Zum Stichtag Mitte Januar waren insgesamt 9.378 Männer und Frauen ohne Beschäftigung, 566 Personen mehr als im Dezember. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in dieser Größenordnung bewegt sich im jahreszeitlich üblichen Rahmen. Kündigungen, auslaufende Arbeitsverträge zum Jahresende und Witterungsbedingungen wirken sich hier aus. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dagegen 2.705 Arbeitslose weniger gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 3,3 Prozent (plus 0,2 Prozentpunkte).
Die Unternehmen aus dem Agenturbezirk informierten im Januar über 1.507 offene Stellenangebote. Von den Angeboten richten sich über zwei Drittel an Fachkräfte und Experten (1.048) und ein Drittel an Helfer (459). Die Hälfte der Arbeitslosen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg hat jedoch keine abgeschlossene Berufsausbildung (4.668 Personen). Infolgedessen kommen für sie in der Regel nur Tätigkeiten mit geringem Anforderungsniveau in Frage. „Digitalisierung, der Umstieg von Verbrennungs- auf Elektromotoren und Klimaschutz verändern die Anforderungen an bestehende und zukünftige Berufsbilder. Es ist deshalb wichtig, die eigene Qualifikation auf den Prüfstand zu stellen und Fachwissen sowie berufliche Kenntnisse aktuell zu halten. Dies gilt sowohl während der Arbeitslosigkeit, als auch im Beschäftigungsverhältnis“, rät Sylvia Scholz, Chefin der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen. „Die Agentur für Arbeit bietet umfassende Beratung bei der Suche nach Weiterbildungsmöglichkeiten und finanzielle Unterstützung. Die Betriebe in unserer Region signalisieren zunehmend den Mangel an gut qualifizierten Fachkräften. Zeitgemäßes Fachwissen ist der Schlüssel für eine stabile Integration in den Arbeitsmarkt.“
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den Landkreisen
Im Landkreis Tuttlingen wurden im Januar 2.791 Arbeitslose gezählt, 191 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg dort gegenüber Dezember um zwei Zehntel auf 3,4 Prozent. Im Kreis Rottweil stieg die Zahl der Arbeitslosen um 139 auf 2.122 Personen. Die Quote nahm um zwei Zehntel auf 2,6 Prozent zu. Im Schwarzwald-Baar-Kreis gab es einen Anstieg mit plus 236 auf 4.465 Arbeitslose. Die Quote kletterte ebenfalls um zwei Zehntel auf aktuell 3,7 Prozent.
Entwicklung nach Rechtskreisen
Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: 4.868 Arbeitslose (Anteil 51,9 Prozent) werden von der Agentur für Arbeit betreut (Rechtskreis SGB III), und 4.510 Arbeitslose (Anteil 48,1 Prozent) von den Jobcentern.
In der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) verteilen sich die Arbeitslosen wie folgt auf die Landkreise: 1.280 Personen im Kreis Rottweil, 2.207 Personen im Schwarzwald-Baar-Kreis und 1.381 im Kreis Tuttlingen. In der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) wurden 842 Arbeitslose im Kreis Rottweil, 2.258 im Schwarzwald-Baar-Kreis und 1.410 Arbeitslose im Landkreis Tuttlingen betreut.
Stellenmarkt
Die Unternehmen aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg meldeten im Berichtszeitraum bis Mitte Januar 1.507 neue Stellenangebote. Insgesamt sind damit 5.413 zu besetzende Stellen im Bestand. Die größte Zahl an neu gemeldeten Stellen im Januar nach Berufsfeldern: Metallbearbeitung: 214, Maschinenbau- und Betriebstechnik: 191, Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag: 116, Verkauf: 77, Metallbau und Schweißtechnik: 66 und Elektrotechnik: 61.
Kurzarbeit
Im Januar wurde von 169 Betrieben für 1.226 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt (Dezember: 213 Anzeigen für 2.875 Personen). Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Juli zur Verfügung: Demnach haben im Juli 1.000 Betriebe Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. Es befanden sich 6.425 Arbeitnehmer in Kurzarbeit (Juni: 1.561 Betriebe, 9.985 Kurzarbeiter). Die Kurzarbeiter-Quote lag im Juli bei 3 Prozent (Juni: 4,7 Prozent).