemeldet haben. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen ist im März insgesamt um 550 auf 8.310 zurückgegangen. Erfreulich ist auch, dass die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Agenturbezirks gesunken ist: Am deutlichsten war die Abnahme im Landkreis Rosenheim (-218), gefolgt von den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen (-157) und Miesbach (-99) sowie der Stadt Rosenheim (-78).
Vontra führt weiter aus: „Die vergangenen Jahre haben mit der Coronapandemie und seit Februar 2022 der Krise in der Ukraine große Herausforderungen mit sich gebracht. Dennoch ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiterhin gut. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk ist bis zum 30. September 2022 (aktuellste vorliegende Werte) weiter auf nun 203.300 gestiegen. Und mit 5.500 sind weiterhin viele Stellenanzeigen gemeldet, unter anderem in den Berufshauptgruppen Metall (300) und Maschinen- und Fahrzeugtechnik (360), Mechatronik-, Energie- und Elektro (290) sowie Verkehr/Logistik (360), Medizinische Gesundheitsberufe (u.a. Pflege) (360) oder Verkauf (470)“, sagt er. „Wir freuen uns, dass auch die Menschen, die bei uns gemeldet sind, von der hohen Personalnachfrage profitieren: Bei der Agentur für Arbeit und bei den Jobcentern waren jeweils 120 weniger Menschen länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet und dementsprechend von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen als vor einem Jahr. Wir beraten die Betreffenden umfassend zu Themen wie Kinderbetreuung, berufliche Neuorientierung und Weiterbildung. Dabei ist eine gute berufliche Qualifikation für alle Bewerberinnen und Bewerber wichtig.“ 3.130 (entspricht 57 Prozent) der Stellenangebote, die zuletzt bei der Agentur für Arbeit gemeldet waren, erforderten das Qualifikationsniveau Fachkraft. Dem gegenüber standen 2.750 Arbeitsuchende mit dem entsprechenden Fachwissen, so dass je Bewerber*in mehr als ein Stellenangebot vorlag. Beim Anforderungsniveau Helfer*in standen hingegen 3.540 Bewerber*innen 1.250 Stellen gegenüber (entspricht knapp drei Arbeitsuchende je Stellenanzeige). Der stellvertretende Agenturleiter wendet sich an Bewerber*innen und Arbeitgeber*innen und sagt: „Kommen Sie gerne auf uns zu. Wir beraten und unterstützen Sie bei der beruflichen Qualifizierung, damit Sie sich richtig für die Zukunft aufstellen können. Arbeitsuchende können ihre*n Arbeitsvermittler*in direkt ansprechen. Informationen für Arbeitgeber*innen stehen unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rd-by/weiterbildung-qualifizierungsoffensive und https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rosenheim/unternehmen/arbeitskraefte-finden-und-weiterbilden/weiterbildung-fuer-beschaeftigte. Dort finden Sie auch die Kontaktdaten unserer Weiterbildungsberaterinnen.“
Aktueller Stand auf dem Ausbildungsmarkt – Start im September:
Der Geschäftsführung der Rosenheimer Arbeitsagentur liegt wie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Ausbildung junger Menschen am Herzen. Der Leiter der Berufsberatung, Franz Hagenauer, spricht über die Situation junger Menschen, die nach der Schule ihren Berufsweg einschlagen: „Manchmal erleben wir, dass Jugendliche unbedingt weiter zur Schule gehen wollen, um die (fachgebundene) Hochschulreife zu erwerben. Getreu dem Motto, dass sie nur dann lernen oder studieren könnten, was sie wollten. Doch kann ich sagen, dass die Aussichten mit einer betrieblichen Ausbildung einen beruflichen Aufstieg zu verbinden noch nie so gut wie jetzt waren. Eine gute Bezahlung und Aufstiegschancen – z.B. zum*r Betriebswirt*in, Techniker*in oder Meister*in – kennzeichnen die Situation für junge Menschen mit einer abgeschlossenen betrieblichen Ausbildung in vielen Branchen.“
Der Blick auf die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt zeigt, dass schon 740 der jungen Menschen, die sich seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2022 bei der Agentur für Arbeit gemeldet haben, ihren beruflichen Weg gefunden haben. Hagenauer wendet sich an die 980 jungen Bewerber*innen, die noch gemeldet sind sowie an die jungen Frauen und Männer, die im Sommer die Schule abschließen und noch nicht wissen wie es danach beruflich für sie weitergeht und sagt: „Ihre Chancen noch einen Ausbildungsplatz für heuer zu finden sind gut. Aktuell sind bei uns noch mehr als 2.000 Angebote gemeldet, unter anderem im Verkauf und für Kaufleute Büromanagement sowie für Industriemechaniker*innen und Industriekaufleute, für (Zahn)Medizinische Fachangestellte oder Kfz-Mechatroniker*innen. Wenn Sie noch nicht bei uns gemeldet sind, rufen Sie am besten gleich unter der Rufnummer 08031/202-222 an. Wir helfen Ihnen bei der Ausbildungsplatzsuche, bei Ihren Bewerbungen und der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche. Und schauen Sie doch gerne auch einmal unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rosenheim/karriere-arbeitsagentur-rosenheim. Vielleicht sind ja auch eine Ausbildung oder ein Studium bei der Bundesagentur für Arbeit genau das Richtige für Sie. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie Ihren beruflichen Weg finden!“
