Bei einem Rundgang durch das Jobcenter verschaffte sich der Bundestagsabgeordnete einen Eindruck vom laufenden Betrieb. Im anschließenden Gespräch stand die Integration von geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt im Fokus. „Das Ziel des Programms Job-Turbo ist es, dass Geflüchtete nach Beendigung der Integrationskurse möglichst zügig eine Beschäftigung aufnehmen und parallel weiter ihre Sprachkenntnisse ausbauen“, erklärte Scholz. Im vergangenen Jahr konnte das Jobcenter Schwarzwald-Baar-Kreis landesweit die besten Vermittlungserfolge erzielen. Bisher haben über 500 Geflüchtete aus der Ukraine im Schwarzwald-Baar-Kreis eine Beschäftigung gefunden. Viele von ihnen kamen im Verarbeitenden Gewerbe, in der Zeitarbeit und im Dienstleistungsbereich unter. Die Vermittlungsstrategie in Kleingruppen habe die besten Ergebnisse gebracht. Gezielte und individuell betreute Aktionen, wie beispielsweise Betriebsbesuche oder Workshops mit ausgewählten Bewerbern führten zu Probearbeit und Beschäftigungsverhältnissen. „Die Strategie soll nun verstärkt auf kommunaler Ebene im Austausch mit den Gemeindevertretern fortgeführt werden, um vor Ort die guten Kontakte zu den Betrieben zu nutzen“, beschrieb Kalinasch die Bemühungen.
Thorsten Frei befürwortete, dass Arbeit und Spracherwerb stärker Hand in Hand gehen sollen und betonte, dass Arbeit die größte Integrationskraft habe. Sorge in Bezug auf die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt bereiten dem Geschäftsführer des Jobcenters Schwarzwald-Baar-Kreis Kalinasch jedoch die fehlenden freien Plätze in Sprach- und Integrationskursen. Integrationskurse vermitteln grundlegende Kenntnisse der deutschen Sprache und Kultur. Aktuell müssen rund 1.500 geflüchtete Menschen aus der Ukraine und den acht Asylherkunftsländern im Kreis auf einen Platz warten. Die Wartezeit für Integrationskurse liege derzeit bei sechs bis acht Monaten, die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen dauere rund drei bis vier Monate.
Im Schwarzwald-Baar-Kreis sind rund 1.500 unbesetzte Arbeitsstellen gemeldet, die Hälfte davon richtet sich an Fachkräfte. Im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel betonte Frei den Stellenwert einer Ausbildung: „Dauerhaft wird man am Arbeitsmarkt nur Erfolg haben, wenn man etwas gelernt hat.“ An dieser Stelle warb Sylvia Scholz für das Konzept der Qualifizierung von Beschäftigten im Betrieb. Ungelernte Arbeitskräfte können mit Unterstützung der Agentur für Arbeit fehlende berufliche Kenntnisse erwerben oder sogar einen Berufsabschluss nachholen: „Wir haben ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung, insbesondere auch für kleinere Betriebe!“
Thorsten Frei bedankte sich bei Sylvia Scholz und Mike Kalinasch für den regelmäßigen Austausch, der immer wieder neue Erkenntnisse zu Entwicklungen am Arbeitsmarkt bringe. Er bedankte sich aber auch generell für die engagierte Arbeit der Agentur- und Jobcentermitarbeiter.
Thorsten Frei MdB besucht Agentur für Arbeit und Jobcenter
Thorsten Frei, der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, informierte sich am 16. April über die Entwicklung des Arbeitsmarktes und über die Integration von geflüchteten Menschen in seinem Wahlkreis. Die Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen, Sylvia Scholz, und Mike Kalinasch, Geschäftsführer des Jobcenters Schwarzwald-Baar-Kreis, luden zum Austausch ein.
18.04.2024 | Presseinfo Nr. 24