Die Arbeitslosigkeit geht im Oktober leicht zurück

In vielen Berufen ist der Start in die Ausbildung noch möglich.    

30.10.2024 | Presseinfo Nr. 72

Auf dem Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Rosenheim war in den vergangenen Wochen viel Bewegung: 2.810 Personen haben sich im Oktober neu oder erneut bei der Agentur für Arbeit oder den Jobcentern gemeldet. 3.040 Menschen haben sich abgemeldet, weil sie eine Arbeit oder eine Ausbildung aufgenommen haben oder aus sonstigen Gründen. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ist um 230 auf  9.370 zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent (Vorjahresmonat: 2,6 Prozent). 

Dr. Nicole Cujai, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, erklärt, dass der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit für diese Jahreszeit üblich sei. Mit Beginn des Kindergarten- bzw. Schuljahres verbessert sich die Situation der Kinderbetreuung bei einigen Arbeitsuchenden. Da sich Frauen häufig federführend darum kümmern, hat dies dazu beigetragen, dass die Arbeitslosigkeit bei den Frauen (-130) stärker zurückgegangen ist als bei den Männern (-100). Eine weitere Personengruppe, bei der die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen deutlich gesunken ist (-110), ist die der unter 25Jährigen. Junge Menschen haben sich wegen des Besuchs einer höheren Schule oder der Aufnahme eines Studiums abgemeldet. Zudem sind in den vergangenen Wochen einige von ihnen noch in die Ausbildung gestartet. Dr. Cujai wendet sich direkt an die Jugendlichen, die noch nach einem Ausbildungsplatz für heuer suchen, und sagt: „Ruft unsere Berufsberaterinnen und Berufsberatern am besten gleich unter 08031/202-222 an. Die Kolleginnen und Kollegen suchen mit Euch nach passenden Angeboten und geben Tipps zu Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen. Nutzt diese Chance! Es sind noch Ausbildungsplatzangebote mit Starttermin „sofort“ gemeldet. Der Einstieg ist oft bis zum Jahresende möglich.“

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ist zudem dadurch begünstigt worden, dass in den witterungsabhängigen Berufsgruppen wie Hotellerie/Tourismus, Bau- und Baunebengewerbe oder Garten- und Landschaftsbau aufgrund der anhaltend milden Temperaturen überwiegend weitergearbeitet werden konnte. Dementsprechend ist es hier bisher nur vereinzelt zu Freistellungen über die Wintermonate gekommen. Die Agenturleiterin weist auf die Möglichkeiten hin, das angestammte Fachpersonal über diesen Zeitraum, in dem weniger Arbeit anfällt, weiter zu beschäftigen. „Die Zeit kann gut für Qualifizierungen und Weiterbildungen bis zum Berufsabschluss genutzt werden“, sagt sie. Auch Menschen, die über die Wintermonate freigestellt worden sind und eine Wiedereinstellungszusage haben, sind dazu verpflichtet, sich um eine neue Arbeit zu bemühen. Denn eine Wiedereinstellungszusage ist keine definitive Einstellungszusage. „Und die Chancen, eine neue Stelle zu finden, sind weiterhin vergleichsweise gut“, erklärt Dr. Cujai. „Die Zahl der gemeldeten Stellenangebote ist – trotz der konjunkturellen Eintrübungen – mit 4.220 (-740 gegenüber dem Vorjahr) im historischen Vergleich weiterhin hoch. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber aus unterschiedlichen Bereichen suchen neues Personal. Dies wird dadurch unterstrichen, dass die  Zahl der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vorjahresvergleich bis Ende April 2024 weiter um 490 auf 202.920 gestiegen ist. Und aus einer Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-20.pdf) geht hervor, dass diese in unserem Agenturbezirk bis 2025 weiter leicht zunehmen wird.“

Eine  gute Möglichkeit, eine neue Stelle zu finden, bietet auch die große Messe für Job und Ausbildung JOBAKTIV am 15. und 16. November jeweils von 9 bis 16 Uhr im KULTUR + KONGRESS ZENTRUM (Kufsteiner Str. 4, Rosenheim). Rund 60 Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber präsentieren ihre Arbeits- und Ausbildungsangebote. An JobWalls hängen weitere Stellenangebote aus und es gibt ein kostenloses Rahmenprogramm mit professionellen Bewerbungsfotos mit MakeUp-Beratung, Farb- und Stilberatung, Bewerbungsmappen-Check und Vorträgen. Informationen stehen unter  https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rosenheim/jobaktivDie Agentur für Arbeit Rosenheim richtet die JOBAKTIV in Zusammenarbeit mit den Jobcentern Rosenheim Stadt und Landkreis Rosenheim sowie den European Employment Services (EURES) aus. Parallel findet am 15. November von 14 bis 20 Uhr die Lange Nacht der Weiterbildung statt (https://www.langenachtderweiterbildung.de/). Der Eintritt ist jeweils kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich. 

Der Arbeitsmarkt in den einzelnen Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:

  • Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,0 Prozent (Vormonat: 5,0 Prozent; Oktober 2023: 4,3 Prozent). Es sind 1.874 Bürgerinnen und Bürger ohne Arbeit. Bei den Kundinnen und Kunden, die nach dem SGB III durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, sank die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 24 auf 866. Beim Jobcenter Rosenheim Stadt sind 1.008 Kundinnen und Kunden nach dem SGB II arbeitslos gemeldet, 16 mehr als im September. Insgesamt sind dort 2.350 erwerbsfähige Leistungsberechtigte registriert, die in 1.792 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

 

  • Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 2,8 Prozent (Vormonat: 2,9 Prozent; Oktober 2023: 2,6 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 4.284. Hier sind 2.403 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 99 weniger als im Vormonat. Beim Jobcenter Landkreis Rosenheim sind 1.881 arbeitslose SGB II-Kundinnen und 
    -Kunden registriert, 37 weniger als im September. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.759 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.906 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

 

  • Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen beträgt die Arbeitslosenquote 2,3 Prozent (Vormonat: 2,3 Prozent; Oktober 2023: 2,0 Prozent). Das entspricht 1.662 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 907 Männer und Frauen, 30 weniger als vor einem Monat, in den Arbeitsagenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 755 Betroffene, 19 mehr als im September, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.224 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.710 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

 

  •  Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.549 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,7 Prozent (Vormonat: 2,8 Prozent; Oktober 2023: 2,5 Prozent) entspricht. Davon sind 921 arbeitslose Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur in Holzkirchen gemeldet, 17 weniger als im Vormonat. Für die Betreuung der Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld II nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als "zugelassener kommunaler Träger" (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 628 Menschen arbeitslos gemeldet, 60 weniger als im September. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.386 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.107 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

 

Allgemeine Hinweise:

  • Ab Berichtsmonat Mai 2024 wurden die Bezugsgrößen zur Berechnung der Arbeits­losenquote aktualisiert.
  • Seit Berichtsmonat März 2011 ist die statistische Berichterstattung zu Arbeitslosig­keit und Arbeitsuche auf eine integrierte Datenbasis umgestellt. Die Daten aus VerBIS und XSozial werden in den Statistik-IT-Verfahren nun so zusammenge­führt, dass ein zutreffender Verlauf der einzelnen Arbeitslosigkeitsperioden zu­grunde gelegt wird – auch dann, wenn Arbeitslose in einen anderen Trägerbezirk wechseln. Insbesondere können durch das neue Verfahren Doppelerfassungen von Arbeitslosen vermieden werden