Entwicklung Arbeitsmarkt im April: Arbeitsmarkt bleibt stabil

- 10.406 Arbeitslose (plus 54)
- weniger Langzeitarbeitslose
- Arbeitslosenquote bleibt bei 3,7 Prozent

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 28

Der Arbeitsmarkt in der Region bleibt weiter stabil: Zugänge in und Abgänge aus Arbeitslosigkeit hielten sich im April annähernd die Waage, so dass sich unterm Strich kaum Veränderung bei den Arbeitslosenzahlen ergeben. 2.536 Menschen mussten sich im April erstmals oder erneut arbeitslos melden, dagegen konnten 2.495 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Insgesamt sind 10.406 Männer und Frauen arbeitslos, 54 Personen mehr als im März. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk bleibt wie im Vormonat bei 3,7 Prozent. In Baden-Württemberg liegt die Quote bei 3,8 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit gestiegen (plus 1.846 Personen). Die Zunahme beruht vor allem auf der Aufnahme ukrainischer Geflüchteter, aktuell sind 1.485 Arbeitslose mit ukrainischer Staatsbürgerschaft gemeldet. Entlastend dagegen hat sich die Langzeitarbeitslosigkeit entwickelt. Die Gruppe der Menschen, die zwölf Monate oder länger arbeitslos sind, nahm in den letzten beiden Jahren ab. Nach dem pandemiebedingten Höchststand vom April 2021 mit 3.150 Langzeitarbeitslosen, gelten aktuell noch 2.659 Personen im Agenturbezirk als langzeitarbeitslos. Im April schafften es zudem mehr Menschen, eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen – plus 8,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. „Die Beschäftigungsmöglichkeiten haben sich nach dem pandemiebedingten Einbruch weiter verbessert und die Rahmenbedingungen für den Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt sind gut“, erläutert Thomas Dautel, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen. „Allerdings können Langzeitarbeitslose von dieser Entwicklung oft nicht so stark profitieren. Vielen Betroffenen fehlt es an der benötigten Qualifikation oder die einmal erlernten Kenntnis-se entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand.“ 1.426 der Langzeitarbeitslosen haben keinen Berufsabschluss. 8 von 10 langzeitarbeitslosen Personen werden von den Jobcentern betreut. „Mit dem neuen Bürgergeld wird das Nachholen eines Berufsabschlusses stärker gefördert. Eine wichtige Stellschraube, um wieder den Weg in die Beschäftigung zu finden, auch bevor Langzeitarbeitslosigkeit eintritt“, begrüßt Dautel die neuen gesetzlichen Möglichkeiten. Ein neues Coaching-Angebot, ein monatliches Weiterbildungsgeld sowie die Möglichkeit, den Berufsabschluss auch in drei anstatt zwei Jahren nachzuholen, sind Teil des zweiten Gesetzespaketes, welches ab Juli in Kraft tritt. 

Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den Landkreisen 
Im Landkreis Tuttlingen stieg die Zahl der Arbeitslosen im April auf 3.173 (plus 79). Die Arbeitslosenquote stieg um ein Zehntel auf 3,9 Prozent. Im Kreis Rottweil sank die Zahl der Arbeitslosen leicht: Im April waren 2.448 Personen arbeitslos, 55 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote fällt auf 3 Prozent (minus ein Zehntel). Im Schwarz-wald-Baar-Kreis wurden 4.785 Arbeitslose gezählt (plus 30). Die Arbeitslosenquote bleibt bei 4 Prozent.

Entwicklung nach Rechtskreisen
Zu den von den Jobcentern betreuten Personen (SGB II) gehörten im April 6.205 Arbeitslose (121 mehr als im März). Im Schwarzwald-Baar-Kreis waren es 2.852, im Landkreis Tuttlingen 1.887 und im Landkreis Rottweil 1.466 Arbeitslose, die bei den Jobcentern gemeldet waren. 
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) sind 4.201 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken (minus 67). Im Schwarzwald-Baar-Kreis werden derzeit 1.933 Arbeitslose, im Landkreis Tuttlingen 1.286 und im Landkreis Rottweil 982 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit betreut.

Stellenmarkt
Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit hat im April 1.198 neue Arbeitsstellen zur Besetzung aufgenommen. Im Agenturbezirk sind somit insgesamt 4.137 offene Stellen zur Vermittlung bei der Agentur für Arbeit gemeldet.

Ausbildungsmarkt 
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen 2.288 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 173 mehr als im Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 4.092 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 215. Ende April suchten noch 1.226 Bewerber nach einer Lehrstelle, gleichzeitig sind noch 2.660 Ausbildungsstellen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg unbesetzt.

Hinweis: 
Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre können auch in diesem Jahr wieder eintägige Schnupperpraktika bei Unternehmen aus der Region absolvieren. Die Praktika helfen bei der Entscheidung für die spätere Berufswahl und stellen möglicherweise den ersten Kontakt zum späteren Arbeitgeber her. Auf www.praktikumswochen-bw.de können Jugendliche in wenigen Schritte ihre persönliche Praktikumswoche zusammenstellen.