Von November auf Dezember hat die Arbeitslosigkeit leicht zugenommen: Im Dezember waren in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg 10.962 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat November sind das 277 Personen mehr, im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der Arbeitslosen um 1.073. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk ist um ein Zehntel auf 3,8 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg liegt bei 4 Prozent.
Die schwache Entwicklung in der Wirtschaft hält an und hinterlässt am Arbeitsmarkt ihre Spuren. In den letzten 12 Monaten hatten sich im Agenturbezirk in der Summe 29.584 Menschen arbeitslos gemeldet, gleichzeitig ist es im selben Zeitraum 28.557 Menschen gelungen, ihre Arbeitslosigkeit zu beenden. Die Chancen, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, hatten sich im vergangenen Jahr verschlechtert – rückblickend ergaben sich im Durchschnitt rund 13 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr. Aufgrund der konjunkturellen Schwäche gab es insgesamt weniger Einstellungen aus der Arbeitslosigkeit heraus. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen verfestigte sich erneut und ist im Jahresdurchschnitt um knapp 7 Prozent gestiegen.
Aktuell werden 56 Prozent (6.172 Personen) aller arbeitslos Gemeldeten in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg von den Jobcentern (Rechtskreis SGB II) betreut. Darunter 3.429 Männer und Frauen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit. Unter ihnen 856 Arbeitslose aus den Asylherkunftsländern Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien und 1.288 arbeitslose Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit. Zusätzlich befinden sich derzeit rund 980 Ukrainerinnen und Ukrainer in Integrationskursen, viele davon enden im Frühjahr. „In den nächsten Wochen und Monaten stehen viele Absolventinnen und Absolventen der Integrationskurse dem Arbeitsmarkt zur Verfügung“, erklärt Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit. „Nun geht es in unserer Beratungsarbeit darum, die Absolventen und Arbeitgeber so schnell wie möglich in Kontakt zu bringen. Den Einstieg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt finden, Arbeitserfahrung sammeln und durch die sozialen Kontakte in den Betrieben die Sprachkenntnisse weiter auszubauen – das sind die nächsten Schritte zur Integration. Es gibt viele Tätigkeiten, bei denen Sprache nicht das entscheidende Einstellungskriterium sein muss. Damit eröffnen sich den Betrieben in der Region die Chance auf den Gewinn von talentierten Arbeits- und Fachkräften.“ Die Agentur für Arbeit berät Unternehmen zu berufsbezogenen Sprachkursen und Qualifizierungsangeboten, um die Sprachkenntnisse berufsbegleitend auszubauen.
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt nach Landkreisen
Im Schwarzwald-Baar-Kreis wurden im Dezember 4.987 Arbeitslose gezählt – 62 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 4,1 Prozent. Im Kreis Rottweil stieg die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls: Im Dezember waren 2.487 Personen arbeitslos, 97 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um zwei Zehntel auf 3,1 Prozent. Im Landkreis Tuttlingen waren 3.488 Männer und Frauen arbeitslos, 118 Personen mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um ein Zehntel auf 4,2 Prozent.
Stellenmarkt
Dem Arbeitgeber-Service wurden im Dezember 1.085 neue Stellenangebote gemeldet, 143 mehr als im Vormonat. Insgesamt sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen derzeit 3.253 offene Stellen zu besetzen.
Kurzarbeit
Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Im Dezember zeigten 83 Betriebe für 1.605 Beschäftigte aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg Kurzarbeit an (November: 81 Anzeigen für 1.033 Personen).