Die Arbeitslosigkeit ist im September gegenüber dem Vormonat aufgrund saisonaler Effekte gesunken. Im Agenturbezirk waren zum Stichtag 12.396 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 298 Personen weniger als im Vormonat (-2,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote verringerte sich um ein Zehntel auf 4,3 Prozent. Die Quote in Baden-Württemberg liegt ebenfalls bei 4,3 Prozent.
Im Sommer steigt insbesondere bei jüngeren Menschen die Arbeitslosigkeit nach beendeter Ausbildung regelmäßig an und nimmt anschließend im Herbst wieder spürbar ab. Entsprechend ist im September die Arbeitslosigkeit bei den unter 25jährigen um 11 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen (201 Personen weniger). Insgesamt bleibt die Dynamik sehr hoch und es steckt viel Bewegung hinter den Zahlen: So haben sich im aktuellen Berichtsmonat 2.759 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Gegenzug konnten 3.033 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Die Aussichten jedoch bleiben trüb: Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell 11,5 Prozent über dem Vorjahreswert (1.283 Personen mehr). Zudem steigt seit rund einem Jahr die Inanspruchnahme von Kurzarbeit kontinuierlich an. Ein wichtiger Frühindikator für die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt ist die Zahl der monatlich neu eingegangenen Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit. Betriebe signalisieren damit, dass sie Kurzarbeit planen. Im September zeigten 39 Betriebe aus der Region für 875 Personen konjunkturelle Kurzarbeit an (im August: 41 Betriebe für 682 Beschäftigte).
Nach den veröffentlichten statistischen Daten waren im Mai 4.684 Beschäftigte in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg tatsächlich in konjunktureller Kurzarbeit; das entspricht 2,1 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Damit liegt der Anteil der Kurzarbeiter in der Region drei Mal so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Zum Vergleich: In Deutschland lag die Kurzarbeiterquote im Mai bei 0,6 Prozent. Klar erkennbare Branchenschwerpunkte sind die Herstellung von Metallerzeugnissen, die Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen und der Maschinenbau. „Der Jobmotor ist auch in unserer Region ins Stottern geraten und wir erkennen im Moment keine Impulse, die darauf hindeuten, dass sich die Situation kurzfristig ändert“, erklärt die Chefin der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen Sylvia Scholz. „Ich empfehle allen Betroffenen dringend, auch die Phase der Kurzarbeit zu nutzen, um sich für künftige Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt fit zu machen. Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit berät zu den Voraussetzungen und den Fördermöglichkeiten für Qualifizierungen in der Zeit der Kurzarbeit.“
Tipp:Kontakt zum Arbeitgeber-Service: 0800 4 5555-20 (gebührenfrei)
Informationen zum Kurzarbeitergeld, zur Anzeige von Kurzarbeit und zur elektronischen Antragsübermittlung: www.arbeitsagentur.de/kurzarbeit
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt nach Landkreisen
Im Landkreis Tuttlingen waren im September 3.846 Männer und Frauen arbeitslos, 107 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sinkt um ein Zehntel auf 4,6 Prozent. Im Kreis Rottweil wurden 2.834 Arbeitslose gezählt, 110 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote im Kreis Rottweil liegt bei 3,5 Prozent, ein Zehntel weniger als im August. Im Schwarzwald-Baar-Kreis sank die Zahl der Arbeitslosen um 81. Insgesamt waren 5.716 Personen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 4,7 Prozent.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Die Agentur für Arbeit betreut im Rahmen der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 5.805 Arbeitslose (minus 259). Das entspricht einem Rückgang von 4,3 Prozent zum Vormonat. Bei den Jobcentern (Rechtskreis SGB II) waren im September 6.591 Arbeitslose gemeldet (minus 39) – ein Rückgang von 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Stellenmarkt
Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen sind in den letzten vier Wochen 888 neue Stellen zur Besetzung gemeldet worden, 209 oder 19,1 Prozent weniger Angebote als im Vormonat. Im Stellenbestand befinden sich insgesamt 3.675 Angebote.