Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, Dr. Nicole Cujai, nimmt den Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 20. Juni zum Anlass, um darüber zu sprechen, wie Menschen mit Fluchthintergrund bei der Aufnahme einer Ausbildung oder einer Arbeit geholfen wird: „Wir stehen diesen Personen – wie allen unseren Kundinnen und Kunden – beratend und unterstützend zur Seite. Konkret bedeutet das, dass wir mit den Betreffenden individuelle Beratungsgespräche führen, sie bei der Stellensuche und bei Bewerbungen unterstützen und – wenn erforderlich und die individuellen Voraussetzungen erfüllt sind – Sprach- / Integrationskurse sowie fachliche Weiterbildungen ermöglichen. Alles mit dem Ziel, dass die langfristige Aufnahme einer Ausbildung, beziehungsweise einer Arbeit, und damit auch ein selbstbestimmte Leben gelingt. Dabei stehen wir auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 55555 20 für Fragen zur Verfügung. Unterstützungsmöglichkeiten bieten wir bei der Anbahnung und Aufnahme einer Ausbildung bzw. einer Arbeit genauso an, wie Qualifizierungen direkt am Arbeitsplatz bei bereits bestehenden Beschäftigungen“, erklärt sie. Weitere Informationen unter: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rosenheim/unternehmen/arbeitskraefte-finden-und-weiterbilden/weiterbildung-fuer-beschaeftigte.
Die Agenturleiterin führt weiter aus: „Arbeit ist ein wesentlicher Bestandteil gesellschaftlicher Integration und unterstützt das „Ankommen“ in einem fremden Land. In Zeiten des demografischen Wandels sind wir zudem auch auf die Menschen angewiesen, die aus anderen Ländern in unsere Region kommen, um den Arbeits- und Fachkräftebedarf zu decken: Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist in unserem Agenturbezirk in den vergangenen zehn Jahren um rund 20 Prozent angestiegen, während sich die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ausländischem Pass mehr als verdoppelt hat. Diese Entwicklungen unterstreichen, wie wichtig die Frauen und Männer aus dem Ausland sind, um die Personalnachfrage erfüllen zu können und damit auch die Wirtschaftskraft und den Wohlstand in der Region zu sichern. Auch wir sind als Arbeitgeberin auf deren Know-How angewiesen, und ich freue mich sehr, dass Dariia Babenko, die im März 2022 aus der Ukraine in unsere Region gekommen ist, ab September bei uns eine Ausbildung zur Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen machen wird“, so Dr. Cujai.
Die zukünftige Auszubildende erklärt: „Ich habe in der Ukraine im Bereich Versicherungen und Finanzen gearbeitet. Die Zusammenarbeit mit Menschen hat mir dabei besonders viel Spaß gemacht. Deshalb freue ich mich, dass ich bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) nun neue berufliche Möglichkeiten mit Kontakt zu Menschen gefunden habe.“ Die junge Ukrainerin hat sich auf Anregung ihres Ansprechpartners beim Jobcenter bei der Agentur für Arbeit beworben. Um sich besser auf den Ausbildungsstart vorzubereiten und ihre Deutschkenntnisse zu stabilisieren, macht die 24Jähige aktuell eine sogenannte „Einstiegsqualifizierung“. Diese Vorbereitung auf die Ausbildung soll dazu beitragen, dass sich zukünftige Auszubildende und Betrieb vor der Ausbildung kennenlernen und erste Eindrücke der Lehrinhalte vermittelt werden können. Informationen zu den Unterstützungsmöglichkeiten vor und während der Ausbildung stehen unter: https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/ausbildung-sorgen-probleme.
Dariia Babenkos erster Eindruck ist, dass die Kolleginnen und Kollegen sehr nett und hilfsbereit sind. „Dabei ist es gut und wichtig, dass ich schon Deutschkurse gemacht habe. Aktuell lerne ich die Sprache in meiner Freizeit und werde ab August online berufsbegleitend den nächsten Deutschkurs besuchen“, erklärt sie. Fachausbilderin Milena Fadle, die an der Seite der jungen Ukrainerin ist, erklärt: „Wir möchten es Dariia ermöglichen, schon jetzt einen ersten Eindruck von den Abteilungen wie der Eingangszone, dem leistungsrechtlichen Bereich sowie dem Job- und Servicecenter zu gewinnen, in denen sie auch während der Ausbildung sein wird. Dabei stehen wir ihr immer mit einem offenen Ohr zur Seite und erklären sprachliche und begriffliche Fragen. Ganz wichtig ist, dass Dariia ihre Sprachkenntnisse weiterhin verbessert.“ Die junge Ukrainerin sagt abschließend: „Ich bin froh, dass ich meinen beruflichen Weg gefunden habe. Die Jugendlichen, Frauen und Männer, die noch eine Ausbildung oder eine Arbeit suchen, möchte ich ermutigen nicht aufzugeben und bei Betrieben, dem Jobcenter, der Agentur für Arbeit oder bei anderen helfenden Stellen nach Möglichkeiten zu fragen. Es gibt so viele Wege!“