Die krisenhaften Ereignisse des vergangenen Jahres sind am Arbeitsmarkt weiterhin spür-bar. Seit etwa einem Jahr werden die geflüchteten Menschen aus der Ukraine, deren Integrationskurse nun enden und damit bessere Vermittlungschancen ermöglichen, in der Grundsicherung betreut. Dennoch hat die Arbeitslosigkeit ein Niveau unter dem Wert des Vorjahrs erreicht. Im Vergleich zum Vormonat Mai ist die Zahl der Arbeitslosen im Juni zudem um 59 Personen bzw. 1,2 Prozent gesunken. Insgesamt waren 4.770 Personen im Landkreis Stendal arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 8,8 Prozent.
Im Juni 2022 betrug die Arbeitslosenquote 8,9 Prozent und es waren 4.847 Personen arbeitslos gemeldet.
„Der Arbeitsmarkt bleibt bei einem Rückgang der Arbeitslosigkeit im Juni weiterhin stabil. Der Bestand, der bei der Arbeitsagentur gemeldeten Arbeitsstellen, ist wegen des fortlaufenden Fachkräftebedarfs weiterhin hoch. Dadurch ergeben sich gute Chancen für qualifizierte Bewerber“, erläutert Matthias Kaschte, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Nord. „Weitere Impulse durch kurzfristige Investitionen, die zusätzliche Einstellungen ergeben, sind aber derzeit, wegen der Unsicherheit der wirtschaftlichen Bedingungen nicht zu erwarten“, ergänzt er.
Unterbeschäftigung
Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein umfassendes Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst.
Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) belief sich im Juni 2023 auf 6.811, das sind 28 Personen weniger als im Vormonat und 257 mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 12,2 Prozent.
Zahl neu gemeldeter Stellen gestiegen
Die Zahl neu gemeldeter Arbeitsstellen ist im Juni im Vergleich zum Mai gestiegen. Insgesamt meldeten öffentliche und private Unternehmen im Juni beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters 191 neue Stellen und somit 56 Stellen mehr als im Mai. Der Stellenbestand ist gegenüber dem Vormonat um 44 gestiegen und beträgt 1.215. Im Vorjahr waren im Juni 1.204 Arbeitsstellen gemeldet.
Die meisten vorhandenen Stellenangebote kommen aus den Berufssegmenten Fertigungstechnische Berufe (198 Stellen, z.B. Mechatroniker), Bau- und Ausbauberufe (163 Stellen, z.B. Maurer) und Medizinische – und nicht-medizinische Gesundheitsberufe (146 Stellen, z.B. Altenpfleger).