Im Agenturbezirk waren im März 11.702 Personen arbeitslos gemeldet. Obwohl im aktuellen Berichtsmonat ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen war (minus 72), liegt der Bestand an Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um 1.350 oder 13 Prozent höher. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 4,1 Prozent. Die landesweite Quote liegt bei 4,2 Prozent.
Der Bestand an Arbeitslosen ist kein fester Block, sondern das Ergebnis zahlreicher monatlicher Zu- und Abgänge. Auffällig in diesem Monat ist die überdurchschnittliche Zahl an Personen, die sich aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos melden mussten: 1.074 Neuzugänge im März, das sind 22,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Aber auch die Abgänge von Arbeitslosen in eine Erwerbstätigkeit sind deutlich gestiegen: Insgesamt konnten 894 Personen im aktuellen Berichtsmonat eine neue Beschäftigung aufnehmen – 14,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. „Wir beobachten aktuell zwei Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt“, so Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen. „Einerseits treibt die anhaltend verhaltene konjunkturelle Entwicklung die Arbeitslosigkeit in die Höhe. Hier ist auch keine Trendwende in Sicht. Indikator dafür ist die hohe Anzahl von Meldungen an anzeigepflichtigen Entlassungen durch die Betriebe. Andererseits ist der Arbeitsmarkt weiterhin aufnahmefähig.“ So fanden im Agenturbezirk zwei Drittel der Personen, die wieder in den Arbeitsmarkt einmündeten, eine Beschäftigung in Fertigungs- und Fertigungstechnischen Berufen, im Handel sowie im Bereich Verkehr- und Logistik (Stand Dezember). Die besten Beschäftigungschancen haben weiterhin gelernte Fachkräfte. Sie machen rund die Hälfte der Abgänge in Erwerbstätigkeit aus. „Herausfordernd bei den aktuellen Arbeitsmarktbedingungen ist es, passende Arbeitsplätze für Arbeitssuchende zu finden, deren Qualifikation, Sprachkenntnisse oder zeitliche Flexibilität eingeschränkt ist. Unsere Erfahrung zeigt, dass sich auch bei der Arbeitssuche von geflüchteten Menschen der persönliche Kontakt zwischen Arbeitssuchendem und Arbeitgeber als Erfolgsfaktor erweist. Diese Vermittlungsstrategie kann durch individuelle Förderungen, wie beispielsweise durch eine Probebeschäftigung oder durch einen Eingliederungszuschuss ergänzt werden.“
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den Landkreisen
Im Landkreis Tuttlingen wurden im März 3.583 Arbeitslose gezählt, 27 Personen weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote ist um ein Zehntel auf 4,3 Prozent gesunken. Im Kreis Rottweil waren 2.739 Menschen arbeitslos, 84 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote ging ebenfalls um ein Zehntel auf 3,4 Prozent zurück. Im Schwarzwald-Baar-Kreis gab es im Berichtsmonat 39 Arbeitslose mehr als im Vormonat, insgesamt 5.380 Personen. Die Quote bleibt bei 4,4 Prozent.
Leichter Rückgang in beiden Rechtskreisen
Sowohl in der Arbeitslosenversicherung und als auch in der Grundsicherung wurden im März etwas weniger Arbeitslose gezählt: Die Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) betreute 5.237 Arbeitslose, 17 Personen weniger als im Vormonat. Die Jobcenter (Rechtskreis SGB II) betreuten 6.465 Arbeitslose, 55 Personen weniger als im Vormonat.
Stellenmarkt
Arbeitgeber meldeten im März 959 neue Arbeitsstellen zur Besetzung. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen sind damit aktuell 3.213 offene Angebote im Bestand.
Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 haben sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen 2.076 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen vormerken lassen (73 weniger als im Vorjahresmonat). Zugleich bieten die Unternehmen 4.010 Ausbildungsstellen an, das entspricht einem Plus von 80 Angeboten gegenüber dem März 2023.
Kurzarbeit
Im März zeigten 22 Betriebe für 475 Beschäftigte aus der Region Kurzarbeit an (vorläufige Daten, 1.3. bis 24.3.2024). Im Vormonat waren es 113 Betriebe für 1.438 Beschäftigte.