Zum Stichtag im Oktober waren in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg 10.847 Menschen arbeitslos. Im Berichtsmonat mussten sich 2.424 Personen arbeitslos melden. Im gleichen Zeitraum konnten 2.712 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Ein Drittel von ihnen begann eine Erwerbstätigkeit, ein weiteres Drittel startete eine Aus- oder Weiterbildung. Dadurch sank die Zahl der Arbeits-losen im Vergleich zum Vormonat um 266 oder 2,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 3,8 Prozent. In Baden-Württemberg beträgt sie 3,9 Prozent.
„Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in dieser Größenordnung ist für die Jahreszeit typisch. Auffällig ist, dass die Arbeitsaufnahmen im Vergleich zum Vormonat deutlich zurückgegangen sind“, erklärt Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen. Die Zahl der Arbeitslosen, die eine Erwerbstätigkeit aufnehmen konnten, ist im Oktober um 21,8 Prozent gesunken (222 weniger als im Vormonat).
„Wir haben aktuell einen sehr heterogenen Arbeitsmarkt. Während manche Branchen verzweifelt nach Arbeits- bzw. Fachkräften suchen, registrieren wir Entlassungen bzw. Kurzarbeit in anderen Bereichen. Die Arbeitsmarktchancen haben sich aber deutlich eingetrübt.“ Trotz der schwierigeren Rahmenbedingungen konnten auch im Oktober 820 Arbeitslose wieder eine Arbeit aufnehmen. Ein Viertel davon kommt aus Zuwanderungsländern (241 Personen). Von den 10.847 Arbeitslosen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg haben 4.885 eine ausländische Nationalität (davon 979 aus Asylherkunftsländern).
Die Migration nach Deutschland hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die positive Entwicklung der Beschäftigtenzahlen ist zum großen Teil auf den Zuwachs bei ausländischen Arbeitnehmern zurückzuführen. „Neben der Ausschöpfung unserer inländischen Arbeitskräftepotenziale sind wir auf qualifizierte Zuwanderung und die nachhaltige Integration von geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt angewiesen. Dies ist ein wichtiger Baustein der Arbeitsmarktpolitik, um den qualifizierten Arbeitskräftebedarf der Unternehmen zu decken und auch um Personallücken zu schließen, die durch die demografische Entwicklung entstehen“, unterstreicht Scholz. „Unser Ziel muss es sein, Geflüchtete nach dem ersten Ankommen schnellstmöglich in Arbeit zu vermitteln und sie dann parallel zur Arbeit mit berufsbegleitenden Sprach- und Förder-angeboten und Beratung zur Anerkennung von Berufsabschlüssen zu unterstützen. Erfolgsfaktor für die Region kann eine noch stärkere Zusammenarbeit der Netzwerkpartner sein. Aber insbesondere braucht es Arbeitgeber, die geflüchteten Menschen mit vielleicht zunächst geringen Sprachkenntnissen eine Chance zur Arbeitsaufnahme geben.“
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt nach Landkreisen
Im Landkreis Tuttlingen nahm die Zahl der Arbeitslosen ab: 3.474 Männer und Frauen waren im Landkreis ohne Arbeit, 104 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sinkt um ein Zehntel auf 4,2 Prozent. Im Kreis Rottweil ging die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls zurück: Im Oktober waren 2.477 Personen arbeitslos, 42 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3 Prozent (minus ein Zehntel). Der Schwarzwald-Baar-Kreis verzeichnet die gleiche Entwicklung: Insgesamt wurden 4.896 Arbeitslose gezählt, 120 Personen weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sinkt um ein Zehntel auf 4 Prozent.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Bei der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) waren im Oktober 4.649 Personen arbeitslos gemeldet und damit 60 weniger als im Vormonat. Bei den Jobcentern (Rechtskreis SGB II) waren 6.198 Menschen arbeitslos gemeldet, 206 Personen weniger als im September.
Stellenmarkt
Dem Arbeitgeber-Service wurden im Oktober 1.008 neue Stellen gemeldet. Insgesamt sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen 3.391 Stellen zu besetzen.
Ausbildungsmarkt
Zahlen zum Ende des Berichtsjahres werden im November veröffentlicht.