Bei der Firma Haller ist der 34jährige gut integriert und hat einen festen Arbeitsplatz im Bereich Metallleichtbau. Ein Netzwerk von Unterstützern hat ihn auf seinem Weg von der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt begleitet.
Gefallen an der Metallbearbeitung hatte Alexander Schwer bereits bei seiner Arbeit in der Werkstatt der Bruderhausdiakonie gefunden. Er lernte dort auch Montage-, Verpackungs- und Kommissionierungstätigkeiten kennen. Bei einer Werksführung für die Beschäftigten der Werkstätte bei der Firma Haller kam der persönliche Kontakt zum Betrieb zustande:
Zitat:„Herr Schwer ist uns direkt positiv aufgefallen, er war begeistert und hat sich für alle Arbeitsabläufe interessiert“, erzählt Geschäftsführer Jürgen Gabele von Haller Industriebau GmbH in Schwenningen.
Durch die Vermittlung der Bruderhausdiakonie bekam Schwer daraufhin ein Praktikum zum gegenseitigen Kennenlernen angeboten. Das Praktikum verlief erfolgreich und so kam in Folge ein betriebsintegrierter Arbeitsplatz zur Erprobung der Zusammenarbeit zustande. Die Beschäftigten sind dabei weiterhin bei der Werkstatt für Menschen mit Behinderung angestellt und werden von vertrauten Ansprechpartnern begleitet, arbeiten aber im Betrieb. Das Ziel ist, dass sich Menschen mit einer Beeinträchtigung für die berufliche Tätigkeit und die Anforderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt qualifizieren.
Alexander Schwer nimmt sich ein zugeschnittenes Metallteil, legt es in die Maschine ein und bringt es in Position. Die computergesteuerte Maschine zeigt auf dem Bildschirm, wie das Material bearbeitet wird. „Ich kann viel, wenn man es mir zeigt und ich lerne jeden Tag dazu“, erklärt der junge Mann und legt die fertig gebogenen Bleche auf einen Stapel. Er macht seine Arbeit gerne und trägt die Berufskleidung voller Stolz. Im Betrieb wird er wertgeschätzt – sowohl bei der Arbeit als auch im sozialen Miteinander. Sein Mentor und Werkstattleiter Stefan Deiter von Haller und Bildungsbegleiterin Daniela Walz von der Bruderhausdiakonie stehen ihm bei Fragen, Problemen oder für einen gelegentlichen Motivationsschub zur Seite. „Inklusion ist Teamwork: Menschen mit einer Behinderung haben viele Qualitäten und Fähigkeiten – diese müssen sie ausprobieren dürfen“, bekräftigt Sonja Schütz, Teamleiterin für berufliche Rehabilitation und Schwerbehinderung bei der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen. Die Agentur für Arbeit hat die Beschäftigung durch einen Eingliederungszuschuss gefördert. Im Anschluss wird das Arbeitsverhältnis langfristig im Rahmen des Programmes "Arbeit Inklusiv" durch die Eingliederungshilfe und das Integrationsamt gefördert. Beim Übergang und im Arbeitsverhältnis übernimmt der Integrationsfachdienst die Betreuung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Alexander Schwer hat bewiesen, was er kann: Seit dem 15. November hat er einen Arbeitsvertrag in der Tasche und ist bei Haller sozialversicherungspflichtig angestellt.
Zitat:„Er hat eine grandiose Entwicklung hingelegt“, sagt sein Chef Jürgen Gabele anerkennend. „Es ist schön zu sehen, wie seine Fachkenntnisse, sein Selbstbewusstsein und seine Persönlichkeit gewachsen sind.“
Für seinen Job legt Alexander Schwer jeden Tag eine Fahrtstrecke von rund eineinhalb Stunden mit dem Bus von Furtwangen nach Schwenningen zurück. Als nächsten Schritt möchte der Betrieb seinem Mitarbeiter bei der Suche nach einer nähergelegenen Wohnung helfen.