Im Juni betrug die Arbeitslosenquote 5,2 Prozent und ist damit gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte angestiegen. Damit waren insgesamt 4.605 Personen im Landkreis Börde arbeitslos gemeldet. Im Mai 2022 waren es 4.207 und im Juni 2021 4.436 Personen.
„Der Arbeitsmarkt bleibt trotz großer Herausforderungen, zum Beispiel den hohen Energiepreisen oder verspätet zur Verfügung stehende Rohstoffe und Vorprodukte, weiterhin stabil. Durch einen Sondereffekt ist die Arbeitslosigkeit aber dennoch im Juni gestiegen“, erklärt Matthias Kaschte, Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Nord.
„Seit dem 01. Juni 2022 erhalten Geflüchtete aus der Ukraine, bei Bedürftigkeit, Grundsicherungsleistungen. Neben der nun im Vordergrund stehenden Existenzsicherung werden die Fachkräfte der Jobcenter gemeinsam mit den geflüchteten Menschen einen Schwerpunkt auf die Vermittlung in den Arbeitsmarkt legen“, ergänzt er.
Unterbeschäftigung
Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein umfassendes Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst.
Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) belief sich im Juni 2022 auf 6.273, das sind 347 Personen mehr als im Vormonat und 10 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 6,9 Prozent.
Unternehmen suchen weiterhin Personal
Auch im Juni hatten Unternehmen weiterhin Personalbedarfe und haben deshalb neue Arbeitsstellen gemeldet. Insgesamt meldeten öffentliche und private Unternehmen im Juni beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters 327 neue Stellen. Das sind 24 weniger als im Mai und 142 weniger als im letzten Jahr.
Der Bestand gemeldeter Arbeitsstellen ist weiterhin hoch und gegenüber dem Vormonat um 116 auf 2.441 gestiegen. Im Vorjahr waren im Juni 1.964 Arbeitsstellen gemeldet.
Die meisten vorhandenen Stellenangebote kommen aus den Berufsgruppen Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (765 Stellen, z.B. Mechatroniker), Verkehr und Logistik (672 Stellen, z.B. Berufskraftfahrer) und Gesundheit und Soziales (252 Stellen, z.B. Altenpfleger).