Tipps für junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen:
- Die Ausbildungsplatzbörse der Bundesagentur für Arbeit ist die Größte ihrer Art in Deutschland. Unter https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/?angebotsart=4 stehen bundesweit mehr als 265.000 Angebote für Ausbildungsplätze und duale Studiengänge.
- Praktika sind häufig der Türöffner für eine duale Ausbildung. Die Zeit der Osterferien kann gut dafür genutzt werden.
- Am 27. April finden der Girl´s Day und der Boy´s Day statt. Dann können Jugendliche in Berufsfelder hineinschnuppern, die eigentlich typisch für das andere Geschlecht sind. Eine Anmeldung ist unter www.girls-day.de bzw. www.boys-day.de möglich.
Der Arbeitsmarkt in den einzelnen Regionen des Agenturbezirks Rosenheim:
- Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent (Vormonat: 4,6 Prozent; März 2022: 3,9 Prozent). Derzeit sind 1.611 Bürger*innen ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kund*innen, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, verringerte sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 70 auf 700. Für 911 arbeitslose SGB II-Kund*innen, 8 weniger als im Februar, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.057 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.604 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
- Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 2,6 Prozent (Vormonat: 2,7 Prozent; März 2022: 2,2 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen beträgt 3.737. Hier sind 2.144 Männer und Frauen nach dem SGB III bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 182 weniger als im Vormonat. Das Jobcenter Landkreis Rosenheim kümmert sich um 1.593 arbeitslose SGB II-Kund*innen, 36 weniger als im Februar. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.658 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.836 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
- Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im März eine Arbeitslosenquote von 1,9 Prozent auf (Vormonat: 2,2 Prozent; März 2022: 2,0 Prozent). Das entspricht 1.401 beschäftigungslosen Bürger*innen. Davon sind 781 Männer und Frauen, 113 weniger als vor einem Monat, nach dem SGB III in den Agenturen für Arbeit Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 620 SGB II-Kund*innen, 44 weniger als im Februar, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.256 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.727 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
- Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.562 Bürger*innen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent (Vormonat: 3,0 Prozent; März 2022: 2,4 Prozent). Davon sind 928 arbeitslose SGB III-Kund*innen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 80 weniger als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II–Empfänger*innen nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als "zugelassener kommunaler Träger" (optierende Kommune) zuständig. Dort sind 634 Menschen arbeitslos gemeldet, 19 weniger als im Februar. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.318 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.063 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Allgemeine Hinweise:
- Ab Berichtsmonat Mai 2022 wurden die Bezugsgrößen zur Berechnung der Arbeitslosenquote aktualisiert.
- Seit Berichtsmonat März 2011 ist die statistische Berichterstattung zu Arbeitslosigkeit und Arbeitsuche auf eine integrierte Datenbasis umgestellt. Die Daten aus VerBIS und XSozial werden in den Statistik-IT-Verfahren nun so zusammengeführt, dass ein zutreffender Verlauf der einzelnen Arbeitslosigkeitsperioden zugrunde gelegt wird – auch dann, wenn Arbeitslose in einen anderen Trägerbezirk wechseln. Insbesondere können durch das Verfahren Doppelerfassungen von Arbeitslosen vermieden werden.