„Das Jahr 2021 war, geprägt durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, erneut ein außergewöhnlich herausforderndes Jahr für alle Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Dennoch hat sich der Arbeitsmarkt 2021 gut entwickelt. Die große Nachfrage nach Arbeitskräften hat zu einer konstanten Annäherung an das Vorkrisenniveau beigetragen. So gibt es aktuell lediglich ein Plus von 380 Personen oder 3,1 Prozent, vergleicht man die Dezember-Daten von 2019 und 2021,“ berichtet Anke Diettrich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rostock.
ARBEITSLOSIGKEIT
Im zurückliegenden Jahr ist die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt und im Landkreis Rostock
von 14.612 im Dezember 2020 auf 12.707 im Dezember 2021 gesunken. Die Quote ging im
selben Zeitraum von 6,7 auf 5,8 Prozent zurück. Im Dezember 2019 - also vor der Pandemie - lag sie bei 5,7 Prozent.
Allein in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock waren im Dezember 7.242 Personen arbeitslos. Das sind 14,3 Prozent weniger als im Dezember 2020 und entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,6 Prozent.
Im Landkreis Rostock waren 5.465 Männer und Frauen auf Jobsuche, das sind 11,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat (Arbeitslosenquote 5,0 Prozent).
Nicht alle Personengruppen profitieren gleichermaßen von der positiven Entwicklung. „Langzeitarbeitslose haben es in der Corona-Pandemie besonders schwer und stehen vor großen Hürden auf dem Weg in den Arbeitsmarkt“, sagte Anke Diettrich. „Der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit bleibt in den kommenden Monaten eine zentrale Herausforderung für alle Arbeitsmarktpartner.“
PERSONALNACHFRAGE
Viele Unternehmen suchen Fachkräfte. Die Deckung dieser Bedarfe bleibt eine große Aufgabe für alle Akteure auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitsagentur arbeitet mit vielen lokalen Unternehmen eng zusammen. 2021 wurden mehr als 12.800 offene Arbeitsstellen gemeldet, von denen aktuell noch 4.375 vakant sind. Das Gesundheits- und Sozialwesen sucht mit 527 offenen Stellen die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gefolgt vom Handel (462 offene Stellen) und dem Verarbeitenden Gewerbe (450 offene Stellen).
Der Arbeits- und Fachkräftebedarf und die Pandemie bleiben zentrale Themen für Unternehmen: Manche Branchen können ihre gestiegenen Auftragseingänge nicht abarbeiten, weil die Arbeitskräfte fehlen oder Lieferketten gestört sind. Andere Branchen nutzen das Kurzarbeitergeld, um Personal zu halten, das nach einem vorübergehenden Arbeitsausfall dringend gebraucht wird.
KURZARBEIT
„Unser oberstes Ziel ist es, Arbeitsplätze zu sichern und Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Daher bin ich froh, dass so viele Unternehmen die Möglichkeit des Kurzarbeitergeldes nutzen," so Anke Diettrich. Das Kurzarbeitergeld stabilisiert den Arbeitsmarkt und schützt Beschäftigte.
Im Dezember haben 206 Betriebe für 2.533 Mitarbeitende neu Kurzarbeit angezeigt (Stand
27.12.2021).
Ob die Unternehmen Kurzarbeit auch in Anspruch nehmen, zeigt sich immer erst mit einem
gewissen Zeitverzug, denn die Betriebe haben eine Frist von drei Monaten, um Kurzarbeit für ihre Arbeitnehmer abzurechnen.
Nunmehr liegen die Daten zur Inanspruchnahme für den Monat August 2021 vor: 511 Betriebe haben für 3.790 Beschäftigte tatsächlich Kurzarbeitergeld erhalten. Das entspricht einer Quote von 2,3 Prozent gemessen an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region.
Zum Vergleich: Im Juli 2021 lag die Quote bei 2,8 Prozent, im April 2020 beim bisherigen
Höchstwert von 15,3 Prozent. Die Schwerpunkte lagen in der Gastronomie, in der Beherbergung und im Einzelhandel. Dabei betrug der tatsächliche Arbeitsausfall überwiegend 25 bis 50 Prozent für eine Dauer von mehr als 6 Monaten.
AUS- UND WEITERBILDUNG
Viele Firmen investieren nach wie vor in die eigene Ausbildung und bieten jungen Menschen gute Ausbildungschancen an. Aber auch die Weiterbildung Beschäftigter ist vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Arbeitsmarktes von großer Wichtigkeit. „Ich lade alle an einer Ausbildung oder Qualifizierung interessierten Frauen und Männer sowie Arbeitgeber ein, unsere Beratung zu nutzen“, betont Anke Diettrich. Termine können unter 0800 4 5555 00 vereinbart werden. Unternehmen können sich an den Arbeitgeber-Service unter 0800 4 5555 20 wenden.
„Durch gezielte Beratung und Qualifizierung will die Agentur für Arbeit Rostock dazu beitragen, Menschen für die künftigen Herausforderungen am Arbeitsmarkt zu qualifizieren,“ erklärt Anke Diettrich. „Dafür stehen auch im neuen Jahr ausreichende Finanzmittel zur Verfügung.“
AUSBLICK
„Wie sich der Arbeitsmarkt weiterentwickelt, hängt in großen Teilen von der pandemischen Entwicklung und den damit verbundenen Einflüssen auf die Wirtschaft und ihre Beschäftigten ab. Was wir aber schon heute sagen können ist, dass die Digitalisierung den Arbeitsmarkt weiter in besonderem Maße prägt. Daher werden auch bei der Arbeitsagentur viele Dienstleistungen online unter www.arbeitsagentur.de angeboten und weiter ausgebaut,“ berichtet die Geschäftsführerin.
ONLINE ARBEITSLOS MELDEN
Sich online arbeitssuchend melden, digital einen Antrag auf Arbeitslosengeld stellen und online einen Beratungstermin vereinbaren: Diese Angebote der Bundesagentur für Arbeit werden seit dem 1. Januar 2022 um ein weiteres digitales Angebot ergänzt. „Mit der Online-Arbeitslosmeldung können sich Kundinnen und Kunden rund um die Uhr und ortsunabhängig arbeitslos melden“, sagt Anke Diettrich. Wie bei der persönlichen Arbeitslosmeldung ist auch bei der Online-Arbeitslosmeldung ein Identifikationsnachweis erforderlich. „Die Identifikation erfolgt dabei mit Hilfe des Personalausweises mit Online-Ausweisfunktion bzw. eines anderen elektronischen Identifikationsnachweises“, erklärt Anke Diettrich. Nähere Informationen finden Sie unter: www.arbeitsagentur.de/arbeitslos-melden.
Arbeitsmarkt entwickelt sich gut und nähert sich dem Niveau vor der Pandemie konstant an
2021 war geprägt durch Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und herausfordernd für Arbeitgeber und Arbeitnehmer04.01.2022 | Presseinfo Nr. 1