Der Arbeitsmarkt bietet weiterhin viele Möglichkeiten: Berufliche Qualifikation zahlt sich auch beim Einkommen aus

Endspurt Ausbildungsmarkt: Jugendliche haben noch Chancen, sich einen Ausbildungsplatz mit Starttermin im Herbst zu sichern! 

 

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 59

„Der Arbeitsmarkt in unserer Region zeigt sich auch zu Beginn der Sommerferien stabil. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ist im Juli leicht um 390 auf 9.080 gestiegen. Die Arbeitslosenquote lag bei 2,8 Prozent (Vormonat: 2,7 Prozent; Vorjahresmonat: 2,6 Prozent)“, sagt Dr. Nicole Cujai, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim. Die Entwicklung ist für diese Jahreszeit üblich und unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich weitere junge Menschen nach dem Abschluss einer betrieblichen Ausbildung oder der Schule über die Sommermonate bei uns melden. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ist bei der Personengruppe der unter 25Jährigen in den vergangenen Wochen um 210 – das entspricht 32,1 Prozent – auf 850 gestiegen. Dr. Nicole Cujai sagt hierzu: „Einige der jungen Menschen werden sich voraussichtlich in den kommenden Wochen wegen der Aufnahme eines Studiums oder dem Besuch der Fach- oder der Berufsoberschule wieder bei uns abmelden. Bei denjenigen frisch ausgelernten Fachkräften, die eine neue Arbeit suchen, ist es uns – wie bei allen unserer Kundinnen und Kunden – wichtig, diese durch Beratungsgespräche und die Aushändigung von Stellenangeboten gut zu unterstützen. In Zeiten des Fachkräftemangels sind die jungen Frauen und Männer für die Betriebe wichtiger denn je, damit diese sich wirtschaftlich richtig für die Zukunft aufstellen können.“ Direkt an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gewandt fügt die Agenturleiterin hinzu: „Ich möchte Sie ermutigen, den jungen Frauen und Männern, die nach dem Abschluss der Ausbildung eine neue Stelle suchen, eine Chance zu geben. Die Erfahrung zeigt, dass sich das Stammpersonal und neue Arbeitskräfte bei der Arbeit häufig positiv ergänzen und gemeinsam eine gute Arbeitsdynamik entwickeln. Die Kolleginnen und Kollegen vom Arbeitgeberservice beraten sie gerne darüber, wie wir Sie unterstützen können, wenn Sie neues Personal einstellen (möchten). Sie sind auch unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20 zu erreichen.“ 

Dr. Cujai geht in diesem Monat besonders auf die positiven Auswirkungen einer guten beruflichen Qualifikation ein und sagt: „Die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen mit einer abgeschlossenen betrieblichen Ausbildung arbeitslos werden, ist in unserem Agenturbezirk statistisch gesehen sechsmal geringer als bei Personen, die keinen Berufsabschluss haben.“ Mit Blick auf die Auswirkungen einer guten beruflichen Qualifikation auf das Einkommen führt sie weiter aus: „Aus einer aktuellen  Statistik der Bundesagentur für Arbeit geht hervor, dass die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einem Berufsabschluss in allen Regionen unseres Agenturbezirks deutlich mehr verdienen als die Menschen ohne Berufsabschluss.“ Konkret bedeutet das, dass Menschen mit einem anerkannten Berufsabschluss im Agenturbezirk durchschnittlich 3.519 Euro verdienten, während Angestellte auf Helferniveau im Mittel 2.720 Euro verdienten. 

Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt

Dr. Cujai betont, dass eine abgeschlossene Berufsausbildung eine gute Grundlage für die spätere berufliche Karriere ist. Mit Blick zur aktuellen Situation auf dem Ausbildungsmarkt sagt sie: „Junge Menschen, die die Schule in den vergangenen Wochen beendet und sich noch nicht entschieden haben, wie es danach für sie weitergeht, haben auch jetzt noch Möglichkeiten einen Ausbildungsplatz zu finden. Unter anderem in den Berufsfeldern Handel / Verkauf, Büro, Gastronomie, Lager und Logistik, Kfz-Mechatronik – Pkw-Technik und für Arzt- und Praxishilfen sind noch Angebote gemeldet.“ Im Juli standen auf dem Ausbildungsmarkt 1.530unbesetzte Stellen 560 Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber. Direkt an die jungen Frauen und Männer gewandt, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, fährt sie fort: „Rufen Sie unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater am besten gleich unter der Nummer 08031 / 202-222 an. Diese helfen Ihnen gerne, den richtigen beruflichen Weg zu finden, und unterstützen Sie bei der Stellensuche und bei der Bewerbung. Manchmal hilft es dabei auch den Blick bei der Suche in den benachbarten Landkreis oder auf ein ähnliches Berufsfeld zu richten, um das passende Angebot zu finden.“ Die Ausbildungsplatzangebote können auch online unter https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/ abgerufen werden.

Der Arbeitsmarkt in den einzelnen Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:

Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent (Vormonat: 4,6 Prozent; Juli 2023: 4,4 Prozent). Derzeit sind 1.764 Bürgerinnen und Bürger ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kundinnen und -Kunden, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, erhöhte sich die Zahl um 30 auf 808. Das Jobcenter Rosenheim Stadt betreut nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II 956 arbeitslose Menschen, 26 mehr als im Juni. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.293 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.752 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 2,8 Prozent (Vormonat: 2,6 Prozent; Juli 2023: 2,6 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 4.157. Hier sind 2.298 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 142 mehr als im Vormonat. Beim Jobcenter Landkreis Rosenheim werden nach dem SGB II 1.859 arbeitslose Kundinnen und Kunden betreut, 80 mehr als im Juni. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.796 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.929 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im Juli eine Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent auf (Vormonat: 2,2 Prozent; Juli 2023: 1,9 Prozent). Das entspricht 1.634 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 929 Männer und Frauen, 36 mehr als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 705 Betroffene, 9 mehr als im Juni, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.336 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.763 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.524 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,7 Prozent (Vormonat: 2,5 Prozent; Juli 2023: 2,4 Prozent) entspricht. Davon sind 831 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 36 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Kundinnen und Kunden nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als "zugelassener kommunaler Träger" (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 693 Menschen arbeitslos gemeldet, 35 mehr als im Juni. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.485 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.174 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Allgemeine Hinweise:

  • Ab Berichtsmonat Mai 2024 wurden die Bezugsgrößen zur Berechnung der Arbeitslosenquote aktualisiert.
  • Seit Berichtsmonat März 2011 ist die statistische Berichterstattung zu Arbeitslosigkeit und Arbeitsuche auf eine integrierte Datenbasis umgestellt. Die Daten aus VerBIS und XSozial werden in den Statistik-IT-Verfahren nun so zusammengeführt, dass ein zutreffender Verlauf der einzelnen Arbeitslosigkeitsperioden zugrunde gelegt wird – auch dann, wenn Arbeitslose in einen anderen Trägerbezirk wechseln. Insbesondere können durch das Verfahren Doppelerfassungen von Arbeitslosen vermieden werden.