Viele Betriebe wünschen sich noch Auszubildende
Die Arbeitslosigkeit hat sich im Agenturbezirk Rottweil - Villingen-Schwenningen geringfügig erhöht: Im Juli waren 9.636 Menschen ohne Arbeit, 4.659 Frauen und 4.977 Männer – 110 Personen mehr als im Vormonat. Das ist für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich: Kündigungen zum Quartalsende, das Auslaufen befristeter Verträge und beendete Ausbildungsverhältnisse lassen die Zahl der Arbeitslosen über die Sommermonate steigen. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk bleibt bei 3,4 Prozent. Sie fällt weiterhin niedriger aus als der Landesschnitt von 3,6 Prozent in Baden-Württemberg.
Aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt
Die Aussichten für junge Menschen, die für den Herbst noch eine Ausbildung suchen, sind gut: „Ich habe die Hoffnung, dass die Ausbildungsmessen und Betriebspraktika, die in den letzten Monaten nachgeholt werden konnten, dazu geführt haben, dass sich Schulabgänger gut über Ausbildungsmöglichkeiten in der Region informieren konnten und Lust bekommen haben, noch in diesem Jahr durchzustarten“, sagt Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen. „Die gute Nachricht: Für eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz nach dem Sommerferien ist es nicht zu spät!“ Aktuell sind noch 2.071 Lehrstellen im Angebot, das sind rund 24 Prozent mehr unbesetzte Ausbildungsstellen als vor einem Jahr (Juli 2021: 1.674). Eine komfortable Situation aus Bewerbersicht: Für jeden Ausbildungsplatzsuchenden bleibt rechnerisch die Wahl zwischen drei unbesetzten Stellen. „Ich möchte alle Schulabgänger ermutigen – zeigt Initiative und schickt eure Bewerbungen ab! Die Unternehmen in der Region setzen auf Ausbildung im eigenen Betrieb, um den steigenden Bedarf an Fachkräften zu decken“, bekräftigt Scholz.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Gegenüber dem Vormonat waren 110 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Nach Rechtskreisen gegliedert gehörten 4.299 Arbeitslose (plus 192) zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) und 5.337 Arbeitslose (minus 82) zum Rechtskreis SGB II (Grundsicherung). Insgesamt sind in der Grundsicherung derzeit 1.116 Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet (Juni: 1.243).
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den Landkreisen
Im Kreis Rottweil waren im Juli 2.141 Personen arbeitslos, 36 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote im Kreis Rottweil bleibt wie im Vormonat bei 2,7 Prozent. Im Landkreis Tuttlingen waren im Juli 2.991 Frauen und Männer ohne Arbeit, 20 Personen weniger als im Juni. Die Arbeitslosenquote bleibt ebenfalls bei 3,7 Prozent. Im Schwarzwald-Baar-Kreis waren 4.504 Menschen arbeitslos gemeldet, 166 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um zwei Zehntel auf 3,8 Prozent.
Stellenmarkt
Unternehmen und Verwaltungen informierten den Arbeitgeber-Service im Juli über 1.460 neue Arbeitsstellen zur Besetzung. Das waren 70 Angebote mehr als im Vormonat. Im gesamten Agenturbereich sind somit 6.367 offene Stellen zu besetzen: Davon richten sich 1.774 Angebote an Helfer, 3.398 an Fachkräfte und 1.195 an Spezialisten.
Kurzarbeit
Die Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit planen, ist im Vergleich zum Vormonat erneut gesunken. Im Juli reichten Betriebe aus dem Agenturbezirk 22 Anzeigen für Kurzarbeit ein (32 im Vormonat). Damit wurde Kurzarbeit für 285 Personen angemeldet (788 Personen im Vormonat).