Trotz eingetrübter Lage leichte Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt

Viele unbesetzte Stellen auf dem Ausbildungsmarkt – 
Der Einstieg ist in vielen Berufen noch bis zum Jahresende möglich. 

27.09.2024 | Presseinfo Nr. 66

„Der Arbeitsmarkt in unserer Region zeigt sich weiterhin stabil und bietet in unterschiedlichen Berufsfeldern attraktive Möglichkeiten. Auch in diesem Jahr haben wir im September gemerkt, dass die Personalverantwortlichen in den Betrieben aus dem Urlaub zurückgekehrt sind. Entscheidungen über Neueinstellungen sind getroffen und Arbeitsverträge abgeschlossen worden. Es haben mehr Bewerberinnen und Bewerber (+340) eine Arbeit aufgenommen als im vorangegangenen „Urlaubsmonat“ August. Zudem haben sich zahlreiche junge Frauen und Männer abgemeldet, weil sie eine höhere Schule (FOS/BOS) besuchen, oder kurzfristig noch in die betriebliche Ausbildung gestartet sind. Beides hat dazu beigetragen, dass sich mehr Personen abgemeldet haben (2.720) als sich Menschen neu oder erneut bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter gemeldet haben (2.580). Die Arbeitslosenzahl ist im September um 140 Personen auf 9.600 zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,0 Prozent (Vormonat 3,1 Prozent; September 2023: 2,7 Prozent)“, sagt Dr. Nicole Cujai, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim.

Mit Blick auf den Arbeitsmarkt erklärt sie weiter: „Auch wenn die Arbeitslosigkeit im September leicht zurückgegangen ist, sehen wir, dass die insgesamt schwache Konjunktur auch auf dem Arbeitsmarkt in unserer Region ihre Spuren hinterlässt. Betriebe sind bei der Besetzung neuer Arbeitsplätze oftmals zurückhaltender, und es sind gut 700 weniger neu zu besetzende Stellen registriert als vor einem Jahr. Menschen, die eine neue Arbeit suchen, fällt dies dementsprechend oftmals schwerer. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen lag im September um 1.040 – oder 12,1 Prozent – über dem Vorjahreswert. Dennoch ist die Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften im Vergleich zu vielen Vorjahren weiterhin hoch, und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist leicht auf 202.640 Personen gestiegen (Stand 31. März 2024). Unter anderem in den Berufshauptgruppen Recht und Verwaltung, Medizinische Gesundheitsberufe, Erziehung und Hauswirtschaft sowie Gebäude- und Versorgungstechnik (u.a. Hausmeisterin/Hausmeister; Berufe in der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik) waren mehr Personen beschäftigt als vor einem Jahr.“

Zu Beginn des Schul- und Kindergartenjahres wendet sich die Agenturleiterin speziell an Eltern und sagt: „Vielleicht ändert sich durch den begonnenen Besuch der Kindertagesstätte oder der Schule Ihres Kindes Ihre persönliche Betreuungssituation und es ist Ihnen möglich wieder zu arbeiten. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber suchen Arbeits- und Fachkräfte wie Sie, und wir stehen Ihnen gerne beratend und unterstützend zur Seite, wenn Sie wieder in das Arbeitsleben zurückkehren möchten. Wir haben bei der Agentur für Arbeit und bei den Jobcentern Bereiche, die darauf spezialisiert sind zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zu Fragen zum beruflichen Wiedereinstieg zu beraten.“ Im Zuge dessen wendet sich Dr. Cujai an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die neues Personal suchen, und sagt: „Geben Sie Frauen und Männern, die nach einer Familienphase in den Beruf zurückkehren möchten, eine Chance. Wir bieten hier – wie für alle Arbeitsuchende – vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten – auch finanzieller Natur – vom Kennenlernen über die Einarbeitung bis zur Qualifizierung am Arbeitsplatz. Sprechen Sie Ihre Ansprechpartnerin, bzw. Ihren Ansprechpartner vom Arbeitgeberservice gerne diesbezüglich an oder kontaktieren Sie uns über die kostenlose Servicenummer 0800 4 5555 20. Wichtig ist jeweils, dass die entsprechenden Fördervoraussetzungen erfüllt sind.“

Tipp:Am 19. Oktober findet von 10 bis 16 Uhr in der Auerbräu Festhalle auf der Loretowiese die große Weiterbildungsmesse „meineZukunft!“ statt. Zahlreiche Betriebe und Weiterbildungsanbietende und auch die Agentur für Arbeit Rosenheim stellen hier ihre Angebote vor. Nutzen Sie die Gelegenheit, um unkompliziert ins Gespräch zu kommen! Informationen unter https://www.meinezukunft.ag/Rosenheim

Am 15. und 16. November jeweils von 9 bis 16 Uhr richtet die Agentur für Arbeit Rosenheim in Zusammenarbeit mit den Jobcentern Rosenheim Stadt und Landkreis Rosenheim sowie dem European Employment Services (EURES) im KULTUR + KONGRESS ZENTRUM Rosenheim die große Messe für Job und Ausbildung JOBAKTIV aus. Informationen unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rosenheim/jobaktiv. Parallel findet am 15. November von 14 bis 20 Uhr die Lange Nacht der Weiterbildung statt (https://www.langenachtderweiterbildung.de/). 

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Eine Anmeldung ist jeweils nicht erforderlich. 

Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt

Anfang September haben viele junge Frauen und Männer eine betriebliche Ausbildung begonnen. Doch gibt es nach wie vor Jugendliche, die gerne noch in eine Ausbildung starten möchten, und Betriebe, die händeringend nach einer Auszubildenden und/oder einem Auszubildenden suchen. Der Agenturleiterin ist es wichtig, dass die noch Suchenden zusammenfinden. Dr. Cujai hierzu: „Es bestehen weiterhin gute Chancen quasi sofort in die Ausbildung zu starten. In vielen Berufen ist dies noch bis zum Jahresende möglich. Ich möchte die jungen Frauen und Männer, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, einladen, unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater gleich unter der Rufnummer 08031-202-222 anzurufen. Diese helfen bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz und bei der Bewerbung. Momentan sind nicht mehr in allen Orten und in allen Berufen Angebote gemeldet, aber vielleicht hilft ja der Blick auf einen ähnlichen Beruf oder in die Nachbargemeinde, um das passende Angebot zu finden. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die noch Auszubildende suchen, können die Kolleginnen und Kollegen vom Arbeitgeberservice unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20 kontaktieren. Wir unterstützen Sie dabei noch eine Auszubildende, bzw. einen Auszubildenden zu finden. Vielleicht ergeben sich ja neue Optionen, wenn Sie auch Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance geben, die auf den ersten Blick aufgrund der Schulnoten oder aus anderen Gründen nicht zu 100 Prozent als passend erscheinen. Häufig entpuppen sich diese im Betrieb als wahre Schätze! Und wir bieten auch Unterstützung beim Berufsschulstoff oder beim Umgang auf der persönlichen Ebene an.“ 

Tipp:Auf den Ausbildungsmessen „meineAusbildung!“ am 9. Oktober von 17 bis 20 Uhr und am 10. Oktober von 8 bis 13 Uhr in der Loisachhalle in Wolfratshausen (https://www.meineausbildung.ag/Wolfratshausen) und „Stuzubi“  am 12. Oktober von 10 bis 16 Uhr im Waitzinger Keller in Miesbach (https://stuzubi.de/messen/miesbach/)  können interessierte Jugendliche Gespräche mit den Berufsberaterinnen und Berufsberatern führen,  sich über die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten der BA informieren und Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner von Ausbildungsbetrieben treffen.

Der Arbeitsmarkt in den einzelnen Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim: 

Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,0 Prozent (Vormonat: 5,2 Prozent; September 2023: 4,5 Prozent). Derzeit sind 1.882 Bürgerinnen und Bürger ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kundinnen und -Kunden, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, sank die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 28 auf 890. Für 992 arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden, 31 weniger als im August, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.324 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.784 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 2,9 Prozent (Vormonat: 3,0 Prozent; September 2023: 2,7 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 4.420. Hier sind 2.502 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 24 weniger als im Vormonat. Das Jobcenter Landkreis Rosenheim kümmert sich um 1.918  arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden, 36 weniger als im August. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.756 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.888 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im September eine Arbeitslosenquote von 2,3 Prozent auf (Vormonat: 2,3 Prozent; September 2023: 2,0 Prozent). Das entspricht 1.673 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 937 Männer und Frauen, 29 weniger als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 736 Betroffene, Eine / Einer mehr als im August, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.242 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.711 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.626 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,8 Prozent (Vormonat: 2,8 Prozent; September 2023: 2,6 Prozent) entspricht. Davon sind 938 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 19 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen und -Empfänger nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als "zugelassener kommunaler Träger" (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 688 Menschen arbeitslos gemeldet, 12 weniger als im August. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.456 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.163 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

Allgemeine Hinweise:

  • Ab Berichtsmonat Mai 2024 wurden die Bezugsgrößen zur Berechnung der Arbeitslosenquote aktualisiert.
  • Seit Berichtsmonat März 2011 ist die statistische Berichterstattung zu Arbeitslosigkeit und Arbeitsuche auf eine integrierte Datenbasis umgestellt. Die Daten aus VerBIS und XSozial werden in den Statistik-IT-Verfahren nun so zusammengeführt, dass ein zutreffender Verlauf der einzelnen Arbeitslosigkeitsperioden zugrunde gelegt wird – auch dann, wenn Arbeitslose in einen anderen Trägerbezirk wechseln. Insbesondere können durch das Verfahren Doppelerfassungen von Arbeitslosen vermieden werden.