Im April wurden im Agenturbezirk 8.560 Arbeitslose gezählt, 87 Personen weniger als im Vormonat. 2.149 Menschen mussten sich im April erstmals oder erneut arbeitslos melden, dagegen konnten 2.250 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk bleibt wie im Vormonat bei 3 Prozent, sie liegt drei Zehntel unter der Landesquote von Baden-Württemberg.
Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin sehr aufnahmefähig – im Jahresverlauf ist die Arbeitslosigkeit um 22 Prozent gesunken, die Nachfrage nach Arbeitskräften ist mit der Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen im April wieder gestiegen. „Risiken gehen allerdings von den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs aus. Bisher schlagen sich diese Auswirkungen noch nicht in den Arbeitslosenzahlen nieder“, so Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen. „Sorgen bereitet uns der Ausbildungsmarkt. Auch unsere Region verzeichnet einen deutlichen Rückgang bei den Bewerbern um eine Ausbildungsstelle. Wir beobachten eine weiter zunehmende Tendenz, die Berufswahlentscheidung zu verschieben. Mangelnde Praktikumsmöglichkeiten in Betrieben während der Corona-Pandemie könnten die Ursache dafür sein. Mit dem Ende der pandemiebedingten Einschränkungen gibt es nun wieder verstärkt Möglichkeiten für Betriebe, mit potenziellen Bewerbern in Kontakt zu treten und geeigneten Nachwuchs zu gewinnen. Die Resonanz auf Aktionen wie den Boys´Day oder Girls´Day, Ausbildungsmessen und Orientierungsveranstaltungen fällt positiv aus. Für junge Menschen mit Interesse an einer Berufsausbildung in diesem Jahr ist es noch nicht zu spät, um Kontakte zu Ausbildungsbetrieben zu knüpfen. In vielen Bereichen gibt es noch freie Ausbildungsstellen. Die Berufsberatung ist der richtige Ansprechpartner für alle, die noch Orientierung auf der Suche nach ihrem Wunschausbildungsberuf brauchen.“
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den Landkreisen
Im Landkreis Tuttlingen nahm die Zahl der Arbeitslosen im April geringfügig ab. 2.566 Männer und Frauen waren im Landkreis ohne Arbeit, 30 Arbeitslose weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sinkt um ein Zehntel auf 3,1 Prozent. Im Kreis Rottweil ging die Zahl der Arbeitslosen etwas stärker zurück: Im April waren 1.857 Personen arbeitslos, 92 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,3 Prozent (minus ein Zehntel). Im Schwarzwald-Baar-Kreis ist die Zahl der Arbeitslosen dagegen leicht gestiegen, insgesamt wurden 4.137 Arbeitslose gezählt – 35 Personen mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,4 Prozent.
Entwicklung nach Rechtskreisen
4.320 Arbeitslose wurden von der Agentur für Arbeit betreut. Das sind 50,5 Prozent der im Agenturbezirk gemeldeten Arbeitslosen. Im April sank die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung um 1,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von den Jobcentern wurden im Berichtsmonat 4.240 Personen betreut, das sind rund 49,5 Prozent der insgesamt gemeldeten Arbeitslosen. Die Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung war mit minus 0,2 Prozent ebenfalls leicht rückläufig.
Stellenmarkt
Die Arbeitskräftenachfrage entwickelt sich weiter positiv: Betriebe informierten im April über 1.677 neue Stellen, welche zur Besetzung gemeldet sind (263 Zugänge mehr als im März). Im Agenturbezirk sind somit insgesamt 6.062 offene Stellen gemeldet, 1.244 oder 25,8 Prozent mehr Angebote als noch vor einem Jahr.
Kurzarbeit
Im April zeigten 32 Betriebe für 572 Beschäftigte aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg konjunkturelle Kurzarbeit an (März: 26 Anzeigen für 351 Personen).
Ausbildungsmarkt
Auf dem Ausbildungsmarkt übersteigt das Angebot an freien Ausbildungsstellen deutlich die Nachfrage von Jugendlichen, die nach einem Ausbildungsplatz suchen. Auf 100 betriebliche Berufsausbildungsstellen kamen im April nur 55 Bewerberinnen und Bewerber. Seit dem Beginn des Berichtszeitraums im Oktober 2021 haben sich bei der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen 2.115 Bewerberinnen und Bewerber auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle gemeldet, 226 oder 9,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig wurden der Agentur für Arbeit 3.875 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, ein Zuwachs von 328 oder 9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.