Der große Personalbedarf der Unternehmen zeigt sich auch auf dem Ausbildungsmarkt. So haben die Unternehmen im Agenturbezirk Dessau-Roßlau-Wittenberg seit Oktober 2021 fast 10 Prozent mehr Lehrstellen gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig ist der demografische Wandel spürbar. „Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ist sehr groß. Aktuell stehen weniger junge Menschen für eine Ausbildung zur Verfügung, als Stellen angeboten werden. Rein rechnerisch gibt es für jeden Jugendlichen rund zwei Lehrstellen. Die Bewerber können sich, bei entsprechenden Noten, ihren Ausbildungsplatz aussuchen, während es für die Firmen immer schwieriger wird, Nachwuchskräfte zu finden. Fast alle Berufswünsche der Schülerinnen und Schüler können in der Heimat erfüllt werden, da die Auswahl an verschiedenen Ausbildungsberufen in der Heimat sehr groß ist. Diese Chance sollten die Jugendlichen auch nutzen“, beschreibt Birgit Ruhland, Chefin der Arbeitsagentur Dessau-Roßlau-Wittenberg die Situation auf dem Ausbildungsmarkt.
In den letzten beiden Schuljahren waren die Berufsorientierung sowie der Schulbetrieb stark eingeschränkt. Durch die Corona-Pandemie waren Messen, Praktika und persönliche Beratungen mit den Berufsberatern kaum möglich. Dies erschwert die Berufsorientierung der Jugendlichen sehr. Darauf sollten sich die Unternehmen einstellen. „Oft wissen Schüler nicht genau, was sich hinter einzelnen Berufsbezeichnungen verbirgt. Damit wird die Wahl des richtigen Berufes schwierig. Wir stehen mit allen Jugendlichen im Kontakt, um sie zu beraten und ihnen einen guten Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen“, betont Ruhland.
Bis Mai haben sich insgesamt 1.144 Jugendliche gemeldet, die in diesem Sommer eine Berufsausbildung beginnen wollen. Aktuell sind noch 562 Bewerber auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Seit Oktober 2021 wurden der Arbeitsagentur Dessau-Roßlau-Wittenberg insgesamt 2.090 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet. Aktuell sind noch 1.237 Lehrstellen offen. „Schon jetzt ist erkennbar, dass nicht alle Ausbildungsstellen besetzt werden können, weil gar nicht so viele Jugendliche zur Verfügung stehen. Daher sollten die Unternehmen sich jetzt entscheiden“, so Ruhland.
Jugendliche, die in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen wollen, sollten sich jetzt bei der Berufsberatung melden. Dies geht telefonisch, in den Schulsprechstunden und per Mail. Auch weiterhin bietet die Agentur für Arbeit allen Ausbildungssuchenden in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg sowie dem Stadtgebiet Dessau-Roßlau einen direkten telefonischen Kontakt an. Unter der Telefonnummer 0340 2255 kann man direkt mit den Berufsberatern sprechen.
Viele interessante Informationen finden sich zudem auf der Internetplattform der BA „Planet Beruf“. Zudem können Jugendliche mit Berufsberatern per Video Kontakt aufnehmen.
Die Angebote zur Selbstinformation auf https://planet-beruf.de/eltern-und-erziehungsberechtigte sind zahlreich. Übersichtlich und gut strukturiert können sich Eltern gemeinsam mit ihren Kindern durch die Themenblöcke klicken. Vorgestellt wird beispielsweise „Check-U“, das Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit zur Berufsorientierung. Mit Hilfe von vier Online-Tests werden die eigenen Fähigkeiten oder die beruflichen Vorlieben abgefragt. Am Ende erhalten Schülerinnen und Schüler eine Anregung, welche Berufe oder Studienrichtungen eine gute Übereinstimmung zu ihren Interessen und Stärken aufweisen.
Zusatzinformation:
Allianz für Aus- und Weiterbildung - Alle Informationen zum Sommer der Berufsausbildung 2022 sind auf folgender Internetseite zu finden: https://www.aus-und-Weiterbildungsallianz.de/AAW/Navigation/DE/Home/home.html
Hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen
Zwei freie Lehrstellen pro unversorgten Bewerber07.06.2022 | Presseinfo Nr. 67