Die Erfolgsgeschichte der Irakerin Shami

Das Beispiel der jungen Frau zeigt, wie gut die Integration in den Arbeitsmarkt durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten gelingt.

11.03.2024 | Presseinfo Nr. 19

„Gemeinsam schaffen wir das!“ Dem ist sich das Praxisteam in der hausärztlichen Praxis von Matthias Krieg und Matthias Hartmann am Bahnhof in Wolfratshausen sicher. Mit dem „gemeinsamen Schaffen“ meinen die Ärzte und ihre Mitarbeiterinnen die Ausbildung der jungen Irakerin Shami, die dort seit September 2023 ihre Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten macht. „Ich bin mit meiner Mutter 2020 nach Deutschland gekommen und habe zunächst einen Berufsintegrationskurs besucht. Dabei habe ich einige Praktika gemacht und so diese Praxis kennengelernt“, erklärt die heute 24Jährige in gutem Deutsch. „Shami hat bei uns das Praktikum angefangen und wir hatten gleich das Gefühl, dass es passt. Als sie dann schon am zweiten Tag das EKG alleine geschrieben hat, war uns klar, dass wir sie unbedingt als Auszubildende haben wollen“, erklärt Praxismanagerin Nicole Dissinger.

An dieser Stelle kam die Agentur für Arbeit Rosenheim ins Spiel: „Wir freuen uns sehr, dass Arbeitgeber wie diese Praxis Bewerberinnen und Bewerbern, wo an der einen oder anderen Stelle noch eine Unterstützung nötig ist, eine Chance geben. Da helfen wir gerne“, sagt Michael Preisendanz, der Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Rosenheim. Als Beispiele nennt er die Einstiegsqualifizierung (https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/ausbilden/einstiegsqualifizierung-arbeitgeber?pk_vid=a6137e80f1abca091709748034f5e159): Betriebe und junge Menschen, die es sich vorstellen können dort ihre Ausbildung zu machen, lernen sich im Rahmen eines sozialversicherungspflichtigen Praktikums kennen. So haben beide Seiten unverbindlich die Möglichkeit zu testen, ob sie zueinander passen. Die Agentur für Arbeit oder die Jobcenter fördern dieses durch einen Zuschuss zur Praktikumsvergütung und eine Pauschale für die Beiträge zur Sozialversicherung. „Auch wir haben Shami im Rahmen einer Einstiegsqualifizierung über zwölf Monate kennengelernt. Dadurch konnte sie testen, ob ihr der Beruf der Medizinischen Fachangestellten wirklich gefällt und gleichzeitig ihre Deutschkenntnisse verbessern“, sagt Matthias Krieg. „Weil alles so gut geklappt hat, konnte sie nach den zwölf Monaten gleich in das zweite Lehrjahr einsteigen.“ Für Fragen zur Einstiegsqualifizierung stehen die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner vom Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20 zur Verfügung.

Auch während der Ausbildung bietet die Agentur für Arbeit Förderprogramme an. Michael Preisendanz nennt als Beispiel die „Assistierte Ausbildung“ (https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/erfolgsgeschichte-assistierte-ausbildung?pk_vid=a6137e80f1abca091709749244f5e159). Sie bietet vor allem Nachhilfe für den Berufsschulunterricht und kann auch eine sozialpädagogische Begleitung beinhalten. Auch Shami nutzt diese Unterstützung: „Ich habe eine feste Ansprechpartnerin, mit der ich einmal in der Woche zusammensitze. Wir sprechen vorher ab, welche Inhalte aus der Berufsschule wir durchgehen und das hilft mir wirklich“, sagt die 24Jährige, die in der Berufsschule gut mitkommt und in der Praxis am liebsten im Labor arbeitet. „Nun bereiten wir uns auf die Zwischenprüfung Mitte März vor und dann geht es Richtung Abschlussprüfung. Dafür haben wir bereits erreicht, dass Shami ein halbes Jahr länger bekommt, bis sie diese schreibt. Wenn man miteinander redet, ist so Vieles möglich. Es ist wichtig jeder Einzelnen und jedem Einzelnen eine Chance zu geben. Wenn ich meine Auszubildende anschaue, wünsche ich mir, dass sie nach der bestandenen Abschlussprüfung bis zum Renteneintritt bei uns arbeitet“, sagt Matthias Krieg.

Michael Preisendanz freut sich über Erfolgsgeschichten wie die der jungen Irakerin. Der stellvertretende Leiter der Rosenheimer Arbeitsagentur wendet sich direkt an die jungen Leute, die im Sommer die Schule abschließen und noch nicht wissen wie es danach für Sie weitergeht: „Meldet Euch am besten gleich bei dem Betrieb, bei dem Ihr gerne eine Ausbildung machen wollt und vereinbart ein Praktikum für die Osterferien. Dies ist häufig der Türöffner für die spätere Ausbildung“, sagt er. Zudem lädt er die jungen Frauen und Männer ein, die Kolleginnen und Kollegen aus der Berufsberatung am besten gleich unter der Rufnummer 08031 / 202-222 anzurufen. „Ende März waren in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit (www.arbeitsagentur.de/jobsuche) in unserem Agenturbezirk noch 3.200 Ausbildungsplätze gemeldet. Angebote gab es im Verkauf, in Büroberufen, für (Zahn)Medizinische Praxishilfen, in der Maschinen- und Betriebs- sowie in der Kfz-Technik, in den Gesundheitsberufen usw. Die Kolleginnen und Kollegen helfen das passende Angebot zu finden und bei der Bewerbung. Kommen Sie gerne auf uns zu, damit wir Sie dabei unterstützen können Ihren beruflichen Weg zu finden!“

Die Bundesagentur für Arbeit stellt die Woche vom 11. bis 17. März 2024 unter den Fokus „Woche der Ausbildung“. Informationen können hier aufgerufen werden:

  

https://www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen