Die krisenhaften Ereignisse des vergangenen Jahres sind am Arbeitsmarkt weiterhin spür-bar. Seit etwa einem Jahr werden die geflüchteten Menschen aus der Ukraine, deren Integrationskurse nun enden und damit bessere Vermittlungschancen ermöglichen, in der Grundsicherung betreut. Die aktuelle Arbeitslosigkeit ist deshalb auf einem ähnlichen Niveau, wie im letzten Jahr. Im Vergleich zum Vormonat Mai ist die Zahl der Arbeitslosen aber im Juni um 43 Personen bzw. 1,4 Prozent angestiegen. Insgesamt waren 3.148 Personen im Landkreis Jerichower Land arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 7,0 Prozent.
Im Juni 2022 betrug die Arbeitslosenquote 6,9 Prozent und es waren 3.096 Personen arbeitslos gemeldet.
„Der Arbeitsmarkt bleibt bei einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juni weiterhin stabil. Der Bestand, der bei der Arbeitsagentur gemeldeten Arbeitsstellen, ist wegen des fortlaufenden Fachkräftebedarfs weiterhin hoch. Dadurch ergeben sich gute Chancen für qualifizierte Bewerber“, erläutert Matthias Kaschte, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Nord. „Weitere Impulse durch kurzfristige Investitionen, die zusätzliche Einstellungen ergeben, sind aber derzeit, wegen der Unsicherheit der wirtschaftlichen Bedingungen nicht zu erwarten“, ergänzt er.
Unterbeschäftigung
Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein umfassendes Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst.
Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) belief sich im Juni 2023 auf 4.202, das sind 49 Personen mehr als im Vormonat und 150 mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 9,2 Prozent.
Zahl neu gemeldeter Stellen leicht gestiegen
Die Zahl neu gemeldeter Arbeitsstellen ist im Juni im Vergleich zum Mai leicht gestiegen. Insgesamt meldeten öffentliche und private Unternehmen im Juni beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters 115 neue Stellen und somit 18 Stellen mehr als im Mai. Der Stellenbestand ist gegenüber dem Vormonat um 12 gestiegen und beträgt 839. Im Vorjahr waren im Juni 1.016 Arbeitsstellen gemeldet.
Die meisten vorhandenen Stellenangebote kommen aus den Berufssegmenten Fertigungs-berufe (132 Stellen, z.B. Maschinenführer), Verkehrs- und Logistikberufe (126 Stellen, z.B. Berufskraftfahrer) und Fertigungstechnische Berufe (116 Stellen, z.B. Mechatroniker).