Die Arbeitslosigkeit in der Hansestadt Rostock und im Landkreis Rostock ist auch im Juni weiter gesunken. Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei 6,4 Prozent. „Trotz der weltweiten Krisen und wirtschaftlichen Unwägbarkeiten ist der Arbeitsmarkt in der Region relativ stabil.“, so Anke Diettrich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rostock, bei der Bekanntgabe der Arbeitslosenstatistik für den Monat Juni. „Aktuell sind bei der Agentur und den beiden Jobcentern 13.896 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet.“ Das sind 238 weniger als im Vormonat, als die Zahl der Arbeitslosen noch über 14.000 lag. Im Vergleich zum Vorjahr sind 1.047 Arbeitslose mehr registriert. Ursächlich dafür ist die Übernahme ukrainischer Schutzsuchender in die Betreuung durch die Jobcenter ab Juni vergangenen Jahres sowie ein leicht erhöhtes Niveau von Arbeitslosmeldungen zu Beginn dieses Jahres. Dennoch verweist Anke Diettrich auf die nach wie vor guten Chancen am Arbeitsmarkt in der Region. „Wir haben aktuell 4.770 offene Stellen zu besetzen. Allein im Juni kamen über 900 hinzu.“ Mehr Mitarbeitende als im Vorjahr suchen vor allem Dienstleistungsunternehmen (1.000 Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (676 Stellen) sowie der Handel (516 offene Stellen). Stabil zeigt sich auch die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Nach den aktuellsten Zahlen vom Dezember 2022 waren 164.498 Frauen und Männer in einem entsprechenden Beschäftigungsverhältnis. Das entspricht dem Vorjahresniveau. Im Landkreis Rostock sind 6.136 Männer und Frauen ohne Beschäftigung, 152 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank von 5,8 Prozent auf 5,6 Prozent und ist damit die geringste im ganzen Land Mecklenburg-Vorpommern. In der Hansestadt Rostock sind 7.760 Personen arbeitslos gemeldet, 186 weniger als im Mai. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,1 Prozent, im Mai waren es noch 7,3 Prozent.
Ausbildungsmarkt
Mit Blick auf das Ende des Schuljahres appelliert Anke Diettrich auch und vor allem an die Schulabgänger, die noch keinen Ausbildungsplatz haben. „Unsere Region bietet viele berufliche Perspektiven für Ausbildungswillige. Aktuell sind noch 1.265 Ausbildungsstellen in vielen Berufsbereichen unbesetzt. Wer noch keinen Ausbildungsvertrag hat, findet online unter https://www.arbeitsagentur.de/ oder der App AzubiWelt viele Angebote offener Ausbildungsstellen, sowie vielfältige Informationen zur Berufs- und Studienwahl. Auch die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit bieten weiterhin Beratungstermine an. Diese können bei Bedarf online oder unter 0800 4 5555 00 vereinbart werden.“
Erleichterter Zugang zum Kurzarbeitergeld läuft Ende Juni aus
Zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes in der Corona-Krise und zur Abmilderung wirtschaftlicher Folgen auf Grund steigender Energiepreise wurde durch die Bundesregierung ein erleichterter Zugang zum Kurzarbeitergeld beschlossen. Diese Regelung läuft Ende Juni aus. Ab dem 1. Juli 2023 gelten für den Bezug von Kurzarbeitergeld wieder die regulären Voraussetzungen. Dann müssen mindestens 30 Prozent der Beschäftigten in einem Betrieb von einem Arbeitsausfall betroffen sein - bis Ende Juni waren es 10 Prozent in Verbindung mit einem Arbeitsausfall von mehr als 10 Prozent. Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeiternehmer können nicht mehr über die Kurzarbeit unterstützt werden. Zudem müssen Betriebe ab Juli zuerst wieder negative Arbeitszeitsalden aufbauen, bevor das Kurzarbeitergeld gezahlt werden kann. Das bedeutet, dass Betriebe ab Juli 2023 sowohl bei erstmaligem als auch bei weiterhin bestehenden Arbeitsausfällen wieder Minusstunden aufbauen müssen. Ist dies ausgeschöpft, kann für darüberhinausgehende Arbeitsausfälle das Kurzarbeitergeld gezahlt werden. Dafür muss eine Regelung im Betrieb bestehen, die den Aufbau von Minusstunden im Rahmen eines Arbeitszeitkontos zulässt. Weitere Informationen erhalten Sie unter https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen.