Im August ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat Juli um 126 Personen bzw. 2,5 Prozent gestiegen. Damit waren insgesamt 5.119 Personen im Landkreis Stendal arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 9,4 Prozent. Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote 8,5 Prozent und es waren 4.724 Personen arbeitslos gemeldet.
„Die Arbeitslosigkeit ist im August saisonüblich, insbesondere bei den Jüngeren, angestiegen, da Arbeits- und Ausbildungsverträge auslaufen. Einstellungen erfolgen erst wieder vermehrt nach der Urlaubs- und Ferienzeit, weshalb auch weniger neue Arbeitsstellen gemeldet wurden“, erklärt Matthias Kaschte, Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Nord. „Die Unternehmen halten aber ihre Fachkräfte, auch wenn die wirtschaftliche Lage in vielen Firmen durch gestiegene Material- und Energiepreise sowie verzögerte Lieferketten angespannt ist“ ergänzt er.
Durch die Betreuung der ukrainischen Menschen in der Grundsicherung ist die Arbeitslosigkeit insgesamt höher als im letzten Jahr. Die Jobcenter beraten nun zum Eintritt in den Arbeits- oder Ausbildungsmarkt. In einem ersten Schritt erhalten die geflüchteten Menschen bei Bedarf Unterstützung beim Spracherwerb, bei der Suche nach einer Kinderbetreuung sowie bei der Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen. Danach sind Hilfestellungen bei der Vermittlung in Beschäftigung, Qualifizierung und Weiterbildung möglich.
Unterbeschäftigung
Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein umfassendes Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst.
Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) belief sich im August 2022 auf 6.802, das sind 44 Personen mehr als im Vormonat und 193 mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 12,2 Prozent.
Zahl neu gemeldeter Stellen gesunken
Die Zahl neu gemeldeter Arbeitsstellen ist im August im Vergleich zum Juli gesunken. Insgesamt meldeten öffentliche und private Unternehmen im August beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters 166 neue Stellen und somit 22 Stellen weniger als im Juli. Der Stellenbestand beträgt gegenüber dem Vormonat unverändert 1.238. Im Vorjahr waren im August 1.074 Arbeitsstellen gemeldet.
Die meisten vorhandenen Stellenangebote kommen aus den Berufsgruppen Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (390 Stellen, z.B. Mechatroniker), Gesundheit und Sozialwesen (251 Stellen, z.B. Altenpfleger) und Verkehr und Logistik (150 Stellen, z.B. Berufskraftfahrer